standort am kreuzstein

Bünde, A: OT Ennigloh, Kr. Herford, Holzhauser Straße, Einm. ‘Am Kreuzstein’, auf dem Gehweg vor Grundstücksgrenze                

steinkreuz buende andere seite

Obertägige Maße: Höhe 0,72 m, Br. 0,53, T. 0,19, das arg ausgewitterte und beschädigte Steinkreuz aus Sandstein zeigt auf der Vorderseite die eingerillte Inschrift: ‘Erinnerung / 1622 haben sich / hier verletzt Fritz / und Karl Losiger’ (diese Inschrift ist vermutlich später eingebracht worden, da sich unter dem Wort Erinnerung schwache ältere Zeichen nachweisen lassen, Lit. W. Brockpähler)

im Schaft ist ein Pflugeisen eingerillt, wovon nur noch die obere Hälfte sichtbar ist; vermutlich liegt hier eine Mehrfachverwendung eines Denkmales vor (Verf.) das Denkmal wird im Volksmund ‘Kreuzstein’ genannt; nach Angaben aus Lit. W. Brockpähler, 1963, steht es in Richtung Rödinghausen, da, wo die Holzhauser Straße die Turnerstraße schneidet; der Ortsteil heißt amtlich Ennigloh-Kreuzstein; das Kreuz stand früher einige Meter vom jetzigen Platze entfernt wurde dort mehrmals durch Fuhrwerke angefahren und beschädigt und ist dann 1933 mit Zement ausgebessert und auf einem aus Findlingen gemauerten Sockel neu aufgestellt worden; nach 1945 wurde die Straße erhöht, wobei das Kreuz mit dem gesamten Sockel und dem unteren Ende des Schaftes im Erdboden verschwand; in einer Urkunde, die um 1500 die alten Gerechtsame der Herren von Lippe in Bünde verzeichnet (Vorrecht, Recht), heißt es: ‘Das Lippische Gericht geht bis an die Kerkstrate, an die Espenbrücke, an das Schweinekreuz und den Hundebroker Baum’ (Lippische Regesten, Bd. IV, S. 213, Nr. 2891) nach Ansicht der örtlichen Heimatforscher kann das Steinkreuz nicht das hier genannte Schweinekreuz sein, wie vermutet wurde (G. Griese, Im Elsetal, 1933, Nr. 10), da sein Standort mehr als 100 m aus der angegebenen Linie vorspringt; nach der Sage erschlugen sich zwei Brüder um die Gunst eines Mädchens; eine alte Ennigloherin berichtet 1933: als Kind sei sie immer mit einem gruseligen Gefühl an dem Kreuz vorbeigegangen; es sei üblich gewesen, sich hier zu bekreuzigen, wenn man auf dem Kirchweg nach Bünde hier vorbeikam (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 60, daraus: 2. Gustav Engel, Geschichte der Stadt Bünde, in: Bünde im Widukindsland (Festschrift) hrsg. von Karl Paetow, Berlin und Holzminden 1953, Teil II, S. 44, 3. Im Elsetal, Beilage des Bünder Tagesblatts vom 28. 10. 1933 und November 1933, 4. Westfälisches Sonntagsblatt, Bünde, 26. 11. 1933 und Januar 1934, 5. G. Griese, Im Elsetal, 1933, Nr. 10, 6. Lippische Regesten Bd. IV, S. 213 Nr. 2891

standort westerkampweg suedlaengern

Bünde, B: OT Südlengern-Heide, an der Biegung des ‘Westernkampweg’ nach Osten führt ein Feldweg weiter nach Norden, dann nach Osten am Denkmal vorbei          

kreuzstein suedlaengern

Obertägige Maße: Höhe 1,03 m, Br. 0,70, T. 0,12, Gedenkstein aus Sandstein mit Inschrift:

‘Allein Gott in der Höh sei Ehr Unser treuer jüngster Sohn August Gr. Wortmann No 11 Südlengern 10 1/2 Jahr alt wurde hier vom Blitz erschlagen am 25. Mai 1883 (Trennstrich) Mein Gott mit Deinem Wetterstrahl verschone Gnädig allzumal mein Haus die dort gehen aus und ein wollst uns im Wetter gnädig sein. Er kam mit Kühen von der Weide und wollte nach Hause. Ich Vater folgte Ihn auf 100 Schritt nach und da ich meine Augen aufhob lag alles auf der Erde. Ich nahm Ihn auf, rief mein Kind was fehlet Dir, doch er blieb stum todt Ich legte Ihn in meinen Schoos und bittere Thränen flossen mir von den Wangen’

die erste Zeile der Inschrift: ‘Allein Gott in der Höh sei Ehr’ ist der Anfang eines kirchlichen Liedes aus dem Jahr 1535, Text und Melodie von Nikolaus Decius, 1485-1541 (nach Cloria in Excelsis Deo, 4. Jh.) 

die Standortangabe aus Lit. W. Brockpähler lautet: ‘ca. 300 m östl. des Bussenhofes in Südlengern Nr. 2, am Ende des Wiesenweges, der zwischen den Höfen Busse und Eimatenbrink zur Else führt’ (Verf.)          

Quellangaben: Lit.: 1. W. Brockpähler s.o. S. 61

c.2005

www.kreuzstein.eu