Der Mord an Förster Paul Brunner, Gnadenwald (Tirol, Region Innsbruck), am 5. November 1906 im Halltal unterhalb der Zunterköpfe

Das Hochgebirge mit seinen abgelegenen Bergwäldern bot nicht selten Schauplatz erbitterter Kämpfe auf Leben und Tod zwischen Forstschutzbeamten und Wilddieben. Die durch mehrere Schussverletzungen entstellte Leiche des 38 jährigen P. Brunner wurde erst vier Tage später von zufällig vorbeikommenden Bergleuten eines nahen Salzbergwerkes versteckt unter Laub und Ästen im sog. Eibental, einem Graben nahe des Bettelwürfbrünnel unterhalb der Zunterköpfe, entdeckt. Umfangreiche Ermittlungen durch das Bezirksgericht Hall und Gendarmerie führten bereits am 14. 11. zur Verhaftung von drei bekannten Wilddieben, Franz F., Michael K. und N. aus Absam Aichat (Tirol) Nach Eindeutigkeiten der vorgefundenen Waffen legte Franz F. ein Geständnis ab - er und seine zwei Begleiter lagerten Pfeife rauchend am Waldrand als plötzlich Förster P. Brunner mit den Worten ‘Also , so erwischt man Euch’ langsam an sie herantrat. Blitzschnell ergriff er sein Gewehr und schlug das Gewehr des Försters beiseite und gab mehrere Schüsse auf Kopf und Brust des Beamten ab, der tot zusammenbrach. F. wurde vom Schwurgericht Hall zu 14 Jahren schweren Kerkers verurteilt, worauf er noch während der Haft verstarb.

Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, Band II, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl.     

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Der Mord an Jäger Matthias Zitz, Lessach (Schladminger Tauern)

Dem Bezirksgericht Tamsweg (Salzburg) wurde am 6. März 1924 vom zuständigen Gendarmerieposten gemeldet, dass der 53 jährige Jäger M. Zitz aus Lessach im Wald am Lessachtal ermordet aufgefunden wurde. Der durch zahlreiche Messerstiche blutüberströmte Tote lag am Stamm einer mächtigen Lerche, an einem engen steilen, mit Lawinenschnee gefüllten Graben, wobei im unmittelbaren Umfeld markante Blutspuren und andere Anzeichen im Schnee einen heftigen Kampf vermuten ließen. Als die Ermittler den Fußspuren ‘hausgemachte Bauernschuhe’ in Richtung Lessau nachgingen entdeckten sie an einem Waldzaun bei der sog. Urban-Reitl-Wiese unter Zaunlatten versteckt einen alten einläufigen Vorderlader mit grüner Zeichnung und der Jahreszahl 1901 am Kolben. Das im Ort bekannte Gewehr und das Schuhwerk führten schliesslich zur Verhaftung des 19 jährigen Ziehsohnes Johann S. eines Bauern in Lessau. Als auch an seiner Kleidung beseitigte Blutspuren entdeckt wurden legte er ein Geständnis ab - er sei von M. Zitz beim Wildern oberhalb des steilen Althackgrabens gestellt und aufgefordert worden mit ihm abzusteigen. Da er keinen Bergstock hatte gab ihm der Jäger einen Knüppel, der hierfür unbedingt nötig war. Der Jäger folgte ihm im kurzen Abstand, ging aber dann auch sogar vor ihm, ein freilich großes Fehlverhalten, denn Johann S. nutzte die unverhoffte Gelegenheit und schlug auf den Beamten ein. Beide rutschten kämpfend den Graben hinab, worauf dann die tödlichen Messerstiche erfolgten. Diese Version des Täters wurde jedoch nur unter Vorbehalt vermerkt. Johann S. zeigte keine Reue über seine Untat, er wurde vom Schwurgericht Salzburg wegen Totschlags zu 14 Jahren schweren Kerkers verurteilt.         

