Erligheim, Lkr. Ludwigsburg, nördl. Ortsrand, an einem Weg in der Feldflur, Bereich links, nördl. der 'Hofener Straße', etwa nahe (östl.) nach der Einmündung 'Fliederweg', Flur 'Kreuzäcker', Steinkreuz (Nachbildung, Original im Rathaus), Benennung: 'Vierlingsstein'/'Mainzer Rad' |
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Obertägige Maße: Nachbildung (aktuell nicht bekannt), das originale Denkmal, in seiner Form für Süddeutschland als freistehendes Flurdenkmal eher ungewöhnlich, ist derzeit im Rathaus von Erligheim zu besichtigen (vgl. Rubrik Niedersachsen-Dransfeld, OT Varmissen oder auch Hann. Münden); imgrunde sehen wir ein etwa gleicharmiges Kreuz, hier mit eingerundeten Balken auf einem im Grundriss rechteckigen Pfeilerschaft, umgeben von einem Ringkranz - die figürliche Darstellung des Heiligenscheins bzw. Strahlenkranzes eines christlich geweihten Kreuzes (Korona); gemeinhin als Radkreuz bezeichnet kann jedoch bzgl. der Form nicht absolut von einem 'Steinkreuz' gesprochen werden, vielmehr handelt es sich um eine Übergangs- bzw. Zwischenform zum 'Kreuzstein' hin, s. Einf. (Verf.) |
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'Das Mainzer Rad |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6920 Brackenheim R 07438 H 31795 FW 2 bei Flst. 548. Am Ortsende links der Kreisstraße Richtung Hofen, neben einem Feldweg; bis 1966 weiter westlich im Acker, eine Ansicht nach Osten gerichtet. An diesem Standort verlief ehemals der 'Bönnigheimer Pfad'; in der Nähe alte Gerichtsstätte (W. Bollacher 1968). Beschreibung: Schilfsandstein. Ein Kreuzarm und eine Radhälfte waren schon 1914 abgebrochen (August Holder). Maße: Höhe 1,25 m, Raddurchmesser 0,70, Ringbreite 9-10 cm, Kreuzbalken 10-11 cm, T. 11,5, Form: Großes Radkreuz auf rechteckigem Schaft. Die Kreuzbalken sind etwas breiter als der Radring; über groß ausgerundete Winkel schließen sie, geschwungen verbreitert, zum Ring auf. - Es ist das einzige bekannte Radkreuz in Baden-Württemberg; in nördlicheren Landschaften ist der Typ jedoch weit verbreitet. Inschrift: Im linken oberen Viertel des Radrings, auf der Ansichtsseite: 'AB' (=Amt Bönnigheim); in der Kreuzmitte: '166(6)'; jeweils nur oberflächlich eingraviert. - Erligheim gehörte zur kurmainzischen Herrschaft Bönnigheim, die 1666 an Württemberg verpfändet wurde. In einer Notiz im Erligheimer Totenbuch wird das Radkreuz als Wappenzeichen von Kurmainz angeführt: 'den 27. November 1781 ... starb auf dem Wege nach Bönnigheim ohnfern dem Brückle und dorten aufgestellten Churmainzischen Wappenstein plötzlich Herr Burckhardt Braun' (W. Bollacher 1968). - Das Mainzer Rad zeigt jedoch - vom Radkreuz abweichend - meistens sechs oder acht, auch fünf Speichen. Datierung: ca. 14./Anfang 15. Jh.; 1588 als 'löcheriges Creütz' urkundlich erwähnt. Volkstümliche Überlieferung: Vor langer Zeit sei eine Bauersfrau unvorhergesehen während der Arbeit auf dem Acker niedergekommen und habe Vierlinge zur Welt gebracht. Zur Erinnerung daran sei der viergeteilte Stein aufgestellt worden. - Die Schmozerin von Bönnigheim habe hier vier ihrer 53 Kinder geboren. Dazu Benennung: 'Vierlingsstein'. Flurnamen: 'Kreuz', 'Kreuzäcker'' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Murrhardt, Die alten Steinkreuze in Baden-Württemberg (Nachrichtenblatt Denkmalpflege), 1966, S. 48 m. Abb. (Kopie), 2. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 34, Erligheim m. Abb. 42 (Kopie), daraus: 3. Wolfgang Bollacher, Steinkreuze im Landkreis Ludwigsburg, in: Ludwigsb. Geschichtsblatt 20, 1968, S. 10/143 (Eintrag von Kreuz und Gerichtsstätte Bönnigheimer Hochgericht im Kieserschen Forstlagerbuch und Kartenwerk 1864/85, 4. August Holder: 'gewaltsam verstümmeltes Rad', 5. Elisabeht Zipperlen, Das Erligheimer Radkreuz, in: Schwäb. Heimat 24, 1973, S. 226-227 u. Das Hochgericht von Erligheim, in: Südwestpresse v. 30.01.1974, 6. Oberamtsbeschr. Besigheim, Stuttgart 1853, S. 157, 7. Hubert Weckbach, Die Schmotzerin von Bönnigheim, in: Schwaben u. Franken, in: Beil. Heilbronner Stimme 11. Jg., Nr. 2, v. 10.02.1968, S. IV |
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Gemmrigheim, Lkr. Ludwigsburg, im Ort, Bereich 'Wilhelmstraße Nr. 30', am Beginn der 'Neckarwestheimer Steige', Steinkreuz |
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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt, derzeitige Situation nicht bekannt) |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6920 Brackenheim R 11600 H 32280. Am Beginn der 'Alten Neckarwestheimer Steige', etwa 11 m nördlich der nordwestlichen Ecke des Gebäudes Wilhelmstraße 30. Beschreibung: Keupersandstein. Kopf sowie Armoberseiten und -enden stark abgestoßen. Maße: Höhe 0,52 m, Br. 0,65, T. 0,26, Form: Breitflächig. Datierung: ca. 16. Jh.' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 34, Gemmrigheim (o.F.) |
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