steinkreuz erlenbach
standort
detail inschrift

Erlenbach b. Marktheidenfeld, Lkr. Main-Spessart, A: Obertor (östl. an Bushaltestelle), in Stützmauer Am Hermannsberg 44

Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,78, das Steinkreuz aus rotem Buntsandstein ist durch Abbruch des Schaftes beschädigt und zeigt im Kreuzungsfeld die Darstellung einer Sichel im Relief; darunter Fragment mit Initialen und Zahlen (Verf.)

steinkreuz erlenbach
standort

Erlenbach, B: Obertor, ca. 30 m westl. der Bushaltestelle, in Stützmauer vermauert

Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,58, T. 0,03 (sichtb.) Nachbildung eines Steinkreuzes lat. Form mit eingerillter Darstellung einer Sichel, roter Buntsandstein, Textauszug:

Wenn man das Dorf durch das Obertor verlässt, erblickt man an der linken Straßenseite 3 Steinkreuze in einigem Abstand voneinander nach Art der sogenannten Sühnekreuze. An zwei von diesen Kreuzen ist eine Sichel bemerkbar. Die Überlieferung erzählt in glaubwürdiger Weise, dass vor langer Zeit zwei Mädchen hier am Grabenrande zum Futter holen gingen. Jede wollte natürlich das schönste Gras haben und jede arbeitete der Anderen zuvor, wobei zunächst böse Worte fielen, die dann in Zank und Streit ausarteten. Die eine Magd erregte sich dermaßen, dass sie die Selbstbeherrschung verlor und beide gingen dann mit Sicheln aufeinander lost. Eines der Mädchen ist an den Folgen dieser Schnittwunden gestorben. Diese Tatsache ist durch die Sühnekreuze für die Nachwelt erhalten geblieben (Quelle: ...gemeinde-erlenbach.de)

Quellangaben: Lit.: Internet: (beide Denkmale) 1. ...wikipedia.org-Liste der Baudenkmäler in Erlenbach b. Marktheidenfeld, Bildstock mit Steinkreuz und Sichel, 1700, Obertor, Hermannsberg 44, Nr. D-6-77-125-30, 2. ...gemeinde-erlenbach.de-Sagen-Die Sühnekreuze an der Würzburger Straße

steinkreuz michelrieth andere seite
standort jaegerwiese

Marktheidenfeld, OT Michelrieth, Lkr. Main- Spessart, östl. Ortsausg. nach Altfeld,  Jägerwiese (unterhalb Jägerhaus)

steinkreuz michelrieth andere seite

A: l. Obertägige Maße: Höhe 0,58 m, Br. 0,58, T. 0,18, B: 0,65 m, Br. 0,60, T. 0,18, beide Steinkreuze vergleichbarer Form aus rotem Buntsandstein sind zeichenlos und stehen im Zusammenhang mit einem gemeinsamen geschichtlichen Hintergrund, s. Textauszug:

M I C H E L R I E T H, J Ä G E R W I E S E: An einem Laufbrunnen der alten Wasserversorgung liegt die Jägerwiese. Hier tagte seit dem 12. Jahrhundert bis 1615 das für den Bezirk mit 16 Orten zuständige Michelriether Gericht. Der Richtplatz mit dem Galgen stand ca. 250 m nördlich außerhalb des Ortes. Als Gerichtsort kam das zentral gelegene Michelrieth zu überörtlicher Bedeutung. 1317 erscheint die Cent (= Gerichtsbezirk) erstmals in den Urkunden, eingerichtet wurde sie spätestens im 12. Jahr- hundert. Bischof Johann von Würzburg belehnte 1409 damit die Grafen von Wertheim. Um 1480 war das 16 Ortschaften umfassende Gericht zuständig für Mord, Diebstahl, Verwundungen, Notzucht und für das Verrücken der Grenzsteine. Bei gutem Wetter wurde „an der Spitze” bzw. „Angel” getagt, der heutigen Jägerwiese am östlichen Ortseingang. Für leichtere Strafen wurde der „Kaschem” genutzt, ein aus Bruchsteinmauer errichteter Gefängnisraum an der nördlichen Kirchenmauer. Nach 1612 löste das Hochstift Würzburg seine Dörfer aus der Cent Michelrieth heraus und schuf eine eigene würzburgische Cent Michelrieth in Trennfeld, zu der 1656 auch die Kurmainzer Orte hinzukamen. Die neun wertheimischen Orte blieben bei der Cent Michelrieth, die ab 1615 nach Kreuzwertheim verlegt wurde. Der Hinrichtungsort wurde beibehalten, denn noch 1830 wird in halbstündiger Entfernung vom Ort „ein baufälliges Hochgericht” genannt. Auf den Ort der Hinrichtung verweist auch der Flurname „Galgenäcker“. An ein Gerichtsverfahren des Jahres 1583 erinnern die beiden Sühnekreuze auf der Jägerwiese. Zwei Wallonen, die sich auf der Durchreise nach Wien befanden, wurden der Überlieferung nach im November 1583 heimtückisch ermordet. Der nicht aus Michelrieth stammende Täter wurde vom Centgericht zum Tode verurteilt und durch den Scharfrichter enthauptet. Aus seinem hinterlassenen Vermögen wurden die beiden Sühnekreuze angefertigt, die bei der Flurbereinigung vom Ort der Hinrichtung an den Ort des Gerichtes auf der Jägerwiese versetzt wurden. Michelrieth war in der Neuzeit auch Sitz eines Försters für den angrenzenden herrschaftlichen Michelriether Forst. Diese Tradition setzten die im Jägerhaus wohnenden fürstlich-löwensteinisch Forstbeamten bis in die 1970er Jahre fort. In der Armutsperiode des Spessarts um die Mitte des 18. Jahrhunderts wanderten Michelriether in die englischen Kolonien Nordamerikas aus, darunter auch Lorenz Albert, dessen Nachfahrin Edna Albert 1930 die Erzählung »Little Pilgrim to Penn´s Woods« verfasste, auf der Grundlage familiärer Überlieferungen (Quelle: ...stadt-markt- heidenfeld.de-Europ. Kulturweg Marktheidenfeld 1 ‘Auf alten Wegen durch die Grafschaft’)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...stadt-marktheidenfeld.de

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