urheber: rainer ullrich 2023 kopie b. losch 1981

Elzach, Lkr. Emmendingen, nördl. im Ort, Bereich 'Hauptstraße Nr. 113, links neben einem Garagentor, etwa ggü. der Einm. 'Eckstraße', Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein, verankert auf Schaftbreite angepassten Sockel, mit linear eingetiefter Darstellung eines nach oben gerichteten Pflugsech mit nach links weisender Schneide (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7814 Elzach R 31160 H 38120. Links am Garagentor Hauptstraße 113. Beschreibung: Buntsandstein. Bearbeitungsrillen. Vertiefung auf dem Kopf. - Auf schmalen Sockel gesetzt. Maße: Höhe 0,75 m, Br. 0,57, T. 0,19-0,25, Form: Leichte Balkenverbreiterung; deutlicher an den Armoberseiten und betont, asymmetrisch, am Kopf. Querbalkenansicht gering. Tiefenmaß nimmt nach unten zu. Zeichen: Pflugsech, nach oben weisend, Schneide nach rechts. Datierung: ca. 16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Zur Erinnerung an die frühere Wendelinskapelle. Hier sollen Pesttote des Dreißigjährigen Krieges begraben sein. Es sei ein Soldatengrab aus früheren Zeiten' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: aktuelles Foto, Juni 2023, von Rainer Ullrich, Freiburg,  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 229, Elzach m. Abb. 390 (Kopie), S. 50, daraus: 2. Otto August Müller, Bestandsaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden, in: Die Ortenau 25, 1938, S. 164, 3. Joseph Ludolf Wohleb, Sühnekreuze. Eine Umfrage, in: Schauinsland 64, 1937, S. 199

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Teningen, Lkr. Emmendingen, südl. vom Ort im 'Teninger Allmend' (Waldgebiet), ca. 70 m westl. des 'Teninger Weg' (Römerstraße), am 'Bäckermaidleweg' (günstig erreichbar: die südwärts ortsauswärts führende 'Freiburger Straße' erreicht unmittelbar nach dem Anwesen 'Südhof 1' den links abzweigenden 'Teninger Weg', der alsbald vorbei am Wasserwerk, ca. 1,2 km nach Waldeintritt, vorbei an 'Fischers Ruh', die Kreuzung 'Bäckermaidleweg' erreicht, wo der Weg in westl. Richtung, rechts, zum Standort führt), Steinkreuz (fragmenthaft), Benennung: 'Bäckermaidle Stein'/'Bäckermaidlis Richtstatt'

kopie b. losch 1981
hinweistafel vor ort

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), einstiges Steinkreuz aus Buntsandstein, nur noch im Längsbalken erhalten, *Arme vermutlich abgeschlagen, mit Kreuzeinzeichnung am Kopf und eingerillter, nachstehender Inschrift darunter; hinsichtlich der zu beachtenden Datierung bei B. Losch, 15. Jh., könnte es sich um eine Zweitverwendung eines ehemaligen Steinkreuzes handeln, das vielleicht einst in der näheren Umgebung gestanden hat (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7812 Kenzingen R 12290 H 30100, Flst. 4094. Ca. 4 km südöstlich vom Ort, im Staatswald 'Teninger Allmend', am Bäckermeidleweg'. Aufstellung an der Wegkreuzung neben einer Bank. Beschreibung: Buntsandstein. Steinkreuzüberrest ohne Arme. Nachträglich in den Kopf ein Doppelkreuz und darunter folgende Inschrift eingemeißelt:

'1758 / war die Zeit / so man / erschlug die / beckenmeid / hie zu land / den namen / niemand / weist darumbt / man allso die / richtstatt so heist / wanderer weill / auf dieser Stell / und beth für deine / und ihre sell' - Auf der Rückseite: 'RENoV: / V / BEZ: / FöRsTER / FiScHER'

Maße: Höhe 1,10 m, T. 0,20, Form: Kopf- und Schaftverbreitung; vermutlich Tatzenkreuz. Datierung: ca. 15.Jh. Volkstümliche Überlieferung: Siehe Inschrift. Benennung: 'Bäckermeidles Richtstatt' (Textkopie B. Losch 1981)

*Ursache für abgeschlagene Arme ist möglicherweise ein Brauchtum bzw. Aberglaube - R. H. Schmeissner schreibt in seinem Handbuch 'Steinkreuze in der Oberpfalz' (1977) darüber folgendes: 'Volksglaube und Steinkreuzbrauch (S. 323-324): Volksmedizinische Bedeutung wird wohl auch das Armeabschlagen gehabt haben, denn nach alter Überlieferung mußte zu mitternächtlicher Stunde ein Stück vom Kreuz (bevorzugterweise der Arm) abgeschlagen werden. Dies trug man dann nach Hause und legte es dem Kranken aufs Herz (Bann innerer Krankheiten, Lit. L. Wittman: Steinkreuze im Volksglauben 4). Ob die vielen abgetrennten Kreuzbalken in der Oberpfalz von dieser Sitte herrühren, kann keineswegs mit Bestimmtheit gesagt werden.'; Beispiele in BW: Ölbronn, OT Dürrn, Sinzheim, OT Ebenung, Ettlingen, Heddesbach u.a.(Verf.)

Überlieferung: 1758 wurde an dieser Stelle ein Bäckermädchen auf dem Heimweg von Emmendingen nach Nimburg brutal ermordet, das Backwaren verkauft hatte, und all ihres Erlöses beraubt. Bereits Tage zuvor wurden im Waldgebiet mehrmals zwei fremde Reiter gesehen. Ihre Leiche wurde tagsdarauf angeblich mit abgeschlagenen Kopf aufgefunden, die Täter wurden nie gefasst, am Platz stellte man das Steinkreuz auf. (Verf. frei nach ...mycamino2011.blogspot.com) 

Quellangaben: 4 aktuelle Fotos, Mai 2023, von Rainer Ullrich, Freiburg, Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 230, Teningen m. Abb. 392 (Kopie), S. 50  

Internet: 1. ...mapy.cz-Teningen, Lageplan m. Standortangabe, 2. ...alemannische-seiten.de-Deutschland-Teningen-Bäckermaidle-Gedenkstein m. Foto, 3. ...mycamino2011.blogspot.com-2010-02-Der-Bäckermaidleweg m. Foto

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