Riedstadt, OT Erfelden, Lkr. Groß-Gerau, Ostseite der Kirche neben Grenzsteinen, Steinkreuz

Ang. H. Riebeling, 1977: 'Maße: Höhe 0,95 m, (ganze Länge 1,40), Br. 0,90, T. 0,18, Material: Sandstein, Standort: An der Ostseite der Kirche neben 52 Grenzsteinen aus der Gemarkung. Das angewitterte Steinkreuz stand früher (vor der Flurbereinigung 1928) am Nordwest-Ausgang des Ortes, wo die Wege zum Bensheimer Hof und nach Leeheim sich gabeln. Im Kreuzungsfeld ist eine Hochwassermarke eingetieft. Die Inschrift lautet: Höhe des Wasserstandes durch den / Dammbruch auf der Mordhecke / Bei 5 Meter Pegelhöhe am 1. Januar / 1885. Über Bedeutung und Aufstellung des Steinkreuzes ist nichts bekannt, es kommt bereits 1399 in einer Urkunde vor: 'im drytten Felde nacher Wolfiskeln (Wolfskehlen) am Krucze.' (Textkopie H. Riebeling, 1977) 

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 178, Nr. 6116.1, TK 6116 R 61570 H 22420, daraus: 2. Mößinger, Friedrich: Steinkreuze zwischen Rhein, Main und Neckar, in: Archiv für Hess. Geschichte und Altertumskunde, NF-XIX (1935), S. 49-98

verschollene Objekte:

Riedstadt, OT Erfelden, Steinkreuz
Ang. H. Riebeling, 1977: 'Bei der Flurbereinigung fand man nordwestl. vom Dorf an einer Stelle, die 1528 'am wiessen Krütz' und 1609 'am weißen Kreutz' heißt, einen vierseitig behauenen weißen Kalkstein, der wahrscheinlich kein Grenzstein, sondern der Rest eines Steinkreuzes ist. Dort soll der Sage nach nachts ein Kalb ohne Kopf erscheinen und die Vorübergehenden ängstigen. Auch wird erzählt, daß die Sonne dort am Ostermontag morgens um 4 Uhr drei Freudensprünge macht.’ (Textkopie H. Riebeling, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, S. 178, Nr. 6116.2, daraus: 2. w.o.

Biebesheim, Lkr. Groß-Gerau
Steinkreuz, Ang. H. Riebeling, 1977: 'Ostwärts von Biebesheim heißen Äcker 'am steinernen Kreuz', im 14. Jahrhundert 'by dem steinen crutze'. Ein Steinkreuz stand am Brunnenweg in der Nähe der Kreuzung mit der alten Gernsheimer Straße' (Textkopie H. Riebeling, 1977)  

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, S. 183, Nr. 6216.2, daraus: 2. Mößinger, Friedrich: Steinkreuze zwischen Rhein, Main und Neckar, in: Archiv für Hess. Geschichte und Altertumskunde, NF-XIX (1935), S. 49-98

Gernsheim, Lkr. Groß-Gerau
Steinkreuz,  Ang. H. Riebeling, 1977: 'Steinkreuz, Maße: Höhe 1,50 m, Br. 0,90, T. 0,20, Material: Sandstein, Standort: Ehemals an der Bundesstraße 44 nach Groß-Rohrheim am Treffpunkt mit der sog. Römerstraße. Das schöne, sorgfältig gearbeitete Steinkreuz hatte gefaste Kanten, die nicht ganz bis zum Balkenende liefen. Im Kreuzungsfeld der Vorderseite stand ein umgekehrter Wappenschild im Relief, der mittig einen Anker, flankiert von zwei Fischerhaken, zeigte. Auf der Rückseite war ebenfalls ein Anker und ein von einem Ruder (?) durchkreuzter Fischerhaken eingeritzt. Der gestürzte gotische Dreieckschild - sonst das Zeichen für das Erlöschen eines Geschlechts, aber auch allgemein üblich, einen Trauerfall anzuzeigen -, ist wohl hier als Ausdrucksform für den Tod eines Schiffers oder Fischers angewendet worden. Die Schildform erlaubt eine Datierung ins 13./14. Jahrhundert. Das Kreuz wurde beim Straßenbau beseitigt und ist seitdem verloren. Sage 1: Ein Jude soll darunter begraben liegen. Sage 2: Das Kreuz soll nach einer Pestepidemie für gnädige Errettung errichtet worden sein. Sage 3: Bei Hochwasser soll dort eine Leiche angeschwemmt und dann begraben sein' (Textkopie H. Riebeling, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, S.  182-183, Nr. 6216.1, TK 6216 R 63000 H 12100, daraus: 2. Wilhelm Braun, Geschichte der kath. Gemeinde Gernsheim, Festschrift 25jähriges Bestehen Realschule Gernsheim, 1920, S. 66, 3. Mösinger, Friedrich, Ein Steinkreuz bei Gernsheim, in: Die alte Heimat (Mainz) 4, 1928, H. 11, S. 178-180 u. gl. Titel, in: Starkenburger Heimatbl. 5, 1929, Nr. 1 u. Steinkreuze zwischen Rhein, Main und Neckar, in: Archiv f. Hess. Geschichte u. Altertumskunde NF XIX, 1935, S. 49-98  

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