Eberbach, Lkr. Rhein-Neckar-Kreis, A: nordöstl. Ortsrand, an der Itterbrücke, 'Friedrichsdorfer Landstraße Nr. 73', ggü. Einmündung 'Schweizer Wehr', Steinkreuz |
|||||||||||||||
Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz gotischer Epoche aus Buntsandstein, etwas erhöht im Kreuzungsfeld eine 40 cm hohe ausgehauene, giebelförmig abschliessende, vergitterte Ädikula (nach Lit. H. Riebeling, 1977: leer, B. Losch, 1981: im Innern ein Kruzifix), darunter ein eingetiefter schräg gestellter Wappenschild mit Relief eines Ankers (M. Walter, 1920, H. Riebeling, 1977) oder mit Sense gekreuzte Haue (B. Losch, 1981); darüber ein kleines linear eingetieftes Balkenkreuz; statt der üblichen meist rechtwinkligen Armwinkel besitzt das Denkmal markant ausgerundete Armwinkel, die an den Enden und am Schaft in got. Nasen auslaufen; am Querbalken und am Schaft folgendende Inschrift: 'Inn dem ccccxvi jar an dem nechsten tage ... sant andree ist der erbar contz kobel vergangen in wassernot'(nach H. Riebeling, 1977)(Verf. frei nach H. Riebeling, 1977 u. B. Losch, 1981) |
|||||||||||||||
Ang. B. Losch, 1981: 'Standort TK 6519 Eberbach R 99660 H 82230, Flst. 7331/1. An der Straße nach Friedrichsdorf bei der Itterbrücke. Nach Straßenbau neu aufgestellt. Beschreibung: Sandstein. Ecken leicht beschädigt. - Betonfundament. Maße: Höhe 1,60 m, Br. 1,00, T. 0,22, Form: Groß ausgerundete Winkel. Aus der Rundung heraus entwickelte geschwungene Balkenerweiterung. Am Schaft schließt sich an die Verbreiterung, die leicht gebogen nach unten abgesetzt ist, die untere parallelkantige Schafthälfte an, zunächst mit einem schmalen Schaft-Mittelstück, gefolgt von dem etwas breiteren unteren Schaftteil. Die großförmige Winkelrundung schafft ein weiträumiges Kreuzungsfeld. Außerdem verjüngt sie die Balken zunächst stark, führt aber zu betont breiten Balkenenden. Aus dieser Komposition entsteht eine sowohl breitflächig als auch schlank wirkende Gestalt, die gleichzeitig dynamisch und dennoch in sich geschlossen erscheint (vgl. Dettingen und Kirchheim I, II, Landkreis Esslingen; Geislingen an der Steige II, Landkreis Göppingen; Nagold II, Landkreis Calw). Zeichen: Große Nische mit Spitzdach, darüber kleines Kreuz in doppelten Konturen. Die Nische ist mit einem Eisengitter verschlossen, im Innern befindet sich ein Kruzifix. - Im obersten Schaftteil ist ein schräg nach links gestellter Wappenschild flächig ausgehauen; darin leicht plastisch Sense und Haue, gekreuzt (Renate Neumüllers-Klauser, 1970)- ein Bürgerwappen, wie es im 15. Jahrhundert typisch war, vgl. Stuttgart V, Stadtkreis Stuttgart, mit Anm. 23. Inschrift: In der unteren Querbalkenhälfte und im Schaft, gotisch 'In dem/cccc xvi iar an dem/nec(h)sten tag ( ) sand Andree/ist der erba(r)/contz Ko/bel/ver-/gangen/i wasser no(t)' (M. Walter, 1920/23, R. Neumüllers-Klauser) |
|||||||||||||||
Ang. B. Losch, 1968: 'Besonders deutlich werden die Beziehungen zwischen Form und Material bei Abweichungen vom ausgewogenen Maßverhältnis. Die im Vergleich zu Breite und Dicke zu hohen Kreuze bestehen aus Muschelkalk und Buntsandstein (Archshofen Krs. Mergentheim, Eberbach Krs. Heidelberg)' (S. 39). 'Eine bemerkenswerte Sonderform zeigt das Kreuz bei Bretzingen Krs. Buchen, ein Steinkreuz, auf dessen Kopf ein Tabernakel aufgesetzt ist, also eine Übergangsform oder besser Mischform zwischen Steinkreuz und Bildstock. Für eine Entwicklungstheorie im Sinne des badischen Steinkreuzforschers Max Walter, der die Ansicht vertrat, daß der Bildstock in direkter Linie aus dem Steinkreuz hervorgegangen sein, kann die Bretzinger Doppelform jedoch so wenig als Beweis gelten wie das von Max Walter zur Bekräftigung seiner Meinung angeführte Steinkreuz von Eberbach Krs. Heidelberg mit ausgehauener Nische. Sicher ist an gegenseitige Beeinflussung zwischen Steinkreuz und Bildstock zu denken, aber eine Herleitung der einen aus der anderen Form erscheint kaum möglich (M. Walter, 1923, S. 4)' (S. 43) (Textkopie B. Losch, 1968) |
