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Wurzen, OT Burkartshain, Lkr. Leipzig, östl. vom Ort, ca. 1,8 km nach dem Ortsausgang Richtung Sachsendorf im spitzen Winkel des Abzweiges nach Streuben (‘Sachsendorfer Straße’ aus dem Ort folgen), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), Asymmetrie aufweisendes Steinkreuz lat. Form aus Braunkohlenquarzit oder Sandstein (Ansatz der Kreuzarme in unterschiedlicher Höhe) mit reparierter Bruchstelle am Schaft; Kopf und Schaft nach außen verbreitert, Armunterseiten gerade, Oberseiten nach außen abgeschrägt, zeichenlos (Verf.)

Ang. Lit. H. Quietzsch, 1980:

Östlich vom Ort, im spitzen Winkel der Straßengabelung nach Sachsendorf und Streuben. 1 Steinkreuz. Schaft von der Sohlenkante an gleichmäßig verjüngend, Kopf zur Kreuzung zu leicht verjüngend; obere Armkanten leicht nach außen fallend, untere Armkanten gerade. Braunkohlenquarzit oder Sandstein. N-S (Ausrichtung). Auf dem Scheitel des Kopfes flache, runde Vertiefung, in der Stirnfläche des N-Armes näpfchenartige Vertiefung. Länge: 154 cm, Höhe: 102 cm, Breite: 80 cm, Stärke: 28 cm. Im Frühjahr 1958 am oberen Schaftteil weggebrochen (Ursula 1958, S. 213), im November 1958 durch Walter Schirmer und Artur Zieger (beide Wurzen) mit drei verdeckten Eisenklammern und Zement zusammengesetzt, Packlager in der Gründung. Allgemein oberflächliche Verwitterung. Die früher auffällig aufgemalte Wegweiserbezeichnung ‘Sachsendorf’ ist inzwischen abgewittert (vgl. Kuhfahl 1928, Abb. 107). Vor der 1958 erfolgten Wiederherstellung näher an der Straßenwinkelspitze und mehr an der Straße nach Streuben zu, mit jetziger Ostseite zur Straße nach Sachsendorf gewandt; dann 1958 um etwa 2 m nach SO versetzt, dabei um 45 cm gehoben. Geschützt seit 4. 2. 1963.

Zeidler 1843, S. 47 beschreibt im Dorf Burkartshain ein ‘ziemlich großes steinernes Kreuz, sonst zwischen der jetzigen Pfarrwohnung und dem kleinen Kirchhoftore, gleich über der Straße hin, tief eingesunken ..., ein Kreuz von Rochlitzer Sandstein, welches beim Herausfahren aus dem seitwärts befindlichen ganz nahen Schulgehöfte ... sehr hinderlich war, und deshalb im Jahre 1839 von seiner bisherigen Stelle mühsam mittels einer Winde herausgehoben, und der Pfarrhofthüre gegenüber, ohnweit der Schenkscheun-Ecke, zwischen der Dorfstraße und dem Fußsteige, unbeschädigt eingesenkt ward.’ Zeidler erwähnt vorher zwar die Stelle des Standortes unseres Steinkreuzes als die des früheren Galgens, nennt aber ein solches dort nicht. 1850 ist das Steinkreuz gänzlich aus dem Dorf an die Straßengabelung weit außerhalb versetzt worden (Helbig 1906a, S. 129) und erhielt Wegweiserfunktion. Vielleicht geschah die Versetzung nicht vor 1877, denn Pfarrer Zeidler bringt 1877 nochmals seinen Text von 1843 fast gleichlautend (Steinkreuz 1877, S. 60). Bei Kuhfahl 1912, 1913, 1914, Schellhorn 1929 und Bergt 1935 unter Sachsendorf geführt. Kuhfahl 1916, S. 48 fälschlich Burkartswalde. Altbekannt. (Textkopie Lit. H. quietzsch, 1980)

