Amöneburg II (s. Hessen-HE-Amöneburg), Lkr. Marburg-Biedenkopf, ca. 2,2 km Luftlinie östl. des Burgberges im Westteil des 'Brücker Wald', Kreuzstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), etwa rechteckige Sandsteinplatte mit Kreuzdarstellung, Jahreszahl und Inschrift, Gedenkstein für den hier ermordeten Förster Anton Görg, 1820 (Verf.)

Ang. H. Riebeling, 1977: 'Kreuzstein, Maße: Höhe 0,63 m, Br. 0,34-0,28, T. 0,13, Material: Sandstein, Standort: Im Brücker Wald, Distrikt 10. Das Denkmal trägt auf seiner nach Westen gerichteten Seite die Inschrift:    'HIR IST DIE / MOR(D)TATH / DER ERSCHLA / NEN FORST / LAUFER / ANDON GÖRG / GESCHEHEN 15 / NOV'

Die nach Osten gewandte Seite zeigt ein schlichtes lateinisches Kreuz und darüber die Jahreszahl 182(0). Über die Bedeutung dieses Steines und die Hintergründe des hier geschehenen Mordes weiß der Volksmund folgendes zu berichten: Anton Görg, ein Amöneburger Einwohner und zugleich städtischer Förster, war eines Tages im Brückerwald Holzdieben auf die Spur gekommen. Als er schließlich einen auf frischer Tat ertappte, kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf der Förster erschlagen wurde' (Textkopie H. Riebeling, 1977)  

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 109, Nr. 5119.5, TK 5119 R 98090 H 29720, daraus: 2. Wilhelm Niemeyer / Friedrich Karl Azzola, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Stadt- und Landkreis Marburg, in: Zeitschrift des Vereins für hess. Geschichte und Landeskunde Marburg / Kassel (ZHG 80) (1969), S. 37-74, 3. Alfred Schneider, Hier ist die Mordtat ..., in: Hessenland HL Folge 9 (Beil. Oberhessische Presse, Gießen) v. 14. 8. 1968

verschollene Objekte:

Kirchhain, OT Anzefahr, Lkr. Marburg-Biedenkopf
Steinkreuz, Ang. H. Riebeling, 1977: 'Steinkreuz, Das Steinkreuz stand einst an der Kreuzung der beiden Wege Stausebach-Sindersfeld und Anzefahr-Rauschenberg. Der heute noch mündlich überlieferte Name der Kreuzung als 'klee Hans Kreuz' dürfte sich nicht auf die Wegekreuzung selbst, sondern auf ein Steinkreuz beziehen, das dort noch vor ungefähr 40 Jahren vorhanden gewesen sei, wie glaubhaft berichtet wird' (Textkopie H. Riebeling, 1977)    

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, S. 110, Nr. 5119.6, TK 5119 R 91810 H 35980, daraus: 2. Wilhelm Niemeyer / Friedrich Karl Azzola, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Stadt- und Landkreis Marburg, in: Zeitschrift des Vereins für hess. Geschichte und Landeskunde Marburg / Kassel (ZHG 80) (1969), S. 37-7

Kirchhain, OT Stausebach, Lkr. Marburg-Biedenkopf
Steinkreuz, Ang. H. Riebeling, 1977: 'Steinkreuz, In einer dichten Kiefernschonung nicht wiederentdeckt. Das Steinkreuz kann beim Einschlag des hohen Altholzbestandes vor ca. 20 Jahren verloren gegangen sein' (Textkopie H. Riebeling, 1977)  

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, S. 110, Nr. 5119.7, angenommene Werte: R 92460 H 35700, daraus: 2. Wilhelm Niemeyer / Friedrich Karl Azzola, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Stadt- und Landkreis Marburg, in: Zeitschrift des Vereins für hess. Geschichte und Landeskunde Marburg / Kassel (ZHG 80) (1969), S. 37-74

