standort ehem. gasthaus zu den sieben trappen

Ronnenberg, OT Benthe, Region Hannover, 300 m nördl. der Nenndorfer Landstraße (B 65) im Winkel ‘Sieben-Trappen-Straße - Hermann-Löns-Straße’, ‘Sieben Trappen’ (aus Acht Steinen bestehende Denkmalgruppe, vorher vor dem ehem. Gasthauses ‘Zu den Sieben Trappen’, Göhns’sches Gasthaus, an der B 65                    (alle Sandstein, siehe v. l. n. r. - Rückseiten darunter)                                              

in einer Urkunde der Gräfin Walburgis, Äbtissin zu Wunstorf von 1474, wird ein Stück Land bei ‘den sieven crucen’ erwähnt, die mit großer Wahrscheinlichkeit Bezug auf die Benther Steine nimmt; von daher gilt es als sicher, dass die Kreuzsteine mindestens bereits seit dem 15. Jh. nahe beieinander gestanden haben; aus späteren Schriften ist zu entnehmen, dass sich in der Nähe dieser Steine ein Platz ‘zwischen einem Knick’ befunden habe, der sehr wahrscheinlich eine Landgerichtsstätte war und auf dem sich sieben unterschiedlich tiefe Erdeindrücke (Löcher) befanden, deren Bedeutung bis heute noch immer unklar ist; ihre Pflege oblag dem Besitzer des grössten Hofes bis zur Zeit der Verkoppelung im 19. Jh. (Zusammenlegung von Gemeindebesitz); danach setzte man je einen dieser Steine neben eines der Löcher (Trappen) zu deren Markierung; beim Bau des Windmüllerhauses um 1857 wurden sie vor das Gasthaus an die Nenndorfer Landstraße versetzt, bis schliesslich die Aufstellung am derzeitigen Standort erfolgte; der Stein links außen hebt sich durch seine Längsaufstellung zum Rund der Sieben Trappen hervor, er kam vermutlich im 19. Jh hinzu und entspricht dem Objekt Nr. 12 der nachstehenden Skizze; Sage: vor jenem Gogericht (niederdeutsch - Gau-) hatte einst ein Bauer unter Eid ausgesagt, er habe seinem Knecht den vollen Lohn ausgezahlt, wenn dies nicht stimme wolle er nach 7 Schritten im Erdboden verschwinden; als er die Gerichtsstätte verliess, sank er wahrhaftig bei jedem Schritt immer tiefer in den Boden und als er den Siebenten machte versank er unter lautem Donnerknall vollends im Erdboden (Verf. frei nach Lit. W. Müller-E.H. Baumann, 1988)

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A: Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,61, T. 0,15, Kreuzstein, oben abgerundet, Vorderseite eingerillt lat. Balkenkreuz mit geschweiften Enden, Rückseite got. Nasenkreuz; als 8. Stein später dazu gekommen, B: Höhe 1,06 m, Br. 0,62, T. 0,19, Kreuzstein, abgeschrägte Ecken als Abwetzmale deutbar, s. Einf., beidseitig lat. Balkenkreuz eingerillt, dessen Längsbalken den Querbalken durchtrennt (Verf.) C: Höhe 1,04 m, Br. 0,68, T. 0,22, Kreuzstein, beidseitig ein griech. Kreuz auf vertiefter Kreisfläche herausgearbeitet; im Kreuzungsfeld der sich nach außen verbreitern den Balken je ein gleicharmiges kleines Kreuz eingerillt, Schrägabschlag am Kopf, D: Höhe 1,05 m, Br. 0,68, T. 0,24 Kreuzstein, beidseitig griech. Kreuz in Kreislinie eingerillt; kleines gleicharmiges Kreuz in den Kreuzungsfeldern; am Kopf Abwetzmal deutbar, s. Einf. (Verf.)

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E: Höhe 1,03 m, Br. 0,57, T. 0,18, Kreuzstein mit rundem Oberteil, nach unten verbreiterter Schaft; Vorderseite nasenbesetztes, got. Kreuz im Relief; Rückseite stark verwittert, Balkenkreuz deutbar; Kopfteil arg beschädigt, F: Höhe 1,0 m, Br. 0,68, T. 0,18, Kreuzstein, Abschlag des rechten Kopfteiles; Vorderseite lat. Balkenkreuz mit geschweiften Enden, das auf doppelter Halbkreisbogenlinie steht; die klassische Darstellung eines Kreuzsteines, das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha; Rückseite arg verwittert, mit Einrillungsfragmenten (Verf.) G: Höhe 0,98 m, Br. 0,73, T. 0,25, Kreuzstein, oben abgerundet, arg verwittert; schwer deutbare Einrillungsfragmente, H: Höhe 1,0 m, Br. 0,56, T. 0,22, Kreuzstein mit rundem Oberteil, nach unten verbreiterter Schaft; Vorderseite gleicharmiges got. Nasenkreuz herausgearbeitet, das in den nasenbesetzten Rand übergeht; Rückseite herausgearbeitetes griech. Kreuz, dessen Kreuzungsfeld von einem schmalen Ring eingefasst ist, Dm. 0,2 m, die Darstellung eines Vortrage- bzw. Vorhaltekreuzes (Verf.)

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detail hinweistafel
kopie lit. w. mueller, 1988, vorherige anlage am derzeitigen standort

Anlage um 1988 des derzeitigen Standortes (Kopie Lit. W. Müller - E.H. Baumann, 1988)

kopie lit. w. mueller skizzen

Quellangaben: Lit.: 1. Werner Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 84-85 m. Abb. Nr. 3623.5-12, daraus: 2. P. Alpers, Märchen, Sage und Volkslied in Niedersachsen, Celle 1954, S. 59-60, 3. E. D. Baring, Vorrede, Von berühmten Denkmahlen ..., Hannover 1748, S. 89, 4. H. Blume, Kreuzsteine in und um Hildesheim, in: Alt-Hildesheim, Heft 13, Braunschweig 1934, S. 35, 5. H. Böhme, Die Kreuzsteine um Hannover, in: Die Spinnstube, 4. Jg., Nr. 15, Göttingen 24. 7. 1927, S. 231, 6. Fr. Brandes, Steinkreuze und ältere Steindenkmale des Kreises Helmstedt, Braunschweig, Manuskript 1964b, S. 17, 7. F. G. Fiedeler, Das Kirchspiel Gehrden ..., Hannover 1862, S. 145, 169-171, 8. J. U. Görlich, Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, Stadtoldendorf 1976, S. 17, 32, 9. A. Hoffmann, Die alten Steinkreuze, Kreuz- u. Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 3, 19 -20, 10. A. Kageler, Bilderchronik des Landes vor dem Deister, Hannover 1935, S. 37, 11. H. Karstens, Niederdeutsche Sagen, Bd. II, Vom Harz zur Heide, Hannover 1964, 121-122, 12. P. Ucla, Les steles discoidales du Languedoc, Paris 1981, S. 72, 13. Ulrich, 1898, S. 345, 14. A. Wipprecht, Kreuzsteine in Niedersachsen, in: Niederdeutsche Heimatblätter, Hannover 1924, S. 85-87, 15. Damm, Die Herkunft der ‘Sieben Trappen’, in: Hannoverscher Anzeiger 27. 6. 1934, S. 12, 16. G. Dierssen, Benther Berg - ein Wanderparadies, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung 28. 10. 1982, S. 16; Ortsrat Benthe, Hinweistafel

Internet: 1. ...benthe.org-Historisches-Sieben Trappen

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