steinkreuz bennungen
standort jaegertal

Südharz, OT Bennungen, Lkr. Mansfeld-Südharz,  ca. 1km südöstl. vom Ort (südl. der Helme) nordseitig am Feldweg nach Hohlstedt am Ausgang des Jägertales, ‘Jägerkreuz’

andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,14 m, Br. 0,80, T. 0,21, das Steinkreuz lat. Form aus Karbonsandstein mit gerundeten Enden zeigt auf einer Seite den ausgewitterten Schriftzug in Antiquabuchstaben: VENATOR (lat. Jäger) Kreuzarmoberseiten und Kopf wirken abgewetzt, wobei letzterer ein durchgehendes Loch aufweist, vermutlich durch Abwetzen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen bzw. als Abriebsmal deutbar, s. Einf. (Verf.) diese Eigentümlichkeit trug wohl nicht unwesentlich zur Sagenbildung bei, denn angeblich soll hier ein Jäger durch Kopfschuss von einem Wilderer erschossen worden sein, nach anderer wurde ein Jäger aus Eifersucht getötet; es ist anzunehmen, dass der Schriftzug später eingebracht wurde und nichts mit der Ursprünglichkeit zu tun hat - eine Zweifachverwendung des Kreuzes (Verf.) nach Lit. Schmidt steht das Denkmal im sog. Jarfelde und ist bereits 1534 in nicht näher genannten Quellen erwähnt worden; das Kreuz war 1976 kurz über dem Erdboden abgebrochen und noch im gleichen Jahr repariert und wieder aufgestellt worden

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 34-35 m. Abb. 124, daraus: 2. R. Krieg, Steinkreuze im und am Harz, Magdeburg 1922, S. 139-141, 3. K. Th. Weigel, Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz, Magdeburg 1931,   S. 180-182, 4. F. Schmidt, Flurnamen in Nordthüringen, Sangerhausen 1941, 5. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, 6. M. Schröter, Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Kreis Sangerhausen, Sangerhausen 1977, S. 15-27

verschollene Objekte: Bennungen, Steinkreuz (H. 0,50 m) an der Südwestecke des Grundstückes der ehem. Almermühle, südwestl. vom Ort nordseitig am Zufahrtsweg von der Straße Roßla-Sittendorf her, um 1982 gestohlen; die Almermühle wurde 1995 durch einen Brand völlig zerstört (Quelle: Lit.: 1. W. Saal s.o. S. 40, Internet: 1. ...mz-web.de) 

standort
steinkreuz wallhausen

Wallhausen (Helme) Lkr. Mansfeld-Südharz, A: Oberfleck Nr. 115 (ehem. Rat der Gemeinde)

Obertägige Maße: Höhe 0,42 m, Br. 0,76, T. 0,18, das Steinkreuz aus Karbonsandstein besitzt vermutlich einen durch Abbruch verkürzten Schaft, sowie auch neben arger Auswitterung der Kopf verstümmelt bzw. abgearbeitet ist; über das Denkmal konnte keine Sage ermittelt werden (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 39 m. Abb. 158, daraus: 2. Köber, 1960, 3. M. Schröter, 1977

steinkreuz wallhausen andere seite
standort helmedamm

Wallhausen, B: südl. außerh. des Ortes ca. 40 m westl. der Straße nach Brücken, südseitiger Helmedamm, ‘Asseburger Kreuz’

Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,38, T. 0,19, das Steinkreuz aus Karbonsandstein wurde in den Jahren vor 1990 wegen Neubearbeitung des Steinkreuz-Inventars Bezirk Halle mehrfach im Bereich seines ursprünglichen Standortes an einem Graben nahe der Helme versetzt, sodass es heute sogar in Brückener Gemarkung steht, doch wird es hinsichtlich der Asseburger Sagen oft unter Wallhausen angegeben; keilförmiger Schaft, gerundete Kreuzarme, Kopf fehlt; das Denkmal wird mit einem Unfall mit tödlichem Ausgang in Verbindung gebracht; die beiden Brüder von der Asseburg, der unverehelichte Naumburger Domherr Friedrich und sein um zwei Jahre jüngere, aber verheiratete Bruder Johann Ludwig fuhren nach dem Mittagsgottesdienst am 9. August 1696 mit der Kutsche nach Brücken um sich dort zu einem Gespräch mit dem Major von Werther zu treffen; gegen Abend fuhren sie zurück und auf der Helmebrücke scheuten plötzlich die Pferde und gingen durch; der Kutscher, nicht mehr Herr der Lage, rief seinen Herren zu sie möchten sich durch Abspringen retten; darauf sprang der ältere zuerst, stürzte aber so unglücklich, dass er sich ein Bein brach; sein Bruder springt 50 m weiter ab, doch noch unglücklicher, worauf er sofort tot war; ersterer verstarb an den Folgen des Sturzes am 17. August; beide wurden in ihrem Erbbegräbnis in der Kirche von Wallhausen beigesetzt (Quelle: nach Kirchenbuch Wallhausen); der Unfall wird mit der bekannten Sage von den 3 Bechern der Familie von der Asseburg in Verbindung gebracht, da die Wallhäuser Linie der Asseburger mit den beiden Brüdern ausstarb; nach einer anderen Sage ertranken die Brüder in der Helme, als sie vom Wege abkamen; sechs Tage vor dem Unglück soll der Storch in Wallhausen sein Nest zerbrochen und weggetragen haben; viele Hunde hätten kläglich geheult und die Schlüssel an der Wand hätten sich bewegt (Verf.)     

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal s.o. S. 39-40 m. Abb. 159, 160, daraus: 2. Größler, 1887, 3. Krieg, 1922, 4. Schmidt, 1928 5. Weigel, 1931, 6. Liebers, 1937, 8. Köber, 1960, 9. Schröter, 1977; W. Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Merseburg 1992, Das Asseburger Kreuz, S. 24-25, daraus: Angaben aus Kirchenbuch Wallhausen

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