standort am kreuzstein blankenheim

Blankenheim (Südharz), Lkr. Mansfeld-Südharz, östl. im Ort ‘Am Kreuzstein’, westseitige Böschung des Sportplatzes ‘BSC 1920’, ca. 50 nördl. des alten Weges nach Klosterrode

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Obertägige Maße: Höhe 1,28 m, Br. 0,67, T. 0,23, das markant breitflächige Steinkreuz aus Karbonsandstein mit Kopf- und Schafterweiterung weist wohl deshalb eine recht eigenwillige Form auf, um nachstehende linear eingerillte Inschrift unterzubringen, die nur noch schwer erkennbar aber vor einigen Jahrzehnten wie folgt gelesen wurde (Verf.):

DEN 31. TAG IULI ZVVIS / CHEN 6 VND 7 UREN / GEN ABENT (IST) DER / EDELE VND GE / STRENGE VESDE IOHAN / ERHART FAI ALHIE AN / DIESR STED VF DEN TOD / VERWUNDET WORDEN / VND AM (FOLG) TAGE ZU BL / ANKENHEIM AM MORGEN / VM 3 SCHLEGE SELIGLI / CH IM (HERRN) ENTSC / HLAFEN DEM GOT VND / VNS GNEDIG / SEI AMEN / 1561 / L V H 

die Buchstaben ‘L V H’ deuten auf Lippold von Hanstein hin, den Schwager des Besitzers von Klosterrode ab 1564: Otto Heinrich von Bodenhausen, doch kamen auch in der fraglichen Zeit Angehörige der Familie von Hardenberg in Klosterrode vor; das Denkmal wurde vor Jahrzehnten aus unerklärlichen Gründen mit Teer übergossen, wovon Reste noch heute zeugen; nach der Überlieferung ging am 31. Juli 1561 der Verwalter des Gutes Klosterrode, Johann Erhard Fai, in Begleitung seines kleinen Hundes nach Blankenheim; kurz vor dem Ort lief Fai’s Hund in die Herden zweier heimwärts ziehenden Schäfer und richtete erhebliche Unruhe unter den Tieren an, worauf ein Streit derart eskalierte, dass ein Schäfer von Fai erschlagen wurde, selbst aber so schwer verletzt wurde, worauf er am nächsten Tage verstarb; auch der zweite Schäfer konnte aufgrund seiner Verletzungen nicht mehr fliehen, wurde später mit dem Schwert gerichtet; angeblich sollen zwei für die Schäfer gesetzten Kreuze im 19. Jh. entfernt worden sein; der alte Weg nach Klosterrode führt im Bereich des Standortes, einst als Hohlweg, steil bergauf, von daher kann hier ein ursprünglicher Standort des Kreuzes vermutet werden, s.o. (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 35, Nr. 7 m. Abb. 126, daraus: 2. J. Schmidt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreieses Sangerhausen, Halle 1882, 3. H. Größler, Nachlese von Sagen und Gebräuchen der Grafschaft Mansfeld und ihrer nächsten Umgebung, Mansf. Blätter 1887, S. 21-30, 4. F. Schmidt, Heimatbuch für Klosterrode und Blankenheim, Sangerhausen 1918, 5. R. Krieg, Die Steinkreuze am und im Harz, Magdeburg 1922, S. 38-39, 113-115, 139-141, 6. M. Schröter, Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Kreis Sangerhausen, Beitr. zur Heimatforschung, 1977, Heft 5, S. 15-27; Walter Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Merseburg 1992, S. 23

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Eisleben, OT Wolferode, Ortskern, Südseite des Turmes der St.-Cyriacus-Kirche in ca. 11 m Höhe rechts u. links der Schalllochöffnung

A: Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,40, das Steinkreuz lat. Form aus grauem Sandstein mit gedrungenem Kreuzstand und langen, sich verbreiternden Schaft, besitzt im oberen Schaftdrittel eine vermörtelte lochartige Vertiefung, deren Entstehung lagebedingt nicht klärbar ist (Verf.)

B: Maße: Höhe (0,48 m) Br. (0,47) nur noch fragmenthaft erhaltenes Steinkreuz aus (Siebigröder Sandstein ?) mit erkennbarer geradliniger Winkelstütze, got. Epoche (Verf.)

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s. Textauszug:

Im Jahre 1336 wurde von den Mönchen des Wimmelburger Benediktinerklosters eine Kirche in Wolferode erbaut, die wie das Kloster dem Heiligen Cyriacus geweiht wurde. Die Kirche befand sich auf dem Gebiet des heutigen Denkmalplatzes. Der bis heute unverändert gebliebene Kirchturm mit seinem quadratischen Grundriss wurde um 1500 von den Mönchen des Klosters aus Bruchstein errichtet und ist der älteste Teil der heutigen Pfarrkirche. Er enthält drei Glocken. An seiner Südseite sind links des Schallloches ein graues, schlankes und rechts ein rotes, gedrungenes Sandsteinkreuz eingemauert. Das rote Kreuz hat die Form eines lateinischen Kreuzes. Das schlanke Kreuz ähnelt einem Malteserkreuz. In jede Haupthimmelsrichtung zeigt ein Uhrenhäuschen die Zeit an; die Kirchenuhr wurde 1882 eingebaut und 1941 durch eine neue Turmuhr ersetzt. Im Erdgeschoss des Turmes befindet sich eine kreuzgratgewölbte Turmkammer, die ursprünglich wohl als Krypta genutzt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurden die Kirche und die daneben stehende Schule schwer beschädigt. In den Jahren 1859-1862 wurde das neugotische heutige Kirchenschiff, das mit seinem etwas eingerückten 5/8-polygonalen Ostschluss etwas breiter als der Turm ist, aus rotem Siebigeröder Sandstein an den Turm angebaut. Ihr Altarraum steht auf den Grundmauern der Vorgängerkirche. Der Eingang mit einer kleinen Vorhalle befindet sich an der Südwestecke der Kirche, zwischen Turm und Kirchenschiff, Das Innere der Kirche ist klar strukturiert und schlicht. Das Kirchenschiff hat eine gefelderte Balkendecke und öffnet sich mit einem hohen Rundbogen zum kreuzgratgewölbten Chor mit seinen drei spitzbogigen, hochliegenden Fenstern. Die beiden Langhauswände sind durch jeweils sechs Fenster der gleichen Art gegliedert. (Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Wolferode)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Saal, Halle 1989, S. 17-18, Nr. 6/7 m. Abb. 37, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Wolferode (Eisleben) St.-Cyriacus-Kirche

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