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Burgthann, Lkr. Nürnberger Land, A: östl. Ortsrand, vor Grundstückszaun des Anwesens 'Kanalweg Nr. 7', Steinkreuz, Benennung: 'Schwedenkreuz'

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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt)

Steinkreuz aus Sandstein, dessen Kreuzform durch Auswitterung und Abarbeitung sehr zurückgegangen ist, das aber auch im Ursprung 'nur' durch primitive Auswölbungen seine Kreuzform erhielt - ein Hinweis auf ein sehr hohes Alter des Kreuzes bzw. auf die frühe Zeit der Steinkreuzsetzung als Flurdenkmale. Von daher deutet der Name 'Schwedenkreuz' (17. Jh.-30jähriger Krieg) auf ausgegangenes Volkswissen hin, worüber der hessische Steinkreuzforscher und Publizist H. Riebeling folgendes schreibt: 'Das fast völlige Aussterben der Altbevölkerung im 30-jährigen Krieg hat im Volk jede Erinnerung an die einstige Errichtungsursache der Kreuze ausgelöscht. Geblieben ist die Vorstellung von einem unheimlichen Geschehen, das mit den Kreuzen in Verbindung gebracht wird. Die meisten Steinkreuzsagen sind Erklärsagen, die die Setzung des Kreuzes begründen wollen und die gelegentlich von Ereignissen in jüngster Zeit inspiriert sind, die im Volke noch lebendig waren'  (Heinrich Riebeling: 'Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen', Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 15)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Burgthann: vor dem Anwesen Kanalweg 7, Kreuz, sogenanntes Schwedenkreuz, Sandstein, spätmittelalterlich, D-5-74-117-8 m. Foto v. 5.8.2012 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY 3.0, 2. google.com-maps-Burgthann-Street View v. Juli 2023 (Kopie)

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Burgthann B: OT Unterferrieden, nördl. des Ortes am Weg Richtung Bachmühle bzw. Oberferrieden am Waldrand (günstig erreichbar: die nordwärts führende 'Schwalbenhofer Straße' Richtung Pfeifferhütte vollführt ca. 500 m nach dem Ortsausgang eine Linkskurve, wo der rechts abzweigende Weg Richtung Bachmühle bzw. Oberferrieden nach ca. 200 m den Standort am Waldrand erreicht), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), etwa gleicharmiges breitflächiges Steinkreuz (um 1480) aus Sandstein mit verblichener Kantenfasung (got. Zierelement), Wetzrillen (mittelalterliches Brauchtum - Abziehen von Hieb- oder Stichwaffen an heiligem Gestein zur vermeintlichen Kraftübernahme) und kleinem linear eingetieftem *Kreuz auf dem Scheitel des Kopfes (Verf.)

*Kreuz (Scheitel-Schwurstelle)
Linear eingetiefte Kreuze auf den Oberseiten des Kopfbalkens von Flurkreuzen sind nicht selten und wurden bisher von der Volkskunde, besonders wenn die Kreuze auf Flurgrenzen stehen, als präzise Grenzmarke interpretiert  - damit würde das Kreuz eine eventuell vorhandene Grenze anzeigen (Verf.). Diese Theorie dürfte nicht zutreffen bzw. nicht haltbar sein, denn inschriftslose Steinkreuze mit derartigem Kreuz auf dem Scheitel sind z.B. aus den fränkisch-thüringischen Zentgerichtsorten bekannt, die dort die Gerichtsstätten der Zentgerichte angezeigt haben. Eine nachweisliche Geste vor mittelalterlichen Gerichten war jene auf das Gerichtskreuz zu schwören, indem die linke Hand auf das Kreuzchen auf dem Kopf gelegt wurde. Obiges Steinkreuz könnte durchaus ein altes Straßengericht angezeigt haben, vielleicht lag der Standort ursprünglich weiter westl. am Abzweig von der Landstraße (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)    

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 99, Kreuzformen: Steinkreuze, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Burgthann, OT Unterferrieden: Mühllohe, am Radweg Oberferrieden-Pfeifferhütte, Kreuz, Sandstein, angeblich 1633, D-5-74-117-54 m. Foto v. 12.8.2012 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY 3.0, 2. wikipedia.org-wiki-Liste-der-Steinkreuze-im-Landkreis-Nürnberger-Land m. Foto u. Beschreibung)

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