standort

Bad Mergentheim, Main-Tauber-Kreis, nördl. Ortsrand, ggü. Einm. Wolfgangstraße in Edelfinger Straße, nördl. der Wolfgangskapelle

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A: l. Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,80, T. 0,24 (alle Kreuze Sandstein) Steinkreuz lat. Form mit markant langen Armen, B: 1,0 m, 0,58, 0,16, lat. Form mit Darstellung im Kreuzungsfeld einer leicht geöffneten Schneiderschere im Relief, C: 0,90 m, 0,56, 0,17, lat. Form mit Neigung zur Tatzenkreuzform (Kopf, Arme u. Schaft nach außen verbreitert) im Kreuzungsfeld eine etwa rechteckige Darstellung im Relief

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D: Höhe 1,0 m, Br. 0,86, T. 0,22, Steinkreuz lat. Form mit Kantenfasung, die noch vor den Enden ausläuft, E: 1,10 m, 0,67, 0,14, lat. Form mit gerundeten Kreuzarmwinkelstützen und quadratrischer Vertiefung im Kreuzungsfeld, F: 0,90 m, Br. 0,60, 0,20, lat. Form, breitflächig mit einigen Abarbeitungen bzw. Beschädigungen

die sechs Steinkreuze standen bis 1766 in der gegenüberliegenden Wolgangskapelle und wurden dann zunächst in eine Mauer gegenüber an der nördl. Seite der Edelfinger Straße eingesetzt; um 1975 wurden sie dort herausgenommen und nebenan in veränderter Reihenfolge im Halbrund der steinernen Kreuzigungsgruppe arrangiert; aus der volkstümlichen Überlieferung gehen nachstehende Angaben hervor: 1. hier erschlugen sich Handwerksburschen, einer sei Schneider gewesen, woran die Schere erinnere, 2. in der Schwedenzeit sind Morde geschehen,   3. gegen Ende des Bauernkrieges fand in Mergentheim ein Blutgericht statt, einige Anführer wurden auf dem Markt, andere bei der Wolfgangskapelle hingerichtet, 4. die Kreuze erinnern an hingerichtete aufständige Franken gegen die neue württembergische Herrschaft im Jahre 1809

Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 96-97 m. Abb. 199 S. 25

standort

Bad Mergentheim, G: nordwestl. Stadtrand, am alten Weg nach Dainbach im ‘Schüpferloch’ am Waldrand (westl. Ende des Gewerbegebietes Buchener Straße-Dainbacher Weg)

andere seite
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Obertägige Maße: Höhe 0,92 m, Br. 0,72, T. 0,19, zeichenloses Steinkreuz lat. Form aus Muschelkalk mit geringfügigem Abschlag am Kopf

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch s.o. S. 97 o. Abb.

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standort muehlwehrtor

Bad Mergentheim, H: westl. Altstadt, an Rückwand des ehem. Mühlwehrtores in kleiner Grünanlage

Obertägige Maße: Höhe 0,48 m, Br. 0,52, T. 0,16, Steinkreuz aus Sandstein mit gerundeten Enden, vermutlich Schaft durch Abbruch verkürzt

Quellangaben: Lit.: Internet:

Bad Mergentheim, I: im Deutschordensmuseum, Schloß 16, Maße: Höhe 0,73 m, Br. 0,68, T. 0,14, Steinkreuz lat. Form aus Muschelkalk mit Darstellungen eines Doppelhakens und Hammer (Werkzeuge des Schieferdeckers) das Denkmal stammt aus dem Bad Mergentheimer Ortsteil Wachbach, wo es am Schlossbrücklein stand, danach im ‘Fleck’schen Garten in Mergentheim; nach der volkstümlichen Überlieferung erinnere das Kreuz an den Tod eines Schieferdeckers; als es ein Wachbacher Bauer mit nach Hause nahm soll eine Viehkrankheit ausgebrochen sein, worauf er es wieder zurück brachte

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch s.o. S. 97 m. Abb. 157 S. 20

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standort

Bad Mergentheim, J: ca. 4 km südöstl. des Ortes ostseitig an B 290, ca. 250 m nach der Zufahrt zum Wildpark in Richtung Herbsthausen, zwischen Radweg u. Straße (Kaiserstraße)

Obertägige Maße: Höhe 1,40 m, Br. (0,60) T. 0,20, das in der Lit. von B. Losch nicht aufgeführte Denkmal aus Hauptmuschelkalk ist in seinem Ursprung umstritten, da auch keine schriftlichen Belege existieren; unter einem kleinen gleicharmigen, mit schwarzer Farbe markierten Tatzenkreuz ist der Schriftzug ‘MARCKE / LSHEIM’ zu lesen; in nachstehendem Pressebericht wird das Denkmal als Wegweiser ausgewiesen, da es noch vor wenigen Jahren direkt gegenüber der Zufahrt zum Wildpark am Abzweiges des alten Weges nach Marckelsbach stand; dennoch kann hier von einem ursprünglichen Steinkreuz ausgegangen werden, dem irgendwann ein Arm verlorenging, das dann hinsichtlich von Standort und Form als Wegweiser umfunktioniert wurde; derartige Zweit- bzw. Mehrfachverwendungen von Kleindenkmalen dieser Art sind nicht selten zu beobachten (Verf.)

