steinkreuz breitau rueckseite

Sontra, OT Breitau, Werra-Meißner-Kreis, Ostseite der B 400 Richtung Ulfen, Flur ‘Kratzhecke’

Obertägige Maße: Höhe 1,02 m, Br. 0,78, T. 0,35, das verwitterte Steinkreuz aus Kalkstein mit ausgeprägter Tiefe weist eine Besonderheit bezüglich der Gestaltung der Vorderseite auf; deutlich lassen sich die abgerundeten Reliefreste eines zweiten von den Ausmaßen ca. 5 cm kleineren hervorgearbeiteten Kreuzes erkennen, welches die eingerillte Darstellung eines Holzfällerbeiles zeigt (0, 67-0,33); die Sage berichtet von zwei in der Gegend ansässigen Familien namens Bodenstein, wohnhaft in Breitau und Ulfen, die sich ein Zubrot verdienten, indem sie auf der viel befahrenen Handelsstraße Gespanndienste leisteten und im Konkurenzneid verfeindet waren; die beiden ältesten Söhne der Familien liebten dasselbe Mädchen was zusätzlichen Hass erzeugte; als beide sich zufällig im Wald bei Holzarbeiten befanden zog ein derartiges Unwetter auf, dass der Himmel sich verdunkelte; sie eilten mit ihren Gespannen den heimatlichen Orten zu und begegneten sich auf dem damaligen engen Fahrweg zwischen den Felsen am Hang und der Ulfe, doch keiner wollte dem anderen den Vorrang geben; so stürzten die Gespanne ineinander und beide schlugen sich mit ihren Äxten zu Tode; wegen des unchristlichen Verhaltens verweigerte der Pfarrer die Beerdigung auf dem Friedhof, so begrub man sie an Ort und Stelle; wenig später setzten die verfeindeten Familien dieses Steinkreuz und gaben sich darüber die Hände zur Versöhnung; etwa am Standort verlässt der Radweg die Bundesstraße und verläuft um ca. 100 m weiter östl. gegen Ulfen hin - die heute noch erkennbare mittelalterliche Wegführung Breitau-Ulfen (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 103-104, daraus: 2. O. Blüse, Zwischen Graburg und Schlierbachswald, Heimatverein Weißenborn 1957, S. 217, 3. W. Kehm, Steinkreuze und Kreuzsteine im Gau Kurhessen, unveröfftl. Manuskript, AGD Archiv, 4. A. Müller-F. Weinrich, Sagen und Märchen des Werralandes, 1949

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