Am Platze der Untat wurde obiges bedachtes Erinnerungsmal aufgestellt - unter einem kleinen Kreuz zum Wild kniender Adorant, darunter folgende Inschrift:    ‘In Ausübung treuer / Pflichterfüllung für / Wald und Wild gefallen / Althackgraben 3. März 1924 / Meinem braven Jäger / Matthias Zitz / Graf Alexander von / Fürstenstein’, darunter Waldziergebinde und kleines Bildnis

Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, Band II, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl.;    Bildquelle: ...marterl.at

Erbitterter Kampf zwischen Gendarmerie- u. Forstbeamten mit zwei Wilderern im Triebental, Steiermark, Tod des Kommandanten des Gendarmeriepostens St. Johann am Tauern, Revierinspektor Heinrich Riegerbauer

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Am 15. November 1928 hörte der Jäger Franz Rieger um die Mittagszeit zwei Schüsse auf der Rauchaufalm und informierte die zuständigen Beamten, die dann sofort mehrere Trupps von Gendarmen und Forstbeamten in das Gebiet um den Griesstein schickten, man war bereits vorbereitet, da in der Region verstärkt das Unwesen der Wilddieberei zu beobachten war. (Jäger Knefz u. Rieger, Jagdleiter Hans Riemelmoser, Forstwart N., Rev.-Inspektor Riegerbauer, Gendarm Moser und ein Holzknecht) Als bereits mehrere Huben (Berghütten) erfolglos durchsucht wurden, es war bereits Nacht, traf man im Stadel der von einer Sennerin bewohnten Griesmaierhube auf die Wilderer Matthias E. aus Leiten, 23 J. und Franz Huber aus Ramsau, 22 J. (nach ...bmi.gv.at aus Pruggern), worauf sofort ein minutenlanger Schusswechsel entbrannte, in dessen Verlauf der Rev.-Insp. Riegerbauer auf der Tennbrücke zu Tode kam. Franz Huber starb noch auf dem Abtransport in einem Rettungsauto auf dem Weg in das Krankenhaus Leoben. Matthias E. wurde vom Oberlandgericht zu sechs Monaten Kerker verurteilt, weil nach der Sachlage anzunehmen war, dass F. Huber der Mörder von Rev.-Insp. Riegerbauer war. Ein Jahr nach dem grausigen Geschehen wurde vor Ort nebenstehender Gedenkstein mit Inschriftstafeln gesetzt (mit Natursteinen aufgemauert und kreuzbekrönt) Im Jahre 2003 auf Initiative von Oberstleutnant Au renoviert.

Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, Band II, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl., Internet: 1. ...bmi.gv.at-daraus Kopie    

Der Mord an Jäger Rupert Pfandl aus Forstau, Salzburger Land, am 3. Juli 1917

R. Pfandl kehrte nach einem ausgedehnten Reviergang über Forstauwinkel, Leiteralpe und Bergkarzkaralpe nicht mehr zurück, worauf seine Angehörigen die Jagdhütte, in der er zu übernachten pflegte unberührt vorfanden. Unterwegs traf sein Sohn auf zwei ‘Steierer’, die nach einem ebenfalls vermissten 28 jährigen Bauernsohn Johann Trinker suchten, der, wie sich später herausstellte ein polizeibekannter Wilderer war. Als ein Bauer am 9. Juli nach einem entlaufenden Ochsen suchte, entdeckte er auf der Bergkarzaralpe, südlich von Radstadt, in einer Unterstandshütte für Weidevieh die Leiche J. Trinker, 20 Schritte von der Hütte entfernt die Leiche des ebenfalls durch Schussverletzungen umgekommenen Jäger Pfandl. Ermittlungen ergaben, dass Trinker Schüsse aus dem Gewehr des Jägers erhalten hatte, das vor Ort sichergestellt, wobei die Waffe des ersteren fehlte. Somit musste eine dritte Person involviert gewesen sein. Alles deutete auf den Freund Trinkers hin, der 18 jährige Bauernsohn Friedrich G. aus Rohrmoos, der als gefährlicher Wilderer bekannt war. Trotz eifriger Nachforschungen mit Hausdurchsuchung gelang es nicht Beweise für die Ermordung Pfandl zu finden. Er räumte zwar die Freundschaft mit Trinker ein, doch allein oder mit ihm gewildert zu haben verneinte er. Die Wirren am Ende des Weltkrieges, viele Beamte wurden zum Kriegsdienst geholt, liessen zunächst den Jägermord in Vergessenheit geraten. Im August 1927 fiel der Verdacht erneut auf G., der inzwischen 10 Jahre nach der Tat Besitzer in Pichl-Preuegg, verheiratet und Vater von 5 Kindern war. Der Jäger Zeisenberger hatte von einer Sennerin erfahren, dass G. am Mordtage auf der Flucht nach Hause einem Bekannten, einem bäuerlichen Jagdbesitzer, verhasst auf die Jäger, begegnet sei, dem er das Geschehene mitteilte. Jener trug ihn sogar noch einem Bachlauf entlang, sodass damals eingesetzte Fährtenhunde die Spur verloren. Am 20 August 1927 wurde G. festgenommen, der sonderbarerweise auch ein Geständnis ablegte, jedoch nur in Notwehr auf den auf ihn zielenden Jäger geschossen zu haben. Diese Version des Geschehens konnte nicht widerlegt werden, so wurde er nur wegen ‘Überschreitung der Notwehr’ vom Schwurgericht Salzburg zu 6 Monaten strengen Arrest verurteilt. 

Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, Band II, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl.

kopie ...sterbebilder.schwemberger.at

Der Mord an Jäger Johann Duregger, Brandberg, Tirol, Zillertal am 3. Dezember 1919                   (nach ...sterbebilder.schwemberger.at am 3. November)

An jenem Tage 7 Uhr früh hatte sich der 49 jährige Beamte in sein Revier am Brandbergerkar (Brandberger) begeben um Marderfallen zu revidieren. Tags darauf wurde seine Leiche drei Stunden oberhalb von Mayrhofen von drei ‘Jägern’ (Wilderer) entdeckt, die jedoch Rechte besaßen im angrenzenden Jagdgebiet zu jagen. Ein herbeigerufener Förster benachrichtigte die Gendarmerie. Recherchen ergaben, dass Duregger einer Wildererspur gefolgt ist und vom ‘Speikbühel’ aus, eine markante Berspitze, den tödlichen Schuss erhalten hatte. Die drei ‘Jäger’ wurden festgenommen und eindringlich verhört, sowie auch ihre Waffen inspiziert. Sie gaben an, dass 4 Männer aus Richtung ‘Torhelm’ und dem ‘Geisköpfl’ in Richtung des Leichenfundortes herüber gekommen sind. Diese Angaben deckten sich mit aufgefundenen Fußspuren, die dann hinab ins Zillertal und weiter entlang bis Heinzenberg verfolgt werden konnten. Hier wurde der 25 jährige Bauernsohn Johann R. festgenommen, der durch großes Geschick der Beamten zum Geständnis gebracht wurde. Seine drei Komplizen waren Karl E., Anton A. aus Stumm und Ferdinand H. aus Gerlosberg, die alle drei aussagten, dass R. den tödlichen Schuss abgab. R. wurde am 12. Mai 1920 zu zweieinhalb Jahren schweren Kerkers verurteilt.  

Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, Band II, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl., Internet: 1. ...sterbebilder.schwemberger.at. daraus Kopie Zeitungsnachruf

Tod des Jäger Franz Lengauer im Kampf mit Wilderern am 5. August 1919, Mitterbach, Niederösterreich

Der in Hagengut wohnende Jäger Leo Brandt vermeldete am 4. August dem Gendarmerieposten in Mitterbach, dass er und der Jäger Franz Lengauer gegen 11 Uhr, nach einem zu hörenden Schuss im Bereich des ‘Kaltenbrandriegels’, zwei Wilderer mit geschwärzten Gesichtern angetroffen hätten. Sie überraschten die ruhenden Wilddiebe am sog. ‘Schoppersitz’, einer Bank aus Stangen zwischen vier mächtigen Lärchenbäumen an einer markanten Anhöhe. Die Jäger näherten sich leise mit Gewehr im Anschlag bis auf 10 Meter und gingen dann auf die ihnen bekannten auf der Bank sitzenden Gegner los, denen es dennoch gelang blitzschnell die auf sie gerichteten Waffen wegzuschlagen, worauf ein wilder Kampf entbrannte. Aus einer der Wildererwaffen löste sich ein Schuss, der F. Lengauer die rechte Schulter völlig zertrümmerte, worauf beide den Steilhang abwärts flohen. Es handelte sich um den bekannten Wilderer Josef H. und Alois P. aus Mitterbach. Tags darauf verstarb F. Lengauer an inneren Blutungen. Am 29. September konnte H. in St. Pölten festgenommen werden und am 30. Januar standen beide vor dem Schwurgericht, doch wurden sie von der Anklage auf Mord freigesprochen, da nicht geklärt werden konnte wer den Schuss auf Lengauer abgefeuert hatte. H. wurde wegen gewerbsmäßiger Wilderei zu zwei Jahren und sechs Monaten schweren Kerkers verurteilt. 

 

Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, Band II, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl.

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