Quellangaben: Lit.: 1. Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, Berlin 1980, S. 132-133, Nr. 74 Burkartshain, Mbl. 4643 (14), S. 13,35 / W 0,9 m. Abb. 96/97 (Kopien), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 28, S. 153-154 m. Abb. 107 (Kopie) u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 32, S. 20 u. 1912, S. 60 u. 1913a, S. 46 u. 1914, S. 229, Nr. 193 u. 1916, S. 48 u. 1918, Nr. 193 m. Abb. 59 (s. Rubrik Literatur, Kuhfahl-Verzeichnis), 3. G. A. Zeidler, Parochie Burkartshain, Sachsens Kirchengalerie, Dresden 1843, Bd. 9, S. 45-50, 94-100, 106-116 u. Das alte Steinkreuz zu Burkartshain bei Wurzen, in: Saxonia, Zeitschrift für Geschichts-, Alterthums- und Landeskunde des Königreichs Sachsen. (A. Moschkau), 1877, Nr. 6 S. 60, 4. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, Mitt. des Vereins f. Sächs. Volkskunde, Bd. 4, 1906-1908, H. 4, S. 120-131, 5.  G. Schellhorn, Heimatgeschichtlicher Ausflug in die Waldschänke, in: Wurzener Erzähler, Sonntagsbeil. zum Wurzener Tageblatt u. Anzeiger, Wurzen 1929, Nr. 17 u. Von alten Steinkreuzen, in: Wurzener Heimat, Wurzen 1933, S. 250-252, 6. K. Bergt, Die alten Steinkreuze des Wurzener Landes, in: Wurzener Erzähler, Wurzen 1935, Nr. 34 u. Die Steinkreuze des Wurzener Landes, in: Heimatkalender des Kreises Wurzen, Wurzen 1957, S. 78-81 m.. Abb., 7. H. Quietzsch, Die Steinkreuze im Kreis Grimma, Grimma 1952, Bl. 6 (Kreis - Museum Grimma), 8. P. Platen, Wurzen und die Hohburger Berge, Leipzig 1957, Unser kleines Wanderheft 63, S. 53, 9. M. Müller, Ursula radelt in den Frühling, in: Der Rundblick, Wurzen 1958, H. 5, S. 212-218, 10. G. Müller, Die alten Steinkreuze, in: Sächs. Heimatblätter 1959, H. 1, S. 63-65, 11. G. Müller-H. Quietzsch-H.-J. Wendt, Zur Steinkreuzforschung und -erhaltung, in: Sächsische Heimatblätter 1964, 10. Jg., H. 3, S. 257--268 m. Abb.

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Wurzen, OT Burkartshain: Steinkreuz, 14./15. Jh. (Sühnekreuz)von historischer Bedeutung, Steinkreuz, ID 08973681, daraus: Fotokopie, Urheber: ‘Radler 59’ (Eig. Werk), Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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Lossatal, OT Knatewitz (Meltewitz), Lkr. Leipzig, im Ort, bündig vermauert in der nordöstl. äußeren Kirchhofmauer zur ‘Börlner Straße’ hin, Steinkreuz, Benennung: ‘Kirchenhammel’

Ang. Lit. H. Quietzsch, 1980:

