Güsten, OT Amesdorf, Salzlandkreis, westl. auf dem Friedhof, ‘der Herr Vetter’ ‘der arme Vetter’ |
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Obertägige Maße: Höhe 1,58 m, Br. 0,60, T. 0,25, das recht hohe Steinkreuz lat. Form aus Sandstein, dessen linker Arm durch Abschlag fehlt, weist einen leicht nach unten verbreiterten Schaft auf und zeigt auf der heutigen Rückseite im unteren Schaft Reste einer nicht mehr erkennbaren eingerillten Darstellung; das Denkmal stand ursprünglich in Bründelscher Flur mitten im Feld, nahe der Grenze zu Amesdorf, östl. der Straße von Warmsdorf nach Schackenthal; im Winter 1983-84 erfolgte die Versetzung, sicher aus feldwirtschaftlichen Gründen, um etwa 3 km auf den Platz der Freundschaft in der Ortsmitte von Amesdorf, westl. der Kirche; seit einigen Jahren am heutigen sicheren Standort; bereits nach 1945 wurde versucht das Kreuz aus dem Acker zu entfernen, trotz zweier vorgespannter Traktoren hatte man das Kreuz nur schief gezogen, da es im Boden durch verkeilte Feldsteine sehr fest saß; um das Denkmal ranken sich einige Sagen: A: nach einer mündlichen Erzählung soll ein Gutsbesitzer einen Schäfer erschlagen haben; B: im Gebiet von Amesdorf, Warmsdorf und Schackenthal lagen vor dem Dreißigjährigen Krieg die wüst gewordenen Dörfer Bundel, Köhlen und Lenz; ein reicher Bauer in Köhlen, aufgrund seiner weitläufigen Verwandtschaft in der Gegend ‘Vetter’ genannt, erfuhr von einem feindlichen Einfall in das Dorf Lenz, wo er zwei Schwestern wohnen hatte; auf dem Weg dorthin stieß er auf feindliche Reiter, die ihn erschlugen; nach dem Krieg ließen ihm all seine Verwandten am Platze ein hohes Steinkreuz setzen, das fortan ‘der arme Vetter’ oder auch ‘Herr Vetter’ genannt wurde; C: im Dreißigjährigen Krieg fiel hier ein kaiserlicher General oder in den Freiheitskriegen ein russischer General |
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Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, Halle 1987, S. 18 m. Abb. 39, 40, daraus: 2. Büttner, Pfänner zu Thal: Anhalts Bau- und Kunstdenkmäler, Dessau 1892, 3. W. Kunze, Von Steinkreuzen in Feld und Flur, 1935, 4. O. Träger, Von alten Steinkreuzen im Bernburger Land und ihren Sagen, 1956, S. 209-218, 5. A. Wirth, Stein- u. Sühnekreuze in Anhalt, Dessau 1957, S. 380-384; 6. W. Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Merseburg 1992, S. 17 m. Abb. S. 41 am ursprüngl. Standort, s.o. |
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