kopie p. burkart...2003

Aschaffenburg E: östl. Stadtgebiet, ostseitig an der 'Haibacher Straße', zwischen der Zufahrt zum Klinikum Aschaffenburg-Alzenau und der Ortsgrenze von Haibach (noch auf Aschaffenb. Gemarkung), ca. 130 m vor dem Walderlebnis-Parkplatz Haibach, Bereich der Einmündung 'Bessenbacher Weg' aus Aschaffenburg, Fl.-Nr. 4271, Bildstock

Maße: Höhe 1,73 m, Dachbreite 1,18, aus Granitbruchsteinen aufgemauertes Nischenhaus mit Eisengitter, im Innern 0,46 m hohe farbig gefasste Pieta; bei Straßenausbau 1986 zwischen Fahrstraße und Fußweg versetzt; das Denkmal erinnert an den Mordfall Georg Sauer aus Haibach, am 18. 7. 1945; Inschriftstafel: 'SCHMERZHAFTE / MUTTER GOTTES / ERBARME DICH UNSER / HIER STARB / DURCH FEINDESHAND / AM 18. 7. 1945 / GEORG SAUER / FUHRUNTERNEHMER / AUS HAIBACH'

in den Wirren nach Kriegsende hatte die deutsche Bevölkerung landesweit arg unter umherziehender, räuberischer Banden zu leiden, meist ins Land geholte Zwangsarbeiter aus Osteuropa, die Verbrechen aller Art verübten - 'Am 18. Juli 1945 befand sich der Fuhrunternehmer Georg Sauer auf dem Heimweg nach Haibach, als ihm am östlichen Ausgang des Waldes am Hasenkopf zwei Polen das Fahrrad wegnehmen wollten. Wie man aus der Ferne beobachten konnte, widersetzte er sich mit Erfolg und im Begriff, mit dem Fahrrad zu entkommen, wurde er von einem Dritten von hinten erschossen' (Alois Stadtmüller, Aschaffenburg nach dem Zweiten Weltkrieg. Zerstörung - Wiederaufbau - Erinnerungen, Aschaffenburg 1973, S. 46)

Quellangaben: Lit.: 1. Peter Burkert, Gisela van Driesum, Martin Kempf, Peter Ziemer, Bildstöcke Flurdenkmale und Kreuze in Aschaffenburg, (Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg e.V), Aschaffenburg 2003, S. 88-89 m. Abb. (Kopie)

Internet:

kopie p. burkart...2003

Aschaffenburg F: nordwestl. Stadtgebiet, Bereich 'Mühlstraße' Abzweig 'Wilhelmstraße', Fl.-Nr. 1253/2, Wegkreuz (Beichtmarter)

Maße: Höhe ges. 3,54 m, Sockelbreite unten: 1,11, lat. Kreuz aus rotem Mainsandstein mit vollplastischem Korpus-Christi (1955 durch Nachbildung ersetzt) auf gesimst abgesetzten altartischähnlichem Postament mit seitlichen Stützeisen verfestigt, sowie eine Antrittsstufe; Inschrift, Postament: 'ANNO 1750 / HABEN SAMBLIGE EHRENSAM / EN ATAMFETH AVCH DASEN / EHEFRAV MARKREDA VND 3 SEH / N DISES ZV EHREN VNSEREM HE / RN / JESV CHRISTV MAGEN LASEN' (Renov. 1973 Steinmetzzeichen), Inschrift, Schaftfuß: 'O SINDER SIHE / AN MICH WI / E ICH HIR LE/ ITH VOR DIG'

der Standort des Wegkreuzes aus 1750 befindet sich am Anfang des Weges zum Richtplatz auf dem 'Galgenberg', der ca. 500 m weiter westl. liegt; der Rechtshistoriker Paul Scheppler vermutet, dass hier bereits im 15. Jh. ein Bildstock oder Wegkreuz unbekannter Form gestanden hat, mit dem Zweck als Beichtenmarter zum Tode Verurteilter zu dienen (Verf. frei nach P. Burkart...2003)