Mitten im Ort, eingemauert in die nordöstliche äußere Kirchhofsmauer. 1 Steinkreuz. ‘Kirchenhammel’ (zuerst bei Helbig 1906a, S. 129, bei Befragung 1962 im Ort nicht geläufig). Meiche 1919, S. 196, leitet den Namen von mhd. (mittelhochdeutsch) ‘hamel’ (abgehauener Stein, Klotz) her; es sei also das Steinmal an der Kirche. So auch Schott 1953, der der Meinung von Kalliefe 1921, S. 65, 71 (dort fälschlich unter Kittlitz) widerspricht, welcher den Namen von ‘heimlich’ herleitet, wonach der ‘Kirchenheimliche’ Wodan sei. Kopf, arme und Schaft gerade, Schaft mit deutlich abgesetzten blockartigen Fußsockel. Sandstein. NW-SO (Ausrichtung). Sichtbare Seite keine Einzeichnungen. Höhe: NO-Seite 128 cm, SW-Seite nicht meßbar, Breite: 56 cm, Stärke: nicht meßbar. Allgemein oberflächliche Verwitterung. Eingemauert, nicht allseitig sichtbar. Bei dem etwa 1970 erfolgten Mauerabputz wurde das Kreuz ausgespart; seine Umrisse sind seidem verfälscht dargestellt, als scharfkantige lateinische Form. Geschützt seit 4. 2. 1963. Bedeutung: Grenzzeichen (Helbig 1906a, S. 129) - nicht haltbar. Vermutlich Giebelkreuz (Bergt 1957) - wohl nicht zutreffend, da früher freistehend. ‘Früher außerhalb der Kirchhofsmauer auf einer Hügelböschung, und zwar auf der Ostseite, die nach dem markgräflichen Gebiet hinschaut.’ (Helbig 1906a, S. 129). Bei Fuchs 1971 unter Meltewitz. Kalliefe 1921 fälschlich unter Kittlitz. Altbekannt. (Textkopie Lit. H. Quietzsch, 1980)

Ang. Lit. G. A. Kuhfahl, 1928:

... ‘Vollends rätselhaft ist die Erklärung des Wortes ‘Kirchenhammel’ für das Kreuz (Abb. 125) an der Friedhofsmauer in Knatewitz. Meiche weist hierzu auf den mittelhochdeutschen Ausdruck ‘hamel’ für einen abgehauenen Steinblock hin, so daß man also einfach das Steinmal an der Kirche darunter zu verstehen hätte. ‘ (Quelle: Neues Archiv für Sächsische Geschichte, Bd. XL, Heft I, S. 195 ff.) (Textkopie Lit. G. A. Kuhfahl, 1928, S. 191)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Quietzsch, 1980 s. o. S. 136-137, Nr. 76 Knatewitz, Ot. von Meltewitz, Kr. Wurzen, Mbl. 4643 (14), N 15, 4 / W 22,85 m. Abb. 99 (Kopie): daraus: 2. G. A. Kuhfahl, 1928 s. o. Nr. 126, S. 191 m. Abb. 125 (Kopie) u. 1936, Nr. 137 u. 1912, S. 60 u. 1913a, S. 45 u. 1914, S. 226, Nr. 106 u. 1917, S. 297 u. 1918, Nr. 106/109 m. Abb. 66 (s. Rubrik Literatur, Kuhfahl-Verzeichnis), 3. K. Helbig, 1906 s. o. S. 120/129 m. Abb. 1, 4. A. Meiche, Zur Steinkreuzforschung, in: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, 1919, Bd. 40, S. 189-196, 5. H. Kalliefe, Rad, Hammer und Schwert auf Sachsens Steinkreuzen, in Zeitschr. für Ethnologie, 1921, H. 1, S. 64-77, 6. G. Schellhorn, 1929, s. o. Nr. 17 u. 1933, S. 251/252, 7. K. Bergt, 1935 s o., 8. H. Quietzsch, 1952 s. o. Bl. 7, 9.  H. Fuchs, Steinkreuze - wo sind sie geblieben ?, in: Der Rundblick, Wurzen 1971, 18. Jg., H. 4, S. 19 m. Abb.

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Lossatal, OT Meltewitz: besonderer Stein, Knatewitz, Steinkreuz, Spätmittelalter, im Ort, eingemauert in die nordöstliche äußere Kirchhofsmauer, ursprünglich auf einer Hügelböschung vor der östlichen Kirchhofsmauer aufgestellt, Schutz seit 4. Februar 1963, daraus: Fotokopie, Urheber: ‘Radler 59’ (Eig. Werk), Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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