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Altdorf b. Nürnberg A: OT Röthenbach b. Altdorf, ca. 1,1 km Luftlinie westl. von Röthenbach b. Altdorf am Südostrand des Lorenzer Reichswaldes (gemeindefreies Gebiet, Teil des Nürnberger Reichswaldes)(günstig erreichbar: die nordwestwärts aus Ludersheim führende 'Äußere Fischbacher Straße' Richtung Ungelstetten erreicht ca. 350 m nach dem Ortsausgang eine rechts in nördl. Richtung abzweigende Forststraße, die nach ca. 160 m zum Standort führt), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz aus Sandstein mit ersetztem Schaft und kaum mehr deutbaren Darstellungsfragmenten, sowie diverse Kritzeleien (Verf.) 

Die Entstehungszeit soll um 1500 sein. Im 16. Jahrhundert kam ein jüngeres, zweites Sühnekreuz hinzu, das der Sage nach am ursprünglichen Standort die Grabstelle von Offizieren des Dreißigjährigen Krieges markierte. Auf einer historischen Karte von Schunter aus dem Jahre 1720 wird an der Stelle des Kreuzes ein Marterl gezeigt. Die beiden Steinkreuze waren allerdings im 19. Jahrhundert beim Ausbau des Feldweges nach Ungelstetten zu der heutigen Kreisstraße LAU 13 im Weg und wurden um 50 Meter nach Nordwesten transloziert. Als man die Kreuze dort herausnahm, um sie zu versetzen, wurden sie beschädigt, und man grub nach, fand dabei aber nichts. Aus den erhalten gebliebenen Resten der beiden Kreuze wurde das heute aus zwei unterschiedlich alten Teilen bestehende Mahnmal errichtet. Das bayerische Urkataster zeigt in den 1810er Jahren noch beide Steinkreuze an ihrem ursprünglichen Standort. Das massive Sühnekreuz ist aus Sandstein und etwa 110 cm hoch, 90 cm breit und 30 cm tief. Die Verwitterungserscheinungen sind ziemlich stark ausgeprägt. Die Einkratzungen auf der (östlichen) Vorderseite könnten eine Pflugschar darstellen. Diese können jedoch auch neueren Datums sein. Der rechte Arm des älteren, oberen Kreuzes fehlt. Im Kreuzungsfeld befinden sich die Reste einer Einzeichnung. Unterhalb des Querbalkens befindet sich eine Bruchstelle, der untere Teil mit Einkratzungen scheint stammt von dem jüngeren Kreuz. Die Kreuze wurde versetzt und standen früher an einem Feldweg. (wikipedia.org-wiki-Steinkreuz-bei-Röthenbach)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Steinkreuz bei Röthenbach m. Foto v. 9.8.2012 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY 3.0 m. Beschreibung, 2. google.com-maps-Ludersheim m. Standortangabe

quelle: google.com-maps-roethenbach-street view

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Altdorf b. Nürnberg B: OT Röthenbach b. Altdorf, südwestl. Ortsrand, im Bereich bei Anwesen 'Röthenbacher Straße Nr. 6', auf der Straßeninsel unter Bäumen nahe des Röthenbach-Brückleins, Steinkreuz

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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), breitflächiges Steinkreuz aus Sandstein, Querbalken parallelkantig, Kopf und Schaftverbreiterung, im Kreuzungsfeld eine nach oben gerichtete linear eingetiefte *Pflugschar (Verf.)

*Pflugschar
Pflugteile wie Pflugschar, Pflugsech und Pflugreute sind bäuerliche Berufs- und Standeszeichen, die z.B. schon in der Heidelberger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels zu sehen sind (um 1300). Derartige Darstellungen kommen ab der Spätgotik auf Kreuzsteinen und Steinkreuzen vor, aber auch als Haus- und Hofzeichen an Gebäuden, auf Grenzsteinen eines Bauernwaldes, auf sog. Bauernsiegeln und auf Gebets- und Grabsteinen von Bauern und auch von Schmieden. Weil das Sühnebrauchtum (Verträge) erst ab dem 14. Jh. einsetzte, müssen solche Darstellungen zwangsläufig ursprünglich eine andere Bedeutung besessen haben bzw. ist es falsch, wenn die Volkskunde diese Zeichen ohne Belege 'automatisch' mit 'Sühne' in Verbindung bringt. Zu dieser Promblematik ist aufklärend anzufügen, daß z.B. diese Darstellungen ab dem 12. Jh. auf Zentgerichtskreuzen an den Zentstühlen der hochstift-würzburgischen Zenten (Karlsberg, Donnersdorf, Eltmann) auftreten und von daher mit Gerichtsbarkeit zusammenhängen müssen. Da Zentgerichte bekanntlich Schöffengerichte waren, kann davon ausgegangen werden, daß Darstellungen von Pflugteilen Zeichen bäuerlicher Schöffen sind. Das Steinkreuz könnte durchaus ein altes Straßengericht der im Mittelalter ansässigen Grundherrschaften angezeigt haben (Verf. frei nach Stephan Altensleben 2023)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 117, Abbildungen auf Kreuzen: Schöffenzeichen, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Altdorf b. Nürnberg, OT Röthenbach: Röthenbacher Straße 6, beim Brücklein über den Röthenbach, Kreuz, Spätmittelalterlich, Sandstein, D-5-74-112-202 m. Foto v. 17.8.2012 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY 3.0

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