urheber rumtreiber 123 urheber g. mueller-h. quietzsch 1977

Lohmen, OT Doberzeit, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, ca. 500 m südwestl. der Ortsmitte, im Bereich des nördl. Randes eines schmalen Waldstückes (Feldweg ca. 180 m folgen, der ca. 330 m westl. der Ortszufahrt 'Am Anger' von der 'Pirnaer Straße' nach Süden zum Standort führt), Flur: 'Am Questenberg', Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), Asymmetrie aufweisendes Steinkreuz aus Sandstein (in sich nach rechts gekrümmt) mit Balkenerweiterung und zurückgesetzten, gerundeten Armwinkelstützen, die eine gedachte Kreisscheibe ergeben (bildliche Darstellung der Corona - Heiligenschein des Kreuzes), deren Zirkelpunkt zentral im Kreuzungsfeld liegt (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Südwestlich vom ort, westlich an einem Feldweg, der westlich vom Ortskern und südlich von der Straße Pirna - Lohmen abgeht, etwa 150 m südlich vom Abzweig, 2 m vom Weg, auf einem Wiesenstück zwischen Weg und Feld, 4 m südlich einer einzelnen Eiche. 1 Steinkreuz. Am Questenberg. Arme, Kopf und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, Kreuzwinkel vertieft scheibenförmig ausgefüllt. Ohne besondere Fußbildung, Sohle eben mit rechteckigem Querschnitt. (Foto G. Müller 1963). Sandstein. SSW-NNO (Ausrichtung). Keine Einzeichnung. Höhe: OSO-Seite 107 cm, WNW-Seite 105 cm, Breite: 72 cm, Stärke: 27 cm, Länge: 140 cm (K. Grumpelt 1964 brieflich). Am Kopf alter größerer Abschlag, kleinere ältere Abschläge am Körper, allgemeine oberflächliche Verwitterung, auf der Fläche der Kreuzung der OSO-Seite 1970 frisch scharrierte Fläche. Ein Stück vom Fußteil des Schaftes fehlt seit Entfernung vom früheren Standort (Weichold). Keine Gefährdung. Geschützt seit 28. 12. 1971. Im Frühjahr 1970 am jetzigen Standort aufgestellt, da früherer Standort überackert wurde. Eintrag im Kirchenbuch von Lohmen 1563, 1. August, daß einer zu Roß von zwei Reitern am Gunstenberge (= Gerstenberg oder Questenberg ?) erschlagen, beraubt und zu Lohmen begraben worden sei. Zugehörigkeit des Kreuzes zu diesem Ereignis ist dadurch nicht erwiesen, im Gegensatz zu Scheffler und Störzner. Früherer Standort: Mbl. 5049 (83), N 8,15 / O 8,15. Südlich vom Ort und der Straße Pirna - Lohmen, im Nordwestwinkel der Kreuzung des Nord-Süd verlaufenden Feldweges mit dem Marktweg, etwa 280 m östlich vom jetzigen Standort. Beim Überackern dieser Wege um 1962 herausgezogen und an den Waldrand verschleppt. Im Frühjahr 1970 durch Gruppe Numismatik im Kulturbund am jetzigen Standort wieder aufgestellt. Das Kreuz wurde in ein oberflächlich nicht sichtbares Stahlgerüst verschraubt. Altbekannt. (Textkopie)

