quelle: ...erligheim.de

Erligheim, Lkr. Ludwigsburg, nördl. Ortsrand, an einem Weg in der Feldflur, Bereich links, nördl. der 'Hofener Straße', etwa nahe (östl.) nach der Einmündung 'Fliederweg', Flur 'Kreuzäcker', Steinkreuz (Nachbildung, Original im Rathaus), Benennung: 'Vierlingsstein'/'Mainzer Rad' 

kopie b. losch 1966
kopie b. losch 1981

Obertägige Maße: Nachbildung (aktuell nicht bekannt), das originale Denkmal, in seiner Form für Süddeutschland als freistehendes Flurdenkmal eher ungewöhnlich, ist derzeit im Rathaus von Erligheim zu besichtigen (vgl. Rubrik Niedersachsen-Dransfeld, OT Varmissen oder auch Hann. Münden); imgrunde sehen wir ein etwa gleicharmiges Kreuz, hier mit eingerundeten Balken auf einem im Grundriss rechteckigen Pfeilerschaft, umgeben von einem Ringkranz - die figürliche Darstellung des Heiligenscheins bzw. Strahlenkranzes eines christlich geweihten Kreuzes (Korona); gemeinhin als Radkreuz bezeichnet kann jedoch bzgl. der Form nicht absolut von einem 'Steinkreuz' gesprochen werden, vielmehr handelt es sich um eine Übergangs- bzw. Zwischenform zum 'Kreuzstein' hin, s. Einf. (Verf.)  

'Das Mainzer Rad
Ein einmaliges Flurdenkmal, das sogenannte "Mainzer Rad", stand bis vor einigen Jahren auf den Kreuzäckern nahe Bönnigheim. 1966 wurde es von der Gemeindeverwaltung auf gemeindeeigenen Boden versetzt, um es vor weiterer Zerstörung zu bewahren. Die Zahl 166 kann man wohl für die Jahreszahl 1666 annehmen, wo die Herrschaft Bönnigheim pfandweise an die Herrscher Württembergs kam. Es wird angenommen, dass dieses Radkreuz als hoheitliches Abzeichen des Rechtes über Leben und Tod beim "Hochgericht" war. Es ist kein gewöhnliches Kreuz, sondern hat als Symbol des Rechts, der Gerechtigkeit und Gerichtsbarkeit gegolten. Das Original kann heute im Rathaus besichtigt werden. Auf der Feldflur auf der Hofener Straße steht eine Nachbildung (Textkopie: Quelle: ...erligheim.de)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6920 Brackenheim R 07438 H 31795 FW 2 bei Flst. 548. Am Ortsende links der Kreisstraße Richtung Hofen, neben einem Feldweg; bis 1966 weiter westlich im Acker, eine Ansicht nach Osten gerichtet. An diesem Standort verlief ehemals der 'Bönnigheimer Pfad'; in der Nähe alte Gerichtsstätte (W. Bollacher 1968). Beschreibung: Schilfsandstein. Ein Kreuzarm und eine Radhälfte waren schon 1914 abgebrochen (August Holder). Maße: Höhe 1,25 m, Raddurchmesser 0,70, Ringbreite 9-10 cm, Kreuzbalken 10-11 cm, T. 11,5, Form: Großes Radkreuz auf rechteckigem Schaft. Die Kreuzbalken sind etwas breiter als der Radring; über groß ausgerundete Winkel schließen sie, geschwungen verbreitert, zum Ring auf. - Es ist das einzige bekannte Radkreuz in Baden-Württemberg; in nördlicheren Landschaften ist der Typ jedoch weit verbreitet. Inschrift: Im linken oberen Viertel des Radrings, auf der Ansichtsseite: 'AB' (=Amt Bönnigheim); in der Kreuzmitte: '166(6)'; jeweils nur oberflächlich eingraviert. - Erligheim gehörte zur kurmainzischen Herrschaft Bönnigheim, die 1666 an Württemberg verpfändet wurde. In einer Notiz im Erligheimer Totenbuch wird das Radkreuz als Wappenzeichen von Kurmainz angeführt: 'den 27. November 1781 ... starb auf dem Wege nach Bönnigheim ohnfern dem Brückle und dorten aufgestellten Churmainzischen Wappenstein plötzlich Herr Burckhardt Braun' (W. Bollacher 1968). - Das Mainzer Rad zeigt jedoch - vom Radkreuz abweichend - meistens sechs oder acht, auch fünf Speichen. Datierung: ca. 14./Anfang 15. Jh.; 1588 als 'löcheriges Creütz' urkundlich erwähnt. Volkstümliche Überlieferung: Vor langer Zeit sei eine Bauersfrau unvorhergesehen während der Arbeit auf dem Acker niedergekommen und habe Vierlinge zur Welt gebracht. Zur Erinnerung daran sei der viergeteilte Stein aufgestellt worden. - Die Schmozerin von Bönnigheim habe hier vier ihrer 53 Kinder geboren. Dazu Benennung: 'Vierlingsstein'. Flurnamen: 'Kreuz', 'Kreuzäcker'' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Murrhardt, Die alten Steinkreuze in Baden-Württemberg (Nachrichtenblatt Denkmalpflege), 1966, S. 48 m. Abb. (Kopie), 2. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 34, Erligheim m. Abb. 42 (Kopie), daraus: 3. Wolfgang Bollacher, Steinkreuze im Landkreis Ludwigsburg, in: Ludwigsb. Geschichtsblatt 20, 1968, S. 10/143 (Eintrag von Kreuz und Gerichtsstätte Bönnigheimer Hochgericht im Kieserschen Forstlagerbuch und Kartenwerk 1864/85, 4. August Holder: 'gewaltsam verstümmeltes Rad', 5. Elisabeht Zipperlen, Das Erligheimer Radkreuz, in: Schwäb. Heimat 24, 1973, S. 226-227 u. Das Hochgericht von Erligheim, in: Südwestpresse v. 30.01.1974, 6. Oberamtsbeschr. Besigheim, Stuttgart 1853, S. 157, 7. Hubert Weckbach, Die Schmotzerin von Bönnigheim, in: Schwaben u. Franken, in: Beil. Heilbronner Stimme 11. Jg., Nr. 2, v. 10.02.1968, S. IV 

Internet: 1. ...erligheim.de-de-gemeinde-rathaus-geschichte-wappen-mainzer-rad, daraus: Foto (Kopie) u. Text (Kopie), 2. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Erligheim: Sandstein-RadkreuzErligheim, Busch, Kreuzäcker, 1660er Jahre, Geschützt nach § 2 DSchG (o.F.)

Gemmrigheim, Lkr. Ludwigsburg, im Ort, Bereich 'Wilhelmstraße Nr. 30', am Beginn der 'Neckarwestheimer Steige', Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt, derzeitige Situation nicht bekannt)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6920 Brackenheim R 11600 H 32280. Am Beginn der 'Alten Neckarwestheimer Steige', etwa 11 m nördlich der nordwestlichen Ecke des Gebäudes Wilhelmstraße 30. Beschreibung: Keupersandstein. Kopf sowie Armoberseiten und -enden stark abgestoßen. Maße: Höhe 0,52 m, Br. 0,65, T. 0,26, Form: Breitflächig. Datierung: ca. 16. Jh.' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 34, Gemmrigheim (o.F.)

Internet:

c.2023  www.kreuzstein.eu