Pressebericht Tauber-Zeitung, Bad Mergentheim, 1. Juni 2011:

Bad Mergentheim, Liebevoll gehauenes und hilfreiches Steinmal
Im Rahmen der Serie "Gefährdete Mergentheimer Kleindenkmale" (III) blicken wir heute auf einen vergessenen Wegweiser an der Kaiserstraße. Anderthalb Dutzend Wanderbeschreibungen und Landkarten rund um Bad Mergentheim wurden durchmustert - nirgendwo fand sich ein Hinweis auf das so einzigartige wie unbeachtete Kleindenkmal an der Kaiserstraße, der heutigen Bundesstraße 290, zwischen der Großen Kreisstadt und Herbsthausen. Was von weitem ausschaut wie ein gedrungenes Steinkreuz mit einem abgebrochenen Arm, erweist sich bei genauerem Hinsehen als veritabler Wegweiser, blockhaft wuchtig aus grauem Hauptmuschelkalk gehauen. Bis vor wenigen Jahren stand das Denkmal 200 Meter weiter nördlich, dem Eingang zum Wildpark gegenüber, wies der steinerne Arm des Wegweisers laut Inschrift korrekt auf die Abzweigung nach "MARCKELSHEIM". Das erhaben gehauene, schwarz gefasste Kreuz des Deutschen Ordens über der Inschrift zeigte die Territorialherrschaft an. Der schwarz linierte, an den Ecken ornamental eingezogene Rahmen auf dem Schaft war wohl immer ohne Inschrift oder Dekor. Das früher auf der Rückseite des Wegsweisers eingravierte Kürzel MH ist nicht mehr erkennbar. Der in dieser Form singuläre Wegweiser ist wohl im späten 17. Jahrhundert aufgerichtet worden, jedenfalls, nach Form und Schrift zu schließen, vor der willkürlichen Neutrassierung der Kaiserstraße auf diesem Abschnitt. Der bis zu seinem Tod 1944 rastlose Sammler und Heimatforscher Karl Fleck hat im Wachbacher Gemeindearchiv einen handschriftlichen kolorierten Plan entdeckt: "Vorstellung der von Herbsthausen durch Wachbach gehenden uralten Heer- und Landstraße und deren von dem hohen Teutschen Orden gewaltsamerweise veranstalteten Ableitung". Gefertigt hat diesen Plan der Rothenburger Geometer Matthäus Kohler im Spätherbst 1777. Die frühere Fernstraße zog, von Nürnberg und Augsburg kommend, hinter Herbsthausen ursprünglich hinab nach Wachbach und durch das Tal nach Mergentheim. 1777 verlegte der Deutsche Orden die Straße von Herbsthausen über die Hochebene weiter. Sie zog nun statt im Tal der Wachbach am Galgen, beim heutigen Spessartblick, vorbei in die Ordensresidenz. Damit war zwar der uralte Fernweg auf der Höhe wieder zu Ehren, der Orden aber auf eigenem Territorium, auch zu einträglichem Zoll und Geleit gekommen. Der prähistorische Höhenweg war vermutlich von Bauern und Wanderern weiter genutzt worden, unabhängig von der Postroute im Wachbacher Talgrund. Denn auf dem Plan des Rothenburger Geometers Kohler wird unser Denkmal mit einem K markiert und im Begleittext als "Weegweißer" erwähnt. Er stand da, wo, von der Ordensresidenz her, die neue Straße den westlichen Mergentheimer und östlichen Markelsheimer Gemeindewald erstmals berührt und voneinander scheidet. Heute trauert das einst hilfreiche, liebevoll gehauene Steinmal unbeachtet, isoliert, sinnlos verrückt im Irgendwo. bfs

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...spw.de-Bad Mergentheim-Lokales, daraus: Pressebericht s.o.

verschollene Objekte: 1. Bad Mergentheim, OT Dainbach: Steinkreuz links am Grabenweg nach Mergentheim, ca. 800 m vom Ort, verschwunden um 1966 beim Wegbau, 2. OT Dörtel: Steinkreuz an der B 290 beim ‘Kaiserstein’ bei Einm. der ‘Heersteige’ von Wachbach, verschwunden um 1966 beim Straßenbau, 3. OT Markelsheim, Steinkreuz am Treppenaufgang zur Kirche, verschwunden um 1963 bei Erneuerung der Kirchenstaffel (Quelle: 1. Lit. B. Losch s.o. S. 116)

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