urheber: rainer ullrich 2023
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Kenzingen, OT Bombach, Lkr. Emmendingen, A/B: nördl. Ortsrand, unmittelbar in der Straßengabel 'Karlstraße'/'Im Weingarten', 2 Steinkreuze, Benennung: 'Jud' und 'Metzger

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), A links: zur Tatzenkreuzform neigendes Steinkreuz aus Buntsandstein (Balkenverbreiterung), B: breitflächiges Steinkreuz aus Buntsandstein mit sich nach außen verjüngenden Balken, Kreuzstand gedrungen (Verf.)

kopie b. losch 1981 kopie b. losch 1968

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7812 Kenzingen R 12000 H 38680. Rechts an der Böschung bei der Abzweigung Im Weingarten von der Karlstraße, an den Hang gelehnt (Numerierung von links nach rechts). Buntsandstein. Bearbeitungsspuren. Maße: (I) Höhe 1,10 m, Br. 0,77, T. 0,18, (II) Höhe 1,05 m, Br. 0,72, T. 0,14, Form: (I) Tatzenkreuz; Armunterseiten waagrecht. Kopfhöhe leicht betont. (II) Balkenverschmälerung. Datierung: (I) ca. 15./16. Jh. (II) ca. 17./18. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Ein Jude und ein Metzger sollen sich an dieser Stelle gegenseitig umgebracht haben' (Textkopie B. Losch 1981)

Ang. B. Losch, 1968: Einige Beispiele für die Benennung seien mitgeteilt: Pestkreuz, Hungerstein, Asylkreuz, Römerkreuz, Franzosenkreuz, Russenkreuz, Schneiderstein, Zigeuner-, Metzger-, Schäfer-, Wildererskreuz, Kellerskreuz, Bürklekreuz, Hatzkreuzle, Viteleskreuz, Käderleskreuz, Rebmesserkriz, Häfnerkreuz. Neben diesen vielfältigen Benennungen gibt es auch ausgesprochene Übertragungen, in denen das Denkmal mit den angeblich beteiligten Sagengestalten identifiziert wird (Dr. G.A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 190); 'Jud' und 'Metzger' etwa in Bombach Krs. Emmendingen' (Textkopie B. Losch 1968) 

Quellangaben: 2 aktuelle Fotos, Juni 2023, von Rainer Ullrich, Freiburg,  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 230, Kenzingen I, II, Stadtteil Bombach m. Abb. 394 (Kopie), S. 50, 2. Bernhard Losch, Steinkreuze in Südwest-Deutschland, Volksleben 19, Tübinger Verein für Volkskunde e.V. Tübingen, Magstadt 1968, S. 96/101 m. Abb. 17 (Kopie) 
Internet: 1. ...mapy.cz-Bombach, Lagekarte, 2. ...badische-zeitung.de-Sühnekreuze in Bombach m. Foto v. Thilo Bergmann (2. Sept. 2015)

urheber: rainer ullrich 2023

Bombach C: südwestl. des Ortes am 'Vier-Burgen-Weg', oberhalb am 'Rammersberg' (günstig erreichbar: die zunächst südwestl. ortsauswärts führende 'Kirchstraße' erreicht ca. 700 m nach dem Friedhof den Standort kurz vor dem beidseitigen Waldeintritt), Gedenkkreuz, Benennung: 'Enderles Grab'

Maße: (aktuell nicht bekannt), hohes Flurkreuz lat. Form mit Kruzifix auf quaderförmigem Sockel und halbrunden Schutzdach; das Denkmal wurde wegen Rebumlegung 2010 um einige Meter in Richtung Bombach versetzt und am 14. September jenen Jahres von Vikar Matthias Weil an diesem Standort, unter Anteilnahme zahlreicher Bürger, geweiht (Verf. frei nach ...badische-zeitung.de)

Überlieferung: Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648); 'Enderle' soll ein Kräutersammler und Heilkundler gewesen sein, dessen Hilfe man bei Gefahr für Leib und Leben bei Mensch und Tier in Anspruch nahm. Als in jener bewegten Zeit wieder einmal Soldatenhorden plündernd und brandschatzend durchs Land zogen, griff Enderle zu einer List. Er schichtete in der Nähe seiner Behausung am 'Enderlis Dobel' einen wohl sehr großen Reisighaufen aufeinander. Als die wilde Horde aus Richtung Kenzingen im Anmarsch war, zündete er den Reisighaufen an, so dass man die in den Himmel lodernden Flammen schon von weitem sah. Die Hordenführer fielen auf die List herein und nahmen an, dass schon andere Plünderer ihr Werk getan hätten und zogen weiter in Richtung Freiburg davon. Auf diese Weise bewahrte Enderle die Bombacher Gehöfte vor Plünderung und Brandschaden. Enderle soll später erschlagen worden sein und an der Stelle wo man seine Leiche fand, errichtete man ein Kreuz das noch heute im Volksmund Enderlis Grab bzw. Enderlis Kreuz genannt wird. Ob er allerdings an dieser Stelle auch bestattet wurde, ist nicht bekannt' (Textkopie, aus: Heimat- und Verkehrsverein e.V. Kenzingen: 850 Jahre Bombach - Chronik. 1. Auflage. 1994)    

Quellangaben: aktuelles Foto, Juni 2023, von Rainer Ullrich, Freiburg, Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Bombach-Kenzingen-Enderles Grab, daraus: Textkopie, aus: Heimat- und Verkehrsverein e.V. Kenzingen: 850 Jahre Bombach - Chronik. 1. Auflage. 1994), 2. ...badische-zeitung.de-weihe-fuer-neues-kreuz, von Reiner Merz m. Foto Einweihung Vikar Matthias Weil, 3. ...onlinestreet.de-Branchenbuch-Kenzingen, Lagekarte m. Standort     

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