Erlenmoos, OT Edenbachen, Lkr. Biberach, nördl. vom Ort, ca. 20 m nördl. der Straße nach Bechtenrot, 'Erolzheimer Straße' / L 299, an einem alten Weg, Steinkreuz, Benennung: *'Schwedenkreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7926 Rot a.d. Rot R 76360 H 25800 FW 12 bei Flst. 65. Unmittelbar nördlich vom Ort an einem alten Weg, ca. 20 m von der Straße Richtung Bechtenrot entfernt (ursprünglicher Standort vor etwa 100 Jahren an dieser Straße). Beschreibung: Konglomerat. Kanten verwittert, Armenden beschädigt. Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,88, T. 0,30. Form: Massig, kurze Balken, extrem breitflächig, leichte Kopf- und Schaftverbreiterung (vgl. Hochdorf). Seitenflächen am Kopf nach vorn einwärts gestellt. Datierung: ca. Anfang 16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Benennung: 'Schwedenkreuz'  (Textkopie B. Losch 1981)

'Nur wenige Steinkreuzsagen lassen das zentrale Motiv des tödlichen Schicksals beiseite, sehen im Steinkreuz nicht einen Totengedenkstein, sondern gehen von einer ehemals praktischen Bedeutung des Males aus: so gilt das Steinkreuz auch als alter Asylstein, an dem sich Verbrecher vor der Verfolgung schützen konnten (zum Beispiel Edenbachen Gemeinde Erlenmoos Krs. Biberach), oder man hält es für ein Gerichtskreuz, das den Richtplatz bezeichnete (Empfingen Krs. Hechingen)' (Textkopie B. Losch 1968)

*Anmerkung: Im Landkreis Biberach und den umliegenden Gebieten werden im Volksmund interessanterweise meistens die vorhandenen Steinkreuze 'Franzosen- oder Schwedenkreuz' genannt (Napoleonkriege um 1800 bzw. 30jähr. Krieg, 1618-48), obwohl es sich vom Typus her meist um weitaus ältere Denkmale handelt. Dieses Phänomen lässt auf ausgegangenes Volkswissen schliessen. Diese Theorie umschreibt der hessische Steinkreuzforscher Heinrich Riebeling in seinem Handbuch 'Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen', Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 15, wie folgt: 'Das fast völlige Aussterben der Altbevölkerung im 30jährigen Krieg hat im Volk jede Erinnerung an die einstige Errichtungsursache der Kreuze ausgelöscht. Geblieben ist die Vorstellung von einem unheimlichen Geschehen, das mit den Kreuzen in Verbindung gebracht wird. Die meisten Steinkreuzsagen sind Erklärsagen, die die Setzung des Kreuzes begründen wollen und die gelegentlich von Ereignissen in jüngster Zeit inspiriert sind, die im Volke noch lebendig waren' (Verf.)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 312-313, Erlenmoos, Ortsteil Edenbachen (o.F.) u. Steinkreuze in Südwest-Deutschland, Volksleben 19, Tübinger Verein für Volkskunde e.V. Tübingen, Magstadt 1968, S. 107, 2. Heinrich Riebeling, 'Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen', Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 15 (Textkopie)
Internet: 

Erolzheim, Lkr. Biberach, südwestl. des Ortes, nördl. der 'Biberacher Straße' / L 299 in Richtung Bechtenrot, ca. 600 m nach dem Friedhof, rechts, im Bereich des Waldendes bei Wegeinmündung, Steinkreuz, Benennung: 'Schwedenkreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7926 Rot a.d. Rot R 79320 H 28300. Ca. 800 m ab Ortsmitte, rechts an der Straße nach Bechtenrot, kurz vor Waldende auf einer Böschung. Beschreibung: Konglomerat. Maße: Höhe 1,35 m, Br. 0,95, T. 0,32. Form: Asymmetrisch, riesenhaftes, vor allem an Kopf und Schaft verbreitertes Tatzenkreuz. Datierung: Ende 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: '...Schwedenkreuz, dort soll es umgehen; Leuten sitzt der Geist auf, daß sie Schwitzen' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 313, Erolzheim (o.F.), daraus: 2. Anton Birlinger, Aus Schwaben, Sagen, Legenden, Aberglauben, Sitten, Rechtsbräuche, Ortsneckereien, Lieder, Kinderreime, Wiebaden 1874, S. 207, Nr. 12, 3. Anton Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württ. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1913, S. 412, Sp. 1
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