standort blickrichtung suedosten

Burgkunstadt, Lkr. Lichtenfels, A: südl. Stadtrand, nordwestl. der Mainbrücke, rechtsseitig des Main (Nordseite), unmittelbar südl., unterhalb der Einmündung ‘Bahnhofstraße’ in ‘Weismainer Straße’, am Weg zum Pumpenhäuschen, Kreuzstein, Benennung: ‘Leichstein’

kreuzstein burgkunstdt andere seite
kopie lit. u. streng 1987

Obertägige Maße: Höhe 1,60 m, Br. 0,85, T. 0,25, der gerundet abschliessende Kreuzstein aus Sandstein mit geringfügiger Beschädigung seines oberen rechten Randes zeigt erhaben über die gesamte Fläche der Ansichtsseite (heutige Südseite) ein breitrillig linear eingetieftes Balkenkreuz (0,15); Rückseite ohne Darstellung, jedoch mit einigen unregelmäßig verteilten kerbartigen Eintiefungen, wie auch eine auf der Vorderseite im rechten oberen Armwinkel, die als Abzugsmale mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen deutbar sind; beidseitig eine Vielzahl kleiner lochartigen Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.)

das Denkmal befand sich bis 2017 auf Altenkunstädter Flur, etwa genau südl. gegenüber des heutigen Platzes, linksseitig des Main, in Verlängerung ‘Am Heßlich’, auf dem Gelände der Baufirma H. Batzner, GmbH, an den Flurgrenzen der Gemarkungen Altenkunstadt-Burgkunstadt und Strössendorf, am alten Kirchweg von Altenkunstadt nach Strössendorf (s. Standort Fotokopie); diese Versetzung vom jahrhunderte alten Platz stieß auf geteilte Meinungen ...

Der Standort ist Teil des Denkmals

Obermain-Tagblatt vom 21. Mai 2017

‘Der Stein wird bereits 1593 als ‘alter Leichstein’ genannt. Er bildet die Grenze der Gemarkung von Burgkunstadt, Altenkunstadt und Strössendorf. Wahrscheinlich dürfte er noch in die erste Hälfte des 13. Jh. zurückreichen, als die Gemarkung Burgkunstadt aus der Großmark Altenkunstadt ausgegliedert wurde. 1604 wird der Stein nochmals genannt, als am 23. 7. die drei Söhne des Weidener Hirten Almosen in Burgkunstadt sammelten. Am Abend des Markttages schlug Bartel der Ältere seinen Bruder Georg mit dem Stock. Der junge Bartel führte Georg über die Brücke an einen kleinen Rangen, wo ein ‘Leichstein’ steht. Hier verstarb der Geschlagene. Der Stein ist also nachweislich 400 Jahre alt, möglicherweise 700 Jahre alt’ (Textquelle: Lit. U. Streng, 1987 nach Lit. J. B. Müller, 1964/65)

Quellangaben: Lit.: 1. Ulrich Streng, Wanderführer zu den Kreuzsteinen im Landkreis Lichtenfels, Lichtenfels 1987, S. 28, Nr. 9 m. Abb. vom 1. 5. 1986 (Kopie), daraus: 2. Johann Baptist Müller, ‘Was sind Leichsteine ? - Ein Beitrag zur Kreuzsteinforschung’, in: Geschichte am Obermain 1964/65

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Altenkunstadt: Am Heßlich, Feldweg nach Strößendorf auf der linken Mainseite, nahe der alten Mainbrücke, Kreuzstein, Sandsteinplatte mit Kreuzrillung, mittelalterlich, Nr. D-4-78-116-88

standort blickrichtung westen

Burgkunstadt B / C: östl. Stadtgebiet, nordseitig an der ‘Kirchleiner Straße’ (auch ‘Schindgraben’ genannt), unmittelbar östl. der Einmündung ‘Peunt’, 1 Kreuzstein, Benennung: ‘Schwedenstein’, 1 Bildstock (im Abstand von 1,50 m)

