steinkreuz bornum andere seite
standort hohberg

Börßum, OT Bornum, Lkr. Wolfenbüttel, Ortsausgang nach Groß Biewende, ca. 25 m oberhalb der Straße innerhalb einer eingezäunten Weide auf dem sog. ‘Hohberg’

Obertägige Maße: Höhe 0,92 m, Br. u. 0,40, T. 0,20, angeblich verbliebener Schaft eines Steinkreuzes aus Kalkstein, das am 14. 1. 1944 durch Fliegerbomben beschädigt wurde (Lit. W. Müller-E. H. Baumann: Auskunft von Frau Viermann, Bornum) vermutlich handelt es sich um eines der drei Steinkreuze, die am Wege nach Kissenbrück gestanden haben und um 1900 verschwanden; sie wurden ‘Stumpfe Steine’ genannt

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, S. 184, daraus: 2. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 11, 56, 3. P. J. Meier-K. Steinacker, Die Bau- u. Kunstdenkmäler des Herzogthums Braunschweig, Wolfenbüttel 1906, S. 27, 4. W. Flechsig, Alte Nachrichten über Steinkreuze im Lande Braunschweig, in: Braunschw. Heimat, 26. Jg., Nr. 2, 1935, S. 58 

verschollene Objekte: 1. Börßum, nach Lit. Flechsig standen zwei weitere Steinkreuze, eines mitten im Acker, nahe dem Weg, der von Börßum nach Bornum führt; man nannte es ‘Kreuzstein’; ein zweites, ‘eine Elle hoch über der Erde und etwa eine halbe breit’, noch um 1935 zu sehen, auf dem ‘Hohenbeke’, in der Nähe der Schmiede; 2. östl. von Kalme (Gde. Achim) standen einst zwei oder drei Steinkreuze, von denen 1880 noch eines registriert war; dieses ca. 1 m hohe Denkmal lag um 1895 hinter dem Hofe von Franz Quidder - eine Braut soll vom Wagen gefallen sein (Quelle: 1. Lit. M.-B. s.o. S. 184-185, daraus: 2. Meier-Steinacker, 1906, S. 56, 3. Hoffmann, 1935, S. 11, 56, 4. Voges, 1895, S. 241)

kreuzstein werlaburgdorf andere seite

Werlaburgdorf, Lkr. Wolfenbüttel, auf dem Friedhof am Zaun zur Straße hin nahe der Kapelle

Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,50, T. 0,23, der arg ausgewitterte und beschädigte Kreuzstein aus Sandstein zeigt beidseitig etwa den gleichen Darstellungsaufbau; auf vertiefter, gerahmter Kreisfläche ein gleicharmiges nasenbesetztes gotisches Kreuz im Relief, dessen Schaft keilförmig, tief eingerillt, nach unten ausläuft; auf der standortbedingt kaum einsehbaren Rückseite ohne Schaftrillung; nach einer Sage soll das Denkmal mit dem Durchzug Karl des Großen in Beziehung stehen; nach anderer wurde ein Mensch vom Blitz erschlagen; Werlaburgdorf, bis 1958 Burgdorf gehießen, blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück und war in der Zeit der Kaiser- und Königspfalzen (8.-12. Jh.) ein bedeutender Ort des Reiches; südöstl. des Ortes nahe der Wedde wurde erst in jüngerer Zeit die Königspfalz Werla entdeckt, die unter Kaiser Heinrich II. zugunsten der Kaiserpfalz Goslar ihre Bedeutung verlor; der Kreuzstein stand ursprünglich am nördl. Dorfausgang nach Heiningen; um 1860 erfolgte die Versetzung an den Eingang zum damals neu angelegten Friedhof, heute obiger Standort (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, S. 184, daraus: 2. A.  Hoffmann, 1935, S. 5, 35, 3. W. Kalthammer, Steinkreuze und Kreuzsteine im westlichen Harzgebiet, in: Unsere Harz, 20. Jg., Nr. 11, Clausthal - Zellerf. 15. 11. 1972, S. 211-212, 4. H. W. Mithoff, Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen, Hannover 1875, S. 25-26, 5. O. Thielemann, Alte Steinkreuze am Nordharz, in: Goslaer Bergkalender, Goslar 1973a, S. 44-45 u. 1974, S. 75-76, 6. O. Kiecker-C. Borchers-H. Lütgens, Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, Hannover 1937, S. 49

