steinkreuz dipperz andere seite
standort

Dipperz, Lkr. Fulda, ca. 900 m südwestl. des Ortes am ‘Höhenweg’ zum Aischberg, Flur ‘Auf der Breit’  

Obertägige Maße: Höhe 0,68 m, Br. 0,62, T. 0,17, das gedrungene Steinkreuz mit kurzen Armen und geringfügigen Beschädigungen zeigt auf der arg verwitterten Vorderseite eingerillt ein langes Schwert mit gerader Parierstange und rundem Knauf, sowie links daneben ein kurzes Schwert gleicher Art; beide Waffen teilen die Jahreszahl ‘1612’ (14?); am Kopf die eingekratzten Initialen ‘V D’, die wohl später eingebracht wurden; nach der Sage haben sich am Platze drei Arbeiter im Streit um ihren Lohn gegenseitig umgebracht (Verf.)

 Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Heidelberg/Dossenheim 1977, S. 138, daraus: 2. Wolfgang Kehm,  Steinkreuze und Kreuzsteine im Gau Kurhessen, 3. Wilhelm Niemeyer, Alte Steinkreuze am Wegesrand, KP, 19.11.1960; Lit.: Jürgen Reinhardt, Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, 1999, S. 91

verschollene Objekte: Dipperz, ein verschwundenes Steinkreuz stand an der Gemarkungsgrenze Dipperz-Langenbieber in der Flur ‘Am Kreuzstein’ im Igelsbachgrund des Thiergartenforstes; drei Männer aus Edelzell oder Pilgerzell, die von einer Musik kamen, gerieten in Streit, wobei einer hier, ein anderer beim Steinkreuz auf der Breit, erschlagen wurde (Quelle: Lit.: 1. H. Riebeling, S. 138) 

steinkreuz pilgerzell andere seite
standort detail inschrift

Künzell, OT Pilgerzell, Lkr. Fulda, A: ca. 1,5 km südöstl. des Ortes am Weg nach Loheland, ‘Kreuzsteinweg’, Südwestseite des Herzberg             

Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 0,60, T. 0,20, das guterhaltene, präzise gearbeitete Steinkreuz lat. Form aus hellem Sandstein zeigt im Kreuzungsfeld eine eingerillte Inschrift, die von einem rechteckigen linear eingetieften Rahmen umgeben ist: ‘BEDER / MÖLLER / 1675’ (95?) vermutlich kam hier ein Peter Möller zu Tode, wobei aber vermutet werden kann, dass das Steinkreuz älter ist und hier eine Zweifachverwendung vorliegt (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S. 138, 2. Jürgen Reinhardt, Steinkreuze und Kreuzsteine, der Rhön, 1999, S. 93

steinkreuz pilgerzell

Pilgerzell, B: Biligrimstraße 27, integriert in eine Hecke

Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,67, T. 0,22, das Steinkreuz aus hellem Sandstein mit halbrunden Auswölbungen an den Enden weist unter den Kreuzarmen eine Fügestelle auf, wobei es vermutlich, anhand der Oberflächenstruktur, auf einem ersetzten Schaft sitzt; es zeigt im Kreuzungsfeld die eingehauene Jahreszahl ‘1751’; das Denkmal soll aus der Feldflur stammen; im Totenbuch der Pfarrei Florenberg findet sich aus dem Jahre 1751 folgender Eintrag, lat.: ‘4. Okt. 1751. obiit violenta et improvisa morte Henricus Krieger operarius pilger zellensis ab indomitis equis, quos retinere valebat, et rheda contritus et sequente de fuit sepultus’

Übersetzung: am 4. Okt. 1751 starb eines gewaltsamen und unversehenen Todes Heinrich Krieger, Tagelöhner in Pilgerzell. Er wurde von wildgewordenen Pferden, die er zurückhalten wollte, niedergetreten und von den Rädern überfahren. Am folgenden Tage wurde er begraben. 

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, S. 138, daraus: 2. Leonhard Fessel, Ein altes Steinkreuz in Pilgerzell, 1941; Lit. J. Reinhardt, S. 92

c.2009 www.kreuzstein.eu