kreuzstein burgkunstdt kopie lit. u. streng 1987
detail andere seite

B: Obertägige Maße: Höhe 2,05 m, Br. 0,72, T. 0,22, der hohe, etwa rechteckige Kreuzstein aus Sandstein zeigt erhaben auf der Ansichtsseite (heutige Südseite) ein linear eingetieftes lat. Balkenkreuz mit durchgezogenen Querbalkenlinien, das bogenförmig ausläuft - das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha; im linearen Anschluss seiner linken Seite ein mit Spitze nach oben zeigender Spiess oder Lanze (Lit. U. Streng); beidseitig mehrere lochartige Vertiefungen unterschiedlicher Größe, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.); eine weitere Besonderheit des Steines bildet seine westl. Schmalseite - hier sind drei Einwölbungen zu erkennen, die unverkennbar als Abwetzmale mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen zu deuten sind - neben dem Schärfen der Waffen glaubte man an eine ‘Kraftübernahme’ aus heiligem Gestein; besonders Flurdenkmale an viel frequentierten Altstraßen weisen nicht selten derartige Befunde auf; zumindest der Kreuzstein befand sich vorher in 10 m Entfernung um die Ecke in der heutigen Einmündung ‘Peunt’, früher ein alter Hohlweg (Verf.)

‘Nach dem Heimatforscher Will (Heimatblatt 1941) soll er ein Grabstein schwedischer Söldner gewesen sein, die während des Einfalles in Burgkunstadt am 25. 10. 1632 ums Leben kamen. J. B. Müller vermutet, daß der Stein von der Formgebung noch gotisch ist und somit um 1400 datiert werden kann. Die Felder hinter dem Stein heißen ‘Kriegsäcker’. Dieser Flurname läßt sich bereits vor dem 30-jährigen Krieg nachweisen. In der Ebnether Urkunde Nr. 13 vom Jehre 1404 wird vom Totschlag an Fritz Marschalk zu Ebneth berichtet. Formgebung, Standort und Attribute sprechen dafür, daß der Stein als Sühnestein angesehen werden kann.’ (Textquelle: Lit. U. Streng, 1987 nach Lit. J. B. Müller, 1981/82

Quellangaben: Lit.: 1. U. Streng, 1987 s.o. S. 27, Nr. 8 mit Abb. vom 1. 5. 1986 (Kopie), daraus: 2. Johann Baptist Müller, ‘Sühnegerichtsbarkeit im Hochstift Bamberg, aufgezeichnet an 3 Beispielen’, in: Geschichte am Obermain, 1981/82

Internet: 1. ...Liste der Baudenkmäler in Burgkunstadt: Kirchleiner Straße, Kreuzstein, sogenannter Schwedenstein, Spätmittelalterliche Sandsteinplatte mit Rillung eines Sockelbogenkreuzes und Ritterlanze, bezogen auf eine Totschlagsühne von 1404 des Fritz Marschalk von Ebneth, in der Kirchleiner Straße an der Abzweigung Peunt, Nr. D-4-78-116-11

bildstock burgkunstdt
andere seite
standort blickrichtung nord

C: Obertägige Maße: Höhe 1,85 m, Br. 0,53, T. 0,30, der wohl einst kreuzbekrönte, arg verwitterte Bildstock aus Sandstein ist nur noch in seinem Oberteil original erhalten, das mit einer Eisenklammer auf einem Betonsockel befestigt ist; die Ansichtsseite zeigt auf vertiefter Fläche den Gekreuzigten im plastischen Relief, rückseitig ebenfalls im Relief eine menschliche Gestalt mit gespreizten Beinen und angewinkelt erhobenen Armen, darüber nicht zweifelsfrei deutbare Reliefierung; derzeit kein geschichtlicher Hintergrund ermittelbar (Verf.)    

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Burgkunstadt: Kirchleiner Straße, in der Kirchleiner Straße an der Abzweigung Peunt, Bildstock, Sandstein, Pfeiler mit stichbogigem Abschluss, Reliefs, 16. Jh., Nr. D-4-78-116-81

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