standort schneckenberg

Kissenbrück, Lkr. Wolfenbüttel, nordöstl. Randzone des ehem. Schlossparkes Rittergut Hedwigsburg in Kissenbrück, Mordkreuz

steinkreuz kissenbrueck andere seite
detail draufsicht

Obertägige Maße: Höhe 1,42 m, Br. 0,59, T. 26, das ‘Mordkreuz’ genannte, langschaftige Steinkreuz aus Kalksandstein weist einen gedrungenen Kreuzstand auf und zeigt auf einer Seite im Kreuzungsfeld die kaum noch erkennbare eingetiefte Jahreszahl ‘1571’, auf dem Scheitel und Oberseite Kreuzarm markante lochartiger Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.) das Denkmal stand vorher zusammen mit einem heute verschollenen Steinkreuz am unteren Ende des sog. ‘Staatsweg’ im Dorfe Kissenbrück und wurde 1893 an den derzeitigen Platz gebracht (Lit. W. Müller-E. H. Baumann), angeblich vom damaligen Schlosseigentümer Graberg; die künstliche Anhöhe, auf der das Kreuz steht, wird ‘Schneckenberg’ genannt, da sie früher von einer spiralförmig angelegten Hainbuchenhecke geziert war (Quelle: ...gaerten-parks.de) 

Schloss Hedwigsburg, ehem. Sommerresidenz braunschweigischer Herzöginnen, 1944 durch Fliegerbomben erheblich zerstört, geht auf einen mittelalterlichen Meierhof ‘Stecklenburg’ zurück, einer einstigen germanischen Fliehburg (Quelle: ...gaerten-parks.de)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 158, daraus: 2. P. J. Meier-K. Steinacker, 1906, S. 53, 3. Fr. Brandes, Die Steinkreuze des Kreises Peine, priv. Manuskript, Braunschweig 1964a, 1964b, S. 50, 4. A. Hoffmann, 1935, S. 11, 56, 5. O. Hahne, 1100 Jahre Kissenbrück, Braunschweig o.J. S. 30, 6. H. A. Schultz, Verborgene Histor. Stätten, in: Braunschw. Heimat, 57. Jg., Heftb 4, 1971, S. 118, Internet: 1. ...gaerten-parks.de-Rittergut Hedwigsburg 

verschollene Objekte: 1. Kissenbrück, Steinkreuz vom ‘Staatsweg’ ebenfalls 1893 in den Schlosspark versetzt mit Jahreszahl 1579, 2. Apelnstedt (Sickte) Steinkreuz einst auf dem ‘Hüner Berg’, ca. 750 m westl. des Ortskerns; im ‘großen Krieg’ soll dort ein schwed. Oberst bei einem Gefecht gefallen sein; 3. Dettum, Steinkreuz, ‘weißes Kreuz’ genannt, soll ca. 1,5 km nordwestl. vom Ort am Weg nach Apelnstedt gestanden haben; 4. Groß Biewende, Steinkreuz am Weg nach Kissenbrück bis um 1965, dann bei Straßenbau verschwunden; 5. Klein Biewende, Steinkreuz vor dem Dorfe, im 18. Jh. verschwunden; 6. Ahlum, vermutlich Steinkreuz, nachweislicher Flurname ca. 1,2 km nördl. vom Ort ‘Der Kreutz Camp’ (Karte Braunschw. Genneral-Landesvermessung 1746-84)

Quellangaben: Lit. 1. W. Müller-E. H. Baumann, s.o. S. 159

c.2010 www.kreuzstein.eu