standort

Hörstel, OT Bevergern, Kreis Steinfurt, A: westl. Ortsrand ‘In der Landwehr’ alte Straße Rheine-Bevergern (Rheiner Landweg) ca. 30 m nach Anwesen Wewel (Ang. um 1960) am Grabenrand    

steinkreuz bevergern andere seite
detail inschrift zusatzstein

Maße ab Sockel: Höhe 1,10 m, Br. 0,78, T. 0,24, lat. Steinkreuz aus Bevergerner Sandstein vom Huckberg mit einigen Beschädigungen; an einem Kreuzarm und im Schaft partielle Abarbeitungen bzw. Wetzrillen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen; auf dem Kopf näpfchenförmiges Abriebsmal deutbar, s. Einf.; Vorder- und Rückseite tragen je ein kleines linear eingetieftes Kreuz, wobei das rückseitige etwas größer ist und von zwei dünnen Bogenlinien überdacht wird (Verf.) das Denkmal steht am alten Kirchweg Rodde-Bevergern, nahe des Galgenkamp; in der Bevergerner Stadterhebungsurkunde von 1366 werden vier Kreuze genannt; darin bekunden Nikolaus, Graf von Tecklenburg, und sein Sohn Otto: ‘allen luden de dessen yeghenwordighen bref seet unde horet lesen unde betughet dar an openbare dat Wi hebben gheven unde ghevet in dessen breve e... sse stede olde vryheit to unser burch unde to unsen wigbelde ton Bevergheren en bynnen unde en buten tummelangh alzo vere alzo de ver steyne stat by den ver crucen, dar de vryheit mede gethekeut is alzo dat desse vriheit salstaen mit underscede alzo hir na gescreven ist...’(Quelle: Staatsarchiv Münster, Urkunde Bevergern 25. 7. 1366) das mit den neuen städtischen Rechten ausgestattete Wigbold Bevergern war also damals mit vier Grenzsteinen umgeben, neben denen vier Kreuze standen; ob das erhaltene Kreuz eines der vier in der Urkunde genannten ist, wird sich mit Sicherheit nicht feststellen lassen; der Fundort spricht dafür; die Gemeindegrenze verläuft heute zwar 200 m weiter nördl., doch sind die Stadtgrenzen im alten Heideland im Westen und Süden nach langen Streitigkeiten mit den Nachbarn um 1780 erheblich verändert worden (Mitt. Heimatverein Bevergern); auch steht das Kreuz nicht mehr genau am alten Platz; Pastor Schriever, der die Standorte der vier Bevergerner Steinkreuze 1896 genau beschreibt, kennt das erhaltene nicht; es lag zu seiner Zeit noch versunken im Graben und wurde erst 1930 vom Heimatverein Bevergern ausgegraben und am Fundort in einem gemauerten Sockel wieder aufgestellt; von den drei anderen Steinkreuzen im Verlauf der Ortsgrenze hat Schriever 1896 nur noch die Sockelsteine mit den ausgemeißelten kubischen Vertiefungen für den Fuß der Kreuze gesehen; die des östlichen Kreuzes lag noch nach dem zweiten Weltkrieg nahe bei der Windmühle an der Straße nach Riesenbeck, ist aber dann bei Gelände- und Aufräumungsarbeiten, die durch den Tausch von Grundstücken nötig wurden, verschwunden; das südl. Kreuz stand an der ‘Langen Stiege’, einem Verbindungsweg zum alten Saerbecker Postdamm; in einer Katasterkarte von 1842 ist an dieser Stelle ein Kreuz eingetragen; jetzt steht dort auf einer Erhöhung ein hohes Kreuz unter Pappeln (um 1960); die Grenze ist heute von dieser Stelle 500 m entfernt; das nördl. Kreuz stand in der Schlucht am Huckberg, sein Rest ist bei den Kanalbauten verschwunden; in den Karten zu den Grenzverhandlungen Bevergern 1780 sind im Grenzverlauf außer Kreuzkuhlen nur in der südl. Grenze mehrere Kreuze nicht näher bezeichneter Art als Richtpunkte eingezeichnet; s.o. Zusatzstein vor dem Kreuz mit den Jahreszahlen 1366 und 1930 (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 36, daraus: 2. Schriever, Bevergern, Bramborne, Die Diözesangrenze, Lingen 1896, S. 7, 3. Clemens Epping, Die beiden Haupthöfe von Bevergern, Heimatjahrbuch des Kreises Tecklenburg 1923, S. 9, 4. Teutoburger Wald und Weserbergland, Bielefeld 1930, Heft 12, S. 10, 5. Stadtarchiv Münster, Urkunde Bevergern, 25.7.1366 u. Karten Münster Nr. 100; Mitt. Heimatverein Bevergern 2006

kreuzstein bevergern st. marien bevergern
standort

Bevergern, B: nordseitig Pfarrkirche St. Marien, Bevergern, seitlich oberhalb eines Nebeneinganges, Kreuzstein

Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,32, der Kreuzstein aus markant gezeichneten Sandstein zeigt im kräftigen Relief ein gotisches nasenbesetztes Kreuz in Halbkreisbogen übergehend, sowie unter dem linken Kreuzarm ein schräg gestellter Wappenschild im Flachrelief ohne Zeichen; imgrunde die klassische Darstellung eines Kreuzsteines, das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.) die Kirche, ein spätgotischer Saalbau mit polygonalem Chor, stammt aus dem 15. Jh.; 1686 Aufstockung des Turmes aus Bausteinen der 1680 gesprengten Burg Bevergern; Anbauten von 1759, 1767 und 1937 (Quelle: Hinweistafel vor Ort)                                                                                  

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