urheber h. torke 1990 urheber h. torke 1990 abb. 43

Ang. H. Torke, 1990:
Die Kirchenbücher selbst geben keine Kunde über gesetzte oder zu errichtende Steinkreuze; die in den Büchern beschriebenen Unglücks- und Todesfälle hat man im nachhinein als Ursache für die Aufstellung eines Steinkreuzes angesehen. Solches kommt in der Mitteilung des Pfarrers Rosenlöscher aus Lohmen zum Steinkreuz bei Doberzeit zum Ausdruck:'1563, am Tage Vincula Petri, (1. August) ist einer zu Roß von 2 Reitern am Questenberg (unter Doberzeit) erschlagen, beraubt und zu Lohmen begraben worden. Die Stelle dieser schwarzen That wird ohnstreitig durch das alte steinerne Kreuz bezeichnet, welches sich neben dem Fußsteige befindet, der kurz vor Doberzeit von der Chaussee abgeht und nach Pirna führt' (Sachsens Kirchengalerie, S. 178). Das Steinkreuz in Doberzeit stand an einem aus dem Mittelalter bekannten Weg, dem von Neustadt über Polenz, Lohmen nach Pirna führenden 'Pirnischen Steig'. Wir finden den Steig später noch mehrfach erwähnt, so 1729 in der Petermannschen Chronik als 'Lohmischen Weg' (R. Flachs, Petermanns Pirnische Chronik [1729], Pirna 1914, S. 20), 1812 bei Götzinger als Fußsteig, welcher kurz vor Doberzeit von der Straße bei einer Linde links abführt (W. L. Götzinger, Schandau und seine Umgebung, oder Beschreibung der Sächs. Schweiz, Dresden 1812, S. 55); noch 1903 spricht Pfarrer Schürer aus Lohmen in der 'Neuen Sächsischen Kirchengalerie' vom Pirnaer Fußsteig, an dem das Mordkreuz steht (Neue Sächs. Kirchengalerie, Ephorie Pirna, 1904, Sp. 808). Im Jahre 1962 ist das Steinkreuz bei Feldbestellung herausgerissen und der vorbeiführende Feldweg umgepflügt worden. Mitarbeiter des Kulturbundes haben das Kreuz 1970 an einer rund 300 Meter westlich vom alten Standort liegenden Stelle neu aufgestellt. Als eine spezielle Form der Steinkreuze unseres Gebietes ist eine Variante des Scheibenkreuzes anzusehen, bei dem die Kreuzarme, der Rumpf und der Kopf eines Malteserkreuzes durch eine die Kreuzwinkel ganz oder teilweise ausfüllende Scheibe verbunden sind. Diese Kreuze stehen in einem eng begrenzten Territorium im rechtselbischen Raum zwischen Rathen und Graupa. Am ausgeprägtesten ist die Gestaltung des Scheibenkreuzes am Doberzeiter Kreuz, hier reicht die Scheibe bis fast an die Armenden. Zu dieser Art Scheibenkreuze zählen ferner das Basteikreuz, das Kreuz in Graupa gegenüber der Post und das Steinkreuz in Bonnewitz. (Textkopie)

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 92, S. 23, 42, 59, 86 m. Abb. 23/43 (Kopien)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, 358-360, Nr. 233 Doberzeit, Ot. von Lohmen, Kr. Sebnitz, Mbl. 5049 (83), N 8,05 / O 9,3 m. Abb. 279 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 46 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 52 u. 1924b (s. Rubrik Literatur, Kuhfahl-Verz.), 3. F. L. Bösigk, Über Mordkreuze, Vortrag am 12. 1. 1857, in: Mittheilungen des Königlich Sächs. Vereins für Erforschung u. Erhaltung vaterländischer Alterthümer 10, H. Dresden, S. 39, 4. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitth. des Vereins für Sächs. Volkskunde, 1905, 3. Bd., H. 12, S. 381, 5. E. Scheffler, Von Reitern erschlagen, in: Heimat, Nr. 6, S. 43, 6. G. Müller, Die alten Steinkreuze, in: Heimat, 8. Jg., 1934, Nr. 9-10, S. 69 u. Die Steinkreuze im Bereich der ehemaligen Amtshauptstadt Pirna, Bautzen 1964, S. 289, 7. S. Störzner, in: Über Berg und Tal, Nr. 2, S. 23-25, 8. S. Weichold, Altes Sühnekreuz wieder errichtet, in: Sächs. Zeitung, Ausg. Pirna, 1970, Nr. 161

