kopie b. losch 1981

Ehingen (Donau), OT Altbierlingen, Lkr. Alb-Donau-Kreis, ca. 1 km südwestl. des Ortes, westseitig der B 465 am 'Höllgraben', ca. 350 m südl. der Ortszufahrt 'Dorfstraße' von der B 465 (Überführung), 3 Steinkreuze

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7724 Ehingen (Donau) R 55510 H 45680, Flst. 348. Drei Steinkreuze bei der Straßenkreuzung Ehingen-Biberach / Altbierlingen-Kirchbierlingen, am Fischbach, der in diesem Bereich 'Kreuzsteingraben genannt wird. Bei einer Geländekorrektur 1968 einplaniert, aber 1977 ausgegraben und neu aufgestellt. (Nummerierung von links nach rechts). Beschreibung: (III) und (IV) Jurakalk, (V) Kalktuff. Bei (III) linkes Arm- und Kopfende leicht beschädigt. Bei (IV) Kopfende leicht beschädigt, rechtes Armende teilweise abgebrochen. Bei (V) waren Kopf und linker Arm weggebrochen; im Original wieder angesetzt 1977. Kerben auf dem Kopf. Maße: (III) Höhe 0,40 m, Br. 0,46, T. 0,20 (IV) Höhe 1,00 m, Br. 1,08, T. 0,31 (V) Höhe 0,55 m, Br. 0,70, T. 0,21. Form: (III) Balken knapp und breit. (IV) Tatzenkreuz, langbalkig; Schaft geringer verbreitert. (V) breitflächig, Arme leicht verbreitert, Kanten ca. 4 cm abgefast. Zeichen: Bei (III) fragmentarische, über das ganze Kreuz reichende Konturen eines ca. 5 cm breiten Kreuzzeichens. Datierung: (III) ca. 16. Jh. (IV) ca. Ende 15. Jh. (V) ca. Ende 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Ein Graf von Berg soll dort nachts von zwei Räubern überfallen und umgebracht worden sein. Die Räuber seien dann im Wald bei Sontheim gestellt und später hingerichtet worden. Der 'Kreuzsteingeist' soll in dieser Gegend umgehen. Spät abends heimkehrende Bauern sollen das Gebiet gemieden haben, weil es hieß, daß der 'Kreuzsteingeist' hinten auf den Wagen aufsitzen und die Pferde in die Irre führen würde.Flurname 'Zu den Kreuzsteinen' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 299, Ehingen III-V, Ortsteil Altbierlingen m. Abb. 517 (Kopie), S. 66, daraus: 2. Max Ernst, Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Ulm und Oberschwaben 29, 1934, S. 37, Nr. 76-78, 3. Anton Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württ. Jahrbücher 1913, S. 407, 4. Siegfried Mall, Schweden-, Pest-, oder Sühnekreuz? Über die Motivwanderung bei Steinkreuzen, in: Blätter des Schwäb. Albverein 85, 1979, S. 11-12, 5. Kulturdenkmale 1914, S. 545

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