Blankenhain, OT Drößnitz, Lkr. Weimarer Land, südwestl. an Kreuzung des nördl. Ortsausganges nach Keßlar, vor Hausgrundstück, ‘Schwedenkreuz’ |
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Obertägige Maße: Höhe 1,02 m, Br. 0,72, T. 0,23 das im Volksmund Schwedenkreuz genannte Steinkreuz aus Kalkstein besitzt gerundete Kreuzarmwinkelstützen, die eine gedachte Kreislinie ergeben; die Vorderseite zeigt im Kreuzungsfeld die eingetief te Darstellung eines Beiles, darüber im Kopf nur noch schwach erkennbar ein Stern mit sieben Strahlen; Aushöhlung im rechten oberen Kreuzarmwinkel kann als Abriebsmal gedeutet werden (s. Einf., Verf.) im Jahre 1972 diverse Reparation abgeschlagener Teile auf Veranlassung und Anleitung von A. Unsinn, Drößnitz, sowie durch den Bau einer Garageneinfahrt nötig gewordene Versetzung des Denkmales um ca. 4 m nach Westen |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 24-25, Nr. 26 m. Abb. 31 (Kopie), daraus: 2. P. Lehfeldt, Großherzogthum Sachsen-Altenburg, Bd. 2, Jena 1888, S. 79, 3. W. Schönheit, Die Steinkreuze in Thüringen, Jena 1925, S. 138, 4. K. Thiele, Sühnezeichen in Mittel- und Ostthüringen, Eisenach 1936, S. 182, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 57, Nr. 340, 6. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962, S. 23-24, 7. W. Zorn, Steinkreuz Drößnitz, Weimar 1972, 8. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 23-73 |
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Blankenhain, OT Drößnitz, Gmkg. Pfarrkeßlar, Lkr. Weimarer Land, ca. 100 m nordöstl. des Ortes, unterhalb an Böschung der Straße nach Drößnitz, ‘Schwedenkreuz’ |
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Obertägige Maße: Höhe 1,04 m, Br. 0,64, T. 0,21, das im Volksmund Schwedenkreuz genannte Steinkreuz aus Kalkstein lat. Form zeigt auf einer Seite (zur Böschung hin, s.r.) die eingetiefte Darstellung eines Schwertes mit langem Griff, rundem Knauf und Parierstange; imgrunde ist das Schwert ein Symbol des mittelalterlichen Hoch- oder Blutgerichtes, s. Einf. (Verf.) auf dem Kopf näpfchenförmige Eintiefung als Abriebsmal deutbar, s. Einf. (Verf.) die Standortangabe in Lit. F. Störzner lautet: 100 m nordwestl. des Wohnplatzes ‘Am Eselshügel’ oder ‘Im Grunde’ |
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Geschichte zu Pfarrkeßlar: |
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Der älteste Beleg für eine Nutzung oder Besiedlung Pfarrkeßlars ist ein bronzezeitlicher Halsring. In Verbindung mit der Wallanlage auf dem Hainberg, der Quelle und der Überlieferung der Sage vom Klosterhasen kann man von einer vorchristlichen Nutzung als Kultplatz ausgehen. Das würde auch die sehr frühe Kirchgründung in Pfarrkeßlar erklären. In einer Kaiserurkunde wird bei der Schlichtung eines Streites zwischen den Klöstern Mainz und Fulda Pfarrkeßlar erstmals als Kezzillari am 18.Mai 876 erwähnt. Der nächste Aktenhinweis findet sich in einer Urkunde vom Februar 1227 in der Pfarrkeßlar als Kirche und Mittelpunkt eines Kirchspiels mit den Filialdörfern Lotschen, Wittersroda, Drößnitz und Kesslar dem Augustinerkloster Ettersburg als Ausgleich übereignet wird, mit sämtlichen Einkommensrechten und der Pflicht zur Pfarrbesetz ung. Aus dieser Urkunde ist wahrscheinlich die Überlieferung vom Kloster Pfarrkeßlar geworden. Anzunehmen ist, dass Pfarrkeßlar ein Klosterhof war, dessen Einkünfte dem Mutterkloster zugute kamen. Einmal im Jahr zum Patronatstag des Heiligen Laurentius am 10. August kamen die Mönche nach Pfarrkeßlar um „zu schalten und walten wie in einem Kloster“, dabei wurden Ablassbriefe verkauft und es kam wohl allerhand Volk zusammen. Die Kirche bestand bis ins 16. Jahrhundert. Sie wird in den 1530 Jahren als sehr baufällig beschrieben und seit 1547 als Wohnhaus der Pfarrer genutzt. Erhalten sind aus dieser Zeit der romanische Kirchturm aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Pfarrkeßlar ist bis 1907 Wohnort der Pfarrer des Kirchspiels. Sie sind uns namentlich bekannt und auch einige recht lustige, spannende und gruselige Episoden aus ihrem Leben. 1840 wurde nach fast 30 jähriger Diskussion das alte Kirchenschiff abgerissen und an den Turm ein neues Wohnhaus gebaut. Im Jahre 1907 kaufte der Drößnitzer Bauer Kurt Morgenroth Pfarrkeßlar mit der Auflage, dass das Geld für den Neubau eines Pfarrhauses in Drößnitz verwendet wird. Pfarrkeßlar sollte zu einer Sommerfrische umgebaut werden, was jedoch wegen des ersten Weltkrieges nicht geschah. Stattdessen kam es in Besitz der Familie Schütze die neben der Landwirtschaft eine Wäscherei und Färberei betrieb. Von 1962 an als Kinderferienlager genutzt, wurde es 1970 an den Ingenieurhochbau Berlin verkauft, der es zum Betriebsferienheim mit 70 er Jahre Charme umgebaut hat. 1990 fiel Pfarrkesslar an die Treuhand, die zehn Jahre lang versuchte, das Anwesen zu vermarkten. Am 10. Oktober 2002 wurden die Gebäude und die Außenflächen von uns erworben. Mal schauen, wie es weitergeht…und hier noch ein Zitat: sonderlich auf Laurentii, da allda ist Ablaß gewesen; zu welcher Zeit dann die Mönche in der Pfarrei wie in einem Kloster geschaltet haben und das benachbarte Volk des Ablasses halber herzugelaufen ist. Aus: Kirchen-Galerie, 165f. Unter Punkt 8 der Pfarrersliste: [Heinrich Kettwig] hat man die meisten Nachrichten über die ältere Geschichte des Kirchspiels zu danken, die er 1661 in einer Matricula parochiae kesslariensis niedergelegt hat. (Quelle: Wohnprojekt Pfarrkesslar...pfarkesslar.wordpress.com) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 31, Nr. 40 m. Abb. 45, daraus: 2. K. Back, Von Kreuz-Steinen, Altenburg 1864, S. 6, 3. V. Lommer, Volksthümliches aus dem Saalthal, Kahla 1881, S. 126, 4. P. Lehfeldt, 1888, S. 79, 5. K. Thiele, 1936, S. 182, 6. H. Köber, 1960a, S. 57 Nr. 339, 7. G. Ost, 1962, S. 22, 8. DKO s.o. 1978, 22-23, 73 |
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