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A: bündig vermauert im Anbau ehem. Waffenkammer (vorher Außenseite der Grundmauer in 1 m Höhe) Slawischer Bildstein, Maße: Höhe 0,75 m, Br. 1,20, der fälschlicherweise sog. Svantevitstein gilt als das älteste und besterhaltenste Dokument des gleichnamigen Kultes der Ranen, ein auf Rügen ansässiger Stamm der Slawen, der in der Tempelburg Arkona, auch Jaromarsburg genannt, zelebriert wurde; die Reliefdarstellung zeigt nicht den slawischen Gott Svantevit, sondern vielmehr einen Priester der Gottheit, erkennbar an dem rituellen Trinkhorn in seiner Hand; er ist das Sinnbild für die gestürzte, einst so mächtige Priesterkaste der Ranen, den eigentlichen Verlierern der Christianisierung (Quelle: Dirk Kuring, Die Christianisierung Rügens) am 15. Juni 1168 wurde die Svantevitburg, die bis dahin als uneinnehmbar galt, von den Dänen erobert und bis auf die erhaltenen, eindrucksvollen Reste des Walles zerstört; damit endete die Alleinherrschaft der wendischen Fürsten und unter diesem Einfluss erfolgte die Christianisierung der Insel Rügen, eines der letzten heidnischen Gebiete des Nordens dens jener Zeit; der dänische Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus, Geheimschreiber des Bischofs von Roeskilde, der sich 1168 im Tross der Dänen befand, schildert in seiner Schrift Historica Danica, Einnahme und Aussehen der Jaromarsburg, samt des Götzenkultes; demnach befand sich in der Mitte der Wallburg ein freier Platz mit einem großen hölzernen Gebäude kunstvollster Machart, worin die riesige, ebenfalls hölzerne Figur des Svantevit aufgestellt war - eine vierköpfige Gestalt, wobei zwei nach vorn und zwei nach hinten gerichtet waren; in der Rechten das Füllhorn aus verschiedensten Metallen; die Priester füllten es jährlich mit Met und weissagten aus dem Stande der Flüssigkeit (Quellangaben: Lit.: H. Lehmann, Rügen-Sagen und Geschichten)
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