standort blickrichtung norden

Arnstein (Unterfranken), Lkr. Main-Spessart, ca. 2,2 km östl. vom Arnsteiner Ortskern, 130 m östl. des ‘Lehmenholz’ (kleines Waldgebiet), an höchster Stelle des Nord-Süd verlaufenden Feldwegs, 500 m westl. des Aussiedlerhofes ‘Lindenhain’, am ‘Kitzenlochgraben’, Flurname: ‘Lehmäcker’ (günstig zu erreichen: aus Gänheim ‘Lindenhain’ nach Norden bis zum Aussiedlerhof; Feldweg folgen, der 200 m nördl. davon nach Westen in Richtung Lehmenholz abzweigt), ‘Marter am Lehmenholz’

pfeilerbildstock arnstein
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Obertägige Maße: Höhe ges. 2,41 m, Pfeiler 1,59, Br. 0,20, T. 0,20, Ädikula: 0,82, 0,41, 0,30 (Ang. von Hubert Behr, Oktober 1986), Pfeilerbildstock aus grünem Sandstein mit gerundet abschliessendem Bildnischenaufsatz (Ädikula) auf gesimstem, sich verjüngendem Sockelsegment, darin eine Lourdes-Madonna aus weissem Porzellan mit der französischen Fußsockelinschrift ‘N. D. de Lourdes’ - ein Hinweis, dass die Figur von einer Lourdes-Wallfahrt mitgebracht wurde; Pfeiler mit markant gefasten Kanten und Basiserweiterung; das ehemalige Bekrönungskreuzchen aus weissem Marmor war vor der Reparatur nach Zerstörung mit Draht am Unterteil des Pfeilers befestigt; Inschrift am Zwischenstück: ‘Errichtet zur Ehre / Gottes von / Joh.  u. Magd. Eck’; Rückseite des Aufsatzes eingerillt: ‘Hier verunglückte / Gg. Ant. Bauer / dessen Sohn / Gg. Andr. / 1907’ (Georg Anton Bauer und Sohn Georg Andreas Bauer), Vorderseite oben: ‘IHS’, Christusmonogramm; das Denkmal wurde in jüngster Zeit bei Feldbewirtschaft zerbrochen, worauf in einem Gänheimer Steinmetzbetrieb die Restauration bzw. Reparatur erfolgte (Verf. frei nach Einträgen im Stadtarchiv Arnstein, S. 233-234)

kopie aus stadtarchiv arnstein
kopie aus stadtarchiv arnstein
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Berichtigungen vom Heimatkundeverein Arnstein zu den irrigen Einträgen der Denkmallisten: in der Liste der Baudenkmäler in Arnstein sowie in der Denkmalliste des Bayer. Landesamt für Denkmalpflege wird ein Unfall mit tödlichem Ausgang angegeben, was nicht der Wahrheit entspricht; auch gibt es keinen Arnsteiner Ortsteil Kaisermühle; durch Gespräche mit Willi Bauer (*1931) am 29. und 30. April 2018 kann nunmehr das Unglück nahezu vollständig rekonstruiert werden: Das Unglück geschah 1907 auf den Lehmenäckern nahe am Lehmenholz in der Gemarkung Gänheim. Vater Georg Anton Bauer, *03. 10. 1856 (verh. 15. 05. 1883) wird bei der Volkszählung 1910 noch genannt, war beim Unglück 51 Jahre alt. Er war Steinhauer / Steinmetz und Landwirt. Sohn Georg Andreas Bauer (*09. 01. 1884 †28. 07. 1964) war Landwirt, der ‘Stehäwersch-Schörsch’ und beim Unglück 23 Jahre alt. Er hat die Haus-Nr. 87 ½ von Johann Eck geerbt. Er war ein Cousin zu Julius Bauer (1888-1965), Vater des eingangs genannten Willi Bauer. Das Unglück geschah mit einer hölzernen Ackerwalze, die von einem Pferdegespann gezogen wurde. Sohn Georg Andreas geriet unter die Walze. Infolge des Unglücks hinkte er bis zu seinem Lebensende. (Quelle: Heimatkundeverein Arnstein)

Quellangaben: Lit.: 1. Heimatkundeverein Arnstein, Recherchen aus: Stadtarchiv Arnstein, Denkmale, S. 233-234 (Kopien), 2. Festschrift ‘1250 Jahre Gänheim’, Nr. 15, Marter am Lehmenholz, div. Ang. mit Inschrift, Internet: 1. ...geodaten.de-Bayer. Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler: Kitzenloch. Bildstock und Gedenkstein, Postament und Pfeiler mit rundbogigem Nischenaufsatz mit Inschrift, für die an dieser Stelle tödlich verunglückten Anton Bauer und Sohn Andreas, Sandstein, bez. 1907, nachqualifiziert, Nr. D-6-77-114-181

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