|||||||||||||||
Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 179-180, Eberbach I m. Abb. 301 (Kopie), S. 39, daraus: 2. Renate Neumüllers-Klauser, Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg. Stuttgart 1970 (Die Deutschen Inschriften 12), S. 48, Nr. 81. Also nicht Darstellung eines Ankers, 3. Max Walter, Die Steinkreuze des östlichen Odenwaldes, Buchen 1920, S. 9/11 u. Vom Steinkreuz zum Bildstock (Bad. Steinkreuzforschung), Karlsruhe 1923, S. 5/29, 4. Oskar Kilian, Volksbräuche aus Eberbach, in: Eberbacher Geschichtsblatt 52/53, 1954, S. 3-4, 5. Hermann Wirth, Geschichte und Beschreibung der Stadt Eberbach, Eberbach 1864, S. 64, 6. Karl Krauth, Eberbach am Neckar, Eberbach 1887, S. 25 m. Hinweis, dass die Zweikampfsage von einem anderen Schauplatz stammt, 7. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg, 1977, S. 200, Nr. 6519.3, Eberbach (Hess. Grenzgebiet) (o.F.); 8. B. Losch, Steinkreuze in Südwest-Deutschland, Volksleben 19, Tübinger Verein für Volkskunde e.V. Tübingen, Magstadt 1968, S. 32/38/43/54 |
|||||||||||||||
Eberbach, Lkr. Rhein-Neckar-Kreis, B: OT Badisch-Schöllenbach, ca. 1 km südöstl. der ev. Kirche, westseitig am 'Mainzer Weg' bei Ruhebank (östl. bei der Kirche beginnende Altstraße Richtung Kailbach), Steinkreuz, Benennung: 'Hammerschmiede-Kreuz' (H. - G. Morr) |
|||||||||||||||
Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein, verankert auf einem Felsblock von ca. 40 cm Höhe und 80 cm Breite, am Querbalken waagerecht gegeneinander gerichtet, eine linear eingetiefte Schmiedzange (rechter Arm) und ein Schmiedhammer (linker Arm), die zur Kreuzmitte weisen (Verf.) |
|||||||||||||||
Ang. B. Losch, 1981: 'Standort TK 6420 Mudau-Schlossau R 05760 H 91245, Flst. 1048. Am 'Mainzer Weg', ca. 1 km südöstlich vom Ort in der Nähe der Mühle, dem früheren Hammerwerk. Beschreibung: Buntsandstein. Ecken teilweise beschädigt. - Felsblock als Sockel. Maße: Höhe 1,35 m, Br. 0,83, T. 0,24, Form: Längsbalkenansicht, außerdem Armlänge betont. Zeichen: Im rechten Arm ein Hammer. in linken Arm eine Zange, jeweils liegend und zur Kreuzmitte gerichtet. Datierung: ca. Ende 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: 'Da haben sich zwei Hammerschmiedegesellen einander zu Tode gekitzelt' (Textkopie B. Losch 1981) |
|||||||||||||||
Ang. H. Riebeling, 1977: ... Schöllenbach, im badischen Ortsteil an einem Wiesenweg zur Höllklinge, der parallel der Straße nach Kailbach zieht, neben der alten 'Mainzer Steige'. Bedeutender Weg des Mittelalters, der die Grafschaft mit den Märkten in Mudau verband und auch den Pilgern als Wallfahrtsweg diente (Verf. frei nach H. Riebeling, 1977) |
|||||||||||||||
Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 180, Eberbach II, Stadtteil Schöllenbach m. Abb. 302 (Kopie), S. 39, daraus: 2. M. Walter, 1920, S. 4 u. 1923, S. 10, 3. H. Riebeling, 1977, S. 199, Nr. 6420.4 m. Abb. (Kopie), 4. Heinz Bormuth - Gerhard Glieschke, Steinkreuze im Odenwald, in: Die Heimat 51, 1976, Nr. 5, S. 3-4 (Beil. Odenwälder Zeitung) |
|||||||||||||||
c.2022 www.kreuzstein.eu |