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Bühren, Lkr. Göttingen, auf der ‘Teichberg’ genannten Anhöhe, südwestl. Ortsrand, an der alten ‘Harster Heerstraße’

die aus 11 Objekten bestehende eindrucksvolle Denkmalgruppe (Sandstein) befindet sich auf einer kleinen künstlich geschaffenen Anhöhe, dem sog. ‘Teichberg’; nach W. Lotze, 1878, sind die folgenden Informationen als gesichert zu betrachten: bereits lange Zeit vor der *Verkoppelung um 1884 standen 9 Steine in einer Gruppe an ihrem heutigen Standort; wann sie hier aufgestellt wurden ist nicht mehr feststellbar; unmittelbar am Standort vorbei verlief die alte Heerstraße durch den Bramwald; aus einer Urkunde des Jahres 1785 geht der Flurname ‘Unter den Creutzen’ hervor; Hinweise auf frühere Zeit gibt eine dörfliche Überlieferung, der zu entnehmen ist, dass die Nonnen des Klosters Hilwartshausen, 10.-16. Jh, an den Bührener Kreuzen Gebete verrichteten, wenn sie hier auf dem Wege nach Gladebeck vorbeikamen; um 1900 lagen die Steine unbeachtet, zum Teil mit Feldsteinen überschüttet, auf dem Teichberge; in jener Zeit bewirkte der Bührener Hauptlehrer Karl Jünemann beim Landrat des Kreises Münden eine ordentliche Aufstellung; 1954 wurde von Einwohnern die heutige Stützmauer errichtet, sowie eine Erhöhung des Hügels durch Erdaufschüttung vorgenommen, worauf die Neuaufstellung der Kreuzsteingruppe erfolgte; der 10. Stein (F) kam erst 1956 hinzu, als man ihn als Treppenstufe entdeckte; der sog. ‘Männekenstein’ (K) derzeit im Göttinger Museum (Quelle: Lit. Müller-Baumann)

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A: Obertägige Maße: Höhe 1,01 m, Br. 0,26, T. 0, 20, wahrscheinlich der sich nach oben auf 14 cm Breite verjüngende Schaft eines ursprünglichen Steinkreuzes, dessen Kopf und Arme durch Abschlag verloren gingen, B: 1,04 m, 0,51, 0,19, der Kreuzstein zeigt auf der Vorderseite ein im Relief herausgearbeitetes lat. Balkenkreuz, 19 cm, dessen Basis die Breite des Steines einnimmt; Rückseite gleicharmiges Balkenkreuz auf vertiefter Kreisfläche herausgearbeitet, dessen Enden nicht die Ränder berühren; rechts darunter ein schräggestelltes Weberschiffchen reliefartig gearbeitet, C: 1,03 m, 0,55, 0,19, der oben spitz auslaufende Kreuzstein zeigt auf einer Seite über die gesamte Fläche ein eingerilltes lat. Linienkreuz, das von einer Kreislinie umrandet ist, an die sich unten ein Halbkreis anschließt; auf den Kreuzarmen je ein kleines Kreuz; andere Seite zeigt die eingerillte Darstellung eines Beiles, darunter ein Hackklotz, D: 0,79 m, 0,62, 0,14, unterer Teil eines Kreuzsteines; der Rest einer eingetieften Kreisfläche mit  unteren Kreuzbalken lassen auf ein herausgearbeitetes gleicharmiges Kreuz schließen (Verf.)

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E: 1,31 m, 0,70, 0,19, das Steinkreuz mit ausgearbeiteten Winkelstützen, die einen Ring entstehen lassen, D. 0,57, besitzt keine Zeichen und weist eine restaurierte Bruchstelle im oberen Schaftbereich auf, F: 0,75 m, 0,30, 0,19, etwa die erhaltene Hälfte eines Kreuzsteines mit eingetiefter Kreisfläche, errechn. D. ca.  50 cm, die wohl ursprünglich ein herausgearbeitetes gleicharmiges Kreuz zeigte; Rest des linken Kreuzarmes erhalten; das Denkmal diente lange Zeit als Treppenstufe, G: 0,49 m, 0,85, 0,20, das Fragment könnte der Oberteil eines Kreuzsteines sein; auf der rechten Schrägfläche ein eingerilltes, kleines Linienkreuz, 19, 15 cm, H: 0,92 m, 0,52, 0,20, der durch Abschläge deformierte Kreuzstein zeigt auf der Vorderseite die Darstell. eines großen eingerillten Malteser Kreuzes, dessen rechter Kreuzarm durch Abschürfung verschwunden ist; Rückseite eingerilltes Beil mit Klotz; auf dem Kopf ein eingerilltes ‘W’

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I: 0,80 m, 0,50, 0,19, der arg verwitterte Kreuzstein, links am Kopf Abwetzmal deutbar, s. Einf., zeigt auf einer Seite nur noch schwach erkennbar ein wohl griechisches Kreuz, aus einer vertieften Kreisfläche herausgearbeitet; andere Seite, deutlich erkennbar, ebenfalls auf vertiefter Kreisfläche ein gleicharmig. nasenbesetztes gotisches Kreuz herausgearbeitet, J: 1,17 m, 0,64, 0,29, der Kreuzstein zeigt auf der Vorderseite die hervorgearbeitete Darstellung eines lat. Kreuzes, dessen Schaft sich gerundet nach unten erweitert und in eine Basis übergeht, die bis an die Ränder reicht, K: Männekenstein, das Fragment eines ursprünglichen Kreuzsteines wurde 1953 ca. 1,80 m südl. der Denkmalgruppe an der Harster Heerstraße aufgefunden; es handelt sich um einen figurierten Gedenkstein, einem sog. Titulus, mit markanter Ritzung aus dem 12. Jh., der sich heute in der Obhut des Städtischen Museums Göttingen befindet; neben dem verbliebenen Rest des Schaftes, sind die Konturen einer fragmenthaft erhaltenen menschlichen Figur mit Gewandstruktur in Kerbschnittechnik eingebracht zu erkennen; s.o. Skizze eines Rekonstruktionsversuches, rot umrahmt der heute erhaltene Rest des Denkmales (Verf.)

*Verkoppelung: Zusammenlegung von Grundbesitz innerhalb einer Gemeinde

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 243-246, 249-250, daraus: 2. H. Blume, Kreuzsteine in und um Hildesheim, Braunschweig 1934, S. 31, 3. Woltmann, Brief an Dr. Mötzing, Kassel, 6. 6. 1935 (AGD Archiv Elze) 4. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 5, 31-32, 5. Fr. Brandes, Die Steinkreuze des Kreises Peine, priv. Archiv, Braunschweig 1964a, S. 17, 6. Fr. K. Azzola-F. B. Jünemann, Der Männekenstein von Bühren bei Hann. Münden, in: Die Kunde, NF 24, Hildesheim 1973, S. 189-200, 7. W. Lotze, Geschichte der Stadt Münden nebst Umgegend, Münden 1878b, S. 282, 8. A. Mandel, Wo Kreuzsteine stehen ..., Hann. Allgemeine 7. 10. 1973, 9. Ini, 1980, 10. C. Schneider, Die Kreuzsteine bei Bühren, in: Die Spinnstube, 6. Jg., Nr. 9, Trebur 4. 5. 1930, 113-115, 11. H. Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 72 (angrenzende Gebiete) 12. Gde Bühren, Hinweistafel

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