Kirchhain, OT Seelheim, Lkr. Marburg-Biedenkopf
Steinkreuz, Ang. H. Riebeling, 1977: 'Hier fiel im Jahre 1345 der Ritter Kraft Hobeherr zu Seelheim von der Hand des Deutschordensritter Heiderich von Dernbach und seiner beiden Knechte. Die Ursache und die näheren Umstände sind uns nicht bekannt. Es kam aber zu einem Sühnevergleich, dessen Bedingungen durch einige Ritter und den Pastor in Londorf festgesetzt wurden. Bemerkenswert ist die geforderte Höhe von '7 Fuß'. Setzt man ein Fuß gleich 30 Zentimeter, so würde das Kreuz die stattliche Höhe von 2,10 Metern erreicht haben. Siehe unter Abschnitt 5.1 - Urkunden: Nach Frierich Küch 'fiel im Jahre 1345 der Ritter Kraft Hobeherr zu Seelheim von der Hand des Deutschordensritter Heiderich von Dernbach und seiner beiden Knechte. Es kam aber zu einem Sühnevergleich, dessen Bedingungen durch einige Ritter und den Pastor in Londorf festgesetzt wurden. Darin heißt es: Zum ersten soll Herr Heidrich - der Täter - gehen mit bloßem Haupte und tragen seinen Mantel auf seiner Achsel und seine zwei Knechte mit ihm auch mit bloßen Häuptern und ungegürtet und tragen drei bloße Schwerter. Danach sollen gehen 70 Ritter und Knechte guter Leute, die zu dem Schilde geboren sind, und jeder soll tragen eine Kerze von einem Pfunde oder ein Pfund Wachses. Dieses Begängnis soll angehen an dem Schlag unter dem Berge (bei Großseelheim) bis an das Grab, wo Kraft Hobeherr begraben liegt. Dort sollen der Täter Heiderich von Dernbach und seine beiden Knechte niederknien und der Bruder des Erschlagenen, Ritter Volprecht Hobeherr, und seine Freunde sollen sie begnaden und aufstehen heißen. Dann sollen Heiderich und seine Knechte eine Fahrt zum römischen Hofe für die Seele des Erschlagenen machen, ihre Buße empfangen und Kundschaft bringen (d. h. zum Beweise, daß sie die Fahrt ausgeführt haben). Ferner soll er ein steinernes Kreuz vor dem Kirchhof zu Seelheim errichten von 7 Fuß Höhe. Er soll den Kirchhof wieder weihen lassen. Er soll eine Ritterpräbende für eine von Volprecht Hobeherr zu bezeichnende Person gewinnen. Er soll die Bruderschaft von 600 Klöstern gewinnen und 2000 Seelmessen für das Seelenheil des Verstorbenen lesen lassen. Und schließlich soll er in bar erlegen am nächsten 13. Januar 200 Pfund Heller und am 1. Mai 172 Pfund Heller.' Die beiden Sühneurkunden von 1345 Okt. 13 und 1345 Nov. 9 sind gedruckt bei A. Wyss, Urkundenbuch, der Deutschordensballei Hessen II (1884) Nr. 789, 790' (Textkopie H. Riebeling, 1977)        

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, S. 109/233/236, Nr. 5119.3, daraus: 2. Wilhelm Niemeyer / Friedrich Karl Azzola, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Stadt- und Landkreis Marburg, in: Zeitschrift des Vereins für hess. Geschichte und Landeskunde Marburg / Kassel (ZHG 80) (1969), S. 37-74, 3. Friedrich Küch, Alte Kreuze am Wege (sühnekreuze der Marburger Landschaft), in: Hessenland 51, 1940/41, S. 73

Stadtallendorf, OT Erksdorf, Lkr. Marburg-Biedenkopf
Steinkreuz, Ang. H. Riebeling, 1977: 'Steinkreuz, Standort: An der Straßenkreuzung südwestlich von Erksdorf, nordöstlich Kirchhain. Gemeint ist die Kreuzung der Straßen Erksdorf-Langenstein und Allendorf-Emsdorf. Dort steht jedoch in der Südwestecke nur ein mainzisch-hessischer Grenzstein; das Steinkreuz ist verschwunden. Der überlieferte Flurname 'am Steinkritz' (mundartlich) ist eindeutig; er kann nicht auf die Straßenkreuzung zurückgeführt werden' (Textkopie H. Riebeling, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, S. 110, Nr. 5120.1, TK 5120 R 00400 H 35140, daraus: 2. Wilhelm Lange, Über Steinkreuze, 1909 u. Im Alten Wald bei Naumburg, 1913, 3. Wilhelm Niemeyer / Friedrich Karl Azzola, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Stadt- und Landkreis Marburg, in: Zeitschrift des Vereins für hess. Geschichte und Landeskunde Marburg / Kassel (ZHG 80) (1969), S. 37-74

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