mordgrund blauenthal

Eibenstock, OT Blauenthal, Erzgebirgskreis, ca. 800 m südwestl. vom Wanderparkplatz Blauenthaler Wasserfall, nordseitig am ‘Plänerleithenweg’ (Teilstück des alten Fußweges zwischen Eibenstock und Blauenthal), ca. 400 m nach dessen Abzweig von der ‘Zimmersacherstraße’ (Talstraße ‘Große Bockau’), im ‘Mordgrund’, Mordzeigestein, Benennung: ‘Mordstein’

mordstein detail info-tafel in situ draufsicht

Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, max. Br. 0,35, T. 0,20, gerundet abschliessende Stele aus Granit mit rechteckigem Querschnitt und vertiefter Inschriftsfläche (Rückseite ohne Zeichen, auf dem Scheitel kleines linear eingetieftes Kreuz): ‘Anna Marie / Nötzoldt / wurde am 4. / Juni 1888 / hier / ermordet’ (Inschrift nicht eingetieft, nur abgewitterter Farbauftrag)

Hier an dieser Stelle wurde am 04. 06. 1888 die 21-jährige Anna Marie Nötzholdt (geb. 04. 05. 1867) aus Eibenstock ermordet. Sie war das jüngste von 8 Kindern des Johann Heinrich Nötzholdt und seiner Frau Wilhelmine, die das Posthaltergut in Eibenstock bewirtschafteten. Am 04. 06. 1888 wollte Anna Marie ihre Schwester in Lauter besuchen und verließ gegen 10 Uhr das elterliche Gut, da sie 11 Uhr den Zug ab Blauenthal nach Aue erreichen wollte. Sie wurde aber nur wenige Minuten Fußweg entfernt vom Elternhaus hier am Steinbächel mit schweren Gehirn- und Schädelverletzungen tot aufgefunden. Anna Marie wurde vermutlich Opfer eines Raubmordes, denn all ihre Sachen sollen hier in der Nähe zerstreut vorgefunden worden sein. Ihren Geldbeutel hat man ohne Inhalt gefunden. Ein Täter konnte nie ermittelt werden. Es ist überliefert, dass die Bewohner der Region noch bis in die 1930er Jahre die Stelle gemieden haben, da es hier immer noch gespukt haben soll. Im Volksmund wird die Gegend bis heute noch 'Mordgrund' genannt.  (Textkopie, Quelle: Info-Tafel vor Ort: Wildes Erzgebirge, Nr. 9, Mordstein)

Quellangaben: Lit.: Wanderkarte Blatt 15 (Topogr. Karte 1:25 000, Westerzgebirge, Eibenstock, Johanngeorgenstadt, 2010

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