Berghaupten, Lkr. Ortenaukreis, A: südöstl. Ortsrand, im Bereich des Anwesens 'Lindenstraße Nr. 3', ca. 50 m östl. der Kreuzung 'Schwarzwaldstraße-Obere Gewerbestraße', Steinkreuz, Benennung: 'Schwedenkreuz' |
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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz aus Buntsandstein mit Vertiefung auf dem Scheitel und *unterschiedlichen Kreuzarmlängen (Verf.) |
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*unterschiedliche Kreuzarmlängen: die oft in einschlägiger Literatur zu lesende Beurteilung, das unterschiedliche Längen der Kreuzarme das Resultat von Verstümmelung ist, dürfte wohl die naheliegenste sein, doch hinsichtlich vieler Beispiele von Steinkreuzen mit unterschiedlich langen Kreuzarmen, die jedoch ohne erkennbare Beschädigung bzw. Nacharbeitung verkürzt enden, kann von einer so gewollten Steinmetzarbeit ausgegangen werden - in dieser Asymmetrie soll sich der figürliche Ausdruck der Negation einer Untat bzw. des Täters wiederspiegeln; genauso verhält es sich mit Steinkreuzen, die nachweislich im 'Schrägstand' ursprünglich aufgestellt wurden; Steinkreuze mit einem längeren Kreuzarm werden auch zuweilen in der Literatur mit einer richtungsweisenden Funktion in Verbindung gebracht, die jedoch ursprünglich gewollt nicht belegbar ist (unterschiedl. Armlängen: s. z.B. SN-Gopplasgrün / BY-Oberpfalz-Lohnsitz; Schrägstand: SN-Theuma / NI-Wimmer) (Verf.) |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7514 Gengenbach. Wegen Straßenverbreiterung 1977 sichergestellt. Ursprünglicher Standort am Ortsausgang Richtung Gengenbach; soll dort wieder aufgestellt werden. Beschreibung: Buntsandstein. Auf dem Kopf große Vertiefung. Maße: Höhe 0,76 m, Br. 0,91, T. 0,18, Form: Längsbalkenansicht und Querbalkenlänge betont. Die Armlängen differieren deutlich. Datierung: ca. 16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Eine Zigeunerin solle dort verbrannt worden sein. Der Zehnte habe abgegeben werden müssen von jedem, der dort vorbeigekommen sei. Benennung: 'Schwedenkreuz'. Flurname: 'Am Kreuzstein' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 232, Berghaupten I (o.F.), daraus: 2. Otto August Müller, Bestandsaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden, in: Die Ortenau 25, 1938, S. 162, Nr. 12, 3. Johannes Künzig, Schwarzwaldsagen, Jena 1930, S. 331, 4. Karl Hellinger, Zur Strafrechtspflege der ehemaligen Reichsstadt Gengenbach, in: Die Ortnenau 1/2, 1910/11, S. 129-136: eines der Ächterkreuze von Gengenbach |
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Berghaupten B: (Standort liegt derzeit nicht exakt vor), vermutl. im Waldgebiet westnordwestl. des Ortes, am Südhang des Geißkopf im Bellenwald, Flur: 'Am Krizstei' oder 'Krizsteischleif' (Flurstück 738: Waldgebiet Sägereck-Hütte), Gedenkkreuz |
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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), breitflächiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gedrungenem Kreuzstand und rundlicher Basis; in der oberen Hälfte die eingehauene Inschrift (Verf.) |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7513 Offenburg R 23900 H 64800, Flst. 738. Am Südhang des Geißkopfes im Bellenwald, an einem Fußpfad unmittelbar südwestl.ich Höhe 342,1. Beschreibung: Sandstein. Ecken am Kopf und linkem Arm beschädigt. Im Kopf ausgeschliffene Vertiefung. Maße: Höhe 0,68 m, Br. 0,46, T. 0,14-0,16, Form: Knappe Balken, breitflächig. Besonders betonte Längsbalkenansicht. Unterschiedliche Armlängen. Seitlich verschieden hoch angesetzter Fußklotz. Inschrift: Ganzflächig 'IAKOB / MENIGER / STARB AN / N / O / 1623'. Volkstümliche Überlieferung: Bei der Holzarbeit mit Ochsen sei hier ein Unfall passiert. Flurnamen: 'Am Krizstei', 'Krizsteischleif' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 232, Berghaupten II m. Abb. 395 (Kopie), S. 51, daraus: 2. O.A. Müller, 1938, S. 162, Nr. 11; 3. Bernhard Losch, Die alten Flur-Steinkreuze in Baden-Württemberg, Bericht zur Bestandsaufnahme (Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg 9), 1966-1972, S. 35 m. Abb. (Kopie) |
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Berghaupten C: (Standort liegt derzeit nicht exakt vor), südwestl. des Ortes, ca. 600 m Luftlinie östl. der Fahrstraße 'Obertal', zwischen dem gleichnamigen Ortsteil und dem Windecker Hof (Gengenbach-Wingerbach Nr. 11), im sog. 'Kronewirts Wald' (Flurstück 720: ca. 300 m westl. Wingerbach Nr. 11), Gedenkkreuz |
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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), kleines, breitfläch gedrungenes Steinkreuz aus Buntsandstein mit markant Dreipass verzierten Balkenenden (fig. Vater, Sohn, Heiliger Geist), Schaft ausgerundet in geradlinigen Basisblock übergehend (Verf.) |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7613 Lahr-Ost R 24500 H 62140, Flst. 720. In Obertal, im 'Kronewirts Wald', einige Meter nördlich einer Holzschleife. Beschreibung: Buntsandstein. Maße: Höhe 0,82, Br. 0,59, T. 0,15, Form: Kopf- und Armenden in Kleeblattform. Geschweifte, starke Schaftverbreiterung. Viertelkreisförmige Winkelstützen, in den unteren Winkeln größer als oben, vorne um 4-5 cm zurückgesetzt. Inschrift: Im Kopf die Jahreszahl '1755', im Querbalken 'I.H..SCH' Eintrag im Sterbebuch: '...mensis Novembris mortuus est Joannes Schappacher agricola viduus Mariae Evae Benzin in Sylva a 'Luescu' percussus atque hocmodo absque sacramentis decessit ...' Volkstümliche Überlieferung: Ein Bauer sei im Wald verunglückt' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 232-233, Berghaupten III m. Abb. 396 (Kopie), S. 51, daraus: 2. Ernst Schneider, Steinkreuzinschriften und Kirchenbucheinträge, in: Die Ortenau 33, 1953, S. 107-111: '...des Monats November starb J...S...Bauer und Witwer der M...E...B... im Wald vom Unglück hingerafft und verschied so ohne Sakramente...' (Originalzitat), 3. O.A. Müller, 1938, S. 163, Nr. 13 |
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