'Aus einem Rechtsstreit vor dem Geistlichen Gericht des Stiftes St. Peter und Alexander in Aschaffenburg (StiA Aschaffenburg, Thielsche Regesten, dies Akt 6097 vom 31. Juli 1603) ist zu entnehmen, daß dem Vlrich von Selgenstadt 1490 der Haidacker beim Heiligen allein gehörte, woraus geschlossen werden kann, daß das von Atams Feth und seiner Familie 1750 errichtete Kreuz mit großer Wahrscheinlichkeit anstelle eines früher bereits vorhandenen aufgerichtet wurde. Sollte es vielleicht in den Kriegswirren während der Schlacht bei Dettingen 1743 zerstört worden sein? Sicher ist jedoch seine Funktion als Bußkreuz für die Delinquenten, die von hier aus das letzte Stück ihres Weges zur Richtstätte auf der Anhöhe des heutigen Schönberges zu bewältigen hatten. Ferner diente es Generationen von Dämmern, von der Nachbarschaft damals wie heute liebevoll geschmückt, als Altar bei Fronleichnams- und Flurprozessionen. Über ein halbes Jahrtausend übte auf dem Galgenberg, dem heutigen Schönberg, die weltliche Gerichtsbarkeit ihre schaurig-traurige und verwerfliche Art des Strafvollzuges aus. Vgl. dazu Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Regierungsarchiv, 209, Cent 139, fol. 1-2: 1788, während der Amtszeit von Friedrich Carl Joseph von Erthal (1724-1802), wurden die öffentlichen Richtplätze in feierlicher Form schließlich eingelegt, so auch das 'Hochgericht' auf dem Galgenberg in Damm. Über den Stifter des Kreuzes von 1750 ist mit Vorbehalt anzumerken, daß ein Johann Adam Veeth am 9. Februar 1711 eine Margarethe Meßenzehl geheiratet hat; die Trauung fand in der Kirche St. Agatha statt. Zwischen dem 19. März 1712 und dem 23. September 1732 werden fünf Kinder getauft, vier Söhne und eine Tochter. Auffällig ist, daß sowohl am 28. Juli 1718 als auch am 7. März 1721 ein Sohn auf den Namen Valentin getauft wird, was bedeuten könnte, der 1718 Geborene im Kinderalter verstorben ist. Somit träfe der Eintrag auf dem Kreuz zu, daß drei Söhne des Johann Adam Veeth an der Erstellung des Kreuzes beteiligt waren (Textkopie P. Burkart...2003)    

Quellangaben: Lit.: 1. Peter Burkert, Gisela van Driesum, Martin Kempf, Peter Ziemer, Bildstöcke Flurdenkmale und Kreuze in Aschaffenburg, (Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg e.V), Aschaffenburg 2003, S. 129-132 m. Abb. (Kopie), daraus: 2. Das Wegkreuz in Damm, in: Main-Echo 1955, Nr. 179, 6. August, S. 6

Internet:

kopie p. burkart...2003

Aschaffenburg G: nordwestl. der Stadt (nördl. A 3, nahe südöstl. von Steinbach), am Weg zwischen den Gewannen 'Rosenbergshecke' und 'Grundspitze' (Waldweg ca. 350 m folgen, der von der 'Steinbacher Straße', 600 m vor Erreichen der Steinbacher Kirche, in nordöstl. Richtung in den Wald führt, Fl.-Nr. 7830, Gedenkkreuz

Maße: Höhe (ab Sockelplatte): 1,05 m, Br. 0,50 cm, T. 0,15, modernes Steinkreuz aus Muschelkalk mit eingerillter Inschrift:                                                                      'HIER STARB / AM 27. MAI 1961 UM 12 UHR / GÜNTHER KRAUS / VON OBERAFFERBACH / IM ALTER VON 12 JAHREN'

der Volksschüler Günther Kraus war der Sohn des Landwirtes und Feldgeschworenen Oskar Kraus aus Oberafferbach und dessen Ehefrau Karolina, geborene Eisert; an jenem Tage wollte er am Hinterwagen eines Stammholzfuhrwerkes die Bremse bedienen, wobei das Gefährt umkippte und ihn erschlug; die Familie ließ dieses Gedenkkreuz errichten (Verf. frei nach P. Burkart...2003)

Quellangaben: Lit.: 1. Peter Burkert, Gisela van Driesum, Martin Kempf, Peter Ziemer, Bildstöcke Flurdenkmale und Kreuze in Aschaffenburg, (Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg e.V), Aschaffenburg 2003, S. 140-141 m. Abb. (Kopie)

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