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Doberzeit: besonderer Stein, Doberzeit, Steinkreuz, Spätmittelalter, südwestlich des Orts, südlich der Sraße, westlich am Feldweg, Schutz seit 20. Dezember 1971, daraus: Fotokopie, Urheber: 'Rumtreiber 123' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

urheber schidd urheber g. mueller-h. quietzsch 1977 urheber g. mueller-h. quietzsch 1977 urheber h. torke 1990

Dürrröhrsdorf - Dittersbach, OT Elbersdorf, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, nördl. im Ort, im nördl. Winkel der Einmündung 'An der schönen Höhe' in die 'Bergstraße' (Ortsdurchgangsstr. Richt. Dittersbach), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit kurzen breiten Armen, im unteren Schaftteil linear eingetiefte, nach oben gerichtete Pflugschar (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Im nördlichen Ortsteil, in Kleinelbersdorf, unmittelbar nördlich am Weg zur Schönen Höhe, 12 m westlich der Straße nach Dittersbach, unmittelbar an der Flurgrenze mit Dittersbach. 1 Steinkreuz. Kopf und Arme gerade, Schaft zur Kreuzung zu leicht verjüngend. Sandstein. Nahezu N-S (Ausrichtung). O-Seite, im unteren Schaftteil, eingeritzt im Umriß: möglicherweise Pflugschar mit undeutbarem Linienbeiwerk. W-Seite, in Armhöhe modern eingeritzt: Elbersdorf. Höhe: O-seite 112 cm, W-seite 93 cm, Breite: 54 cm, Stärke: 29 cm. Alte Abschläge an Kopf und Armen, allgemeine oberflächliche Verwitterung. Keine Gefährdung. Geschützt seit 1. 12. 1971. Keine Sagen bekannt. War eingesunken, wurde aufgerichtet, wohl ohne Standortveränderung. Meist unter Kleinelbersdorf aufgenommen (z. B. bei Kuhfahl. Altbekannt. (Textkopie)

Ang. Lit. H. Torke, 1990:
Ganz und gar jeden Anhaltspunkt vermißt man bei Betrachtung einer Einmeißelung am Steinkreuz in Kleinelbersdorf an der Straße zur Schönen Höhe. Die Zeichnung, welche abweichend von allen anderen Steinkreuzzeichnungen am Fuße des Kreuzes angebracht ist, stellt eine nach oben spitz zulaufende Figur dar, deren Linienführung durch den teilweise porösen Stein nicht mehr klar erkennbar ist. Ebenso rätselhaft erscheinen uns jene Steinkreuzzeichnungen, die durch jahrhundertelange Verwitterung kaum noch sichtbar sind. (Textkopie)

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 97, S. 64 m. Abb. 52 (Kopie)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 360-361, Nr. 234 Elbersdorf, Ot. von Porschendorf, Kr. Sebnitz, Mbl. 4949 (67), S 12,6 / O 3,25 m. Abb. 280/281 (Kopien), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 120 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 132, 3. J. K. Seidemann, Ueberlieferungen zur Geschichte von Eschdorf, Dittersbach und Umgegend, Dresden 1860, S. 207, 4. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitth. des Vereins für Sächs. Volkskunde, 1905, 3. Bd., H. 12, S. 381, 5. M. Herschel, Beitrag zur Steinkreuzkunde, in: Mitth. des Vereins für Sächs. Volkskunde, 1906, Bd. 4, H. 1, S. 5 m. Abb., 6. G. Sommerfeldt, Neue sächsische Studien aus Land und Stadt, Dresden 1926, S. 68, 7. A. Meiche, Historisch-topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna, Dresden 1927, S. 60, 8. G. Müller, Die Steinkreuze im Bereich der ehemaligen Amtshauptstadt Pirna, Bautzen 1964, S. 289
 
Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Elbersdorf: besonderer Stein, Elbersdorf, Steinkreuz, Spätmittelalter, nördlicher Ortsteil, Kleinelbersdorf, nördlich am Weg zur Schönen Höhe, Pflugschar eingeritzt, Schutz seit 1. Dezember 1971, daraus: Fotokopie, Urheber: 'SchiDD' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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