Eschbach im Schwarzwald, Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald, nördl. Ortsrand, an der Straße nach Tunsel, Bereich westl. der 'Bahnhofstraße' zur Straße 'Im Kreuzleäcker' hin, 2 Steinkreuze |
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Obertägige Maße: A linkes Kreuz (aktuell nicht bekannt): kleines, gedrungenes, breitflächiges Steinkreuz aus Kalkstein mit partiellen Beschädigungen; im Kreuzungsfeld linear eingetiefte, aufrecht stehende Schneiderschere mit Rest einer Jahreszahl; Steinkreuz B (aktuell nicht bekannt): durch *Abschlag beider Kreuzarme verbliebener Rest eines einstigen Steinkreuzes aus Kalkstein, im Kreuzungsfeld kleines, linear eingetieftes nach links weisendes Beil (Verf. frei nach B. Losch, 1981) |
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*Ursache für abgeschlagene Arme ist möglicherweise ein Brauchtum bzw. Aberglaube - R. H. Schmeissner schreibt in seinem Handbuch 'Steinkreuze in der Oberpfalz' (1977) darüber folgendes: 'Volksglaube und Steinkreuzbrauch (S. 323-324): Volksmedizinische Bedeutung wird wohl auch das Armeabschlagen gehabt haben, denn nach alter Überlieferung mußte zu mitternächtlicher Stunde ein Stück vom Kreuz (bevorzugterweise der Arm) abgeschlagen werden. Dies trug man dann nach Hause und legte es dem Kranken aufs Herz (Bann innerer Krankheiten, Lit. L. Wittman: Steinkreuze im Volksglauben 4). Ob die vielen abgetrennten Kreuzbalken in der Oberpfalz von dieser Sitte herrühren, kann keineswegs mit Bestimmtheit gesagt werden.'; Beispiele in BW: Ölbronn, OT Dürrn, Sinzheim, OT Ebenung, Ettlingen, Heddesbach u.a. (Verf.) |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 8111 Müllheim R 99440 H 06940, Flst. 4932. Am Schlatter Weg Richtung Tunsel, bei einem Andachtskreuz (1752). (Numerierung von links nach rechts). Beschreibung: Kalkstein. Bei (I) Kopfende durch Beschädigung stark gerundet. Bei (II) beide Arme abgebrochen. Maße: (I) Höhe 0,45 m, Br. 0,38, T. 0,17, (II) Höhe 0,73 m, (Br. 0,20), T. 0,12 (Bruchstelle), Form: (I) zeigt knappe, gleichlange Balken, in der Ansicht leicht betont. Bei (II) leichte, andeutungsweise geschwungene Kopf- und Schaftverbreiterung. Querbalkenansicht betont. Die Winkel sind leicht ausgekehlt; das Schaftende läuft breit aus. Zeichen: (I) in Kreuzungsfeld und Kopf aufrecht stehende Schneiderschere. (II) in der Mitte kleines, nach rechts weisendes Beil. Inschrift: (I) Jahreszahl '156() in zwei Zifferngruppen, getrennt durch die Scherengriffe. Datierung: (II) ca. 16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Zwei Wandergesellen (Handwerksburschen), ein Schuster und ein Schneider, sollen sich hier gegenseitig umgebracht haben. Zwei Handwerksburschen sollen hier erfroren sein' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: 2 aktuelle Fotos, Juni 2023, von Rainer Ullrich, Freiburg, Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 225, Eschbach I, II m. Abb. 386 (Kopie), S. 49, daraus: 2. Weisenborn, Beiträge zur Geschichte Eschbach, 1937, unveröff. Manuskript auf dem Rathaus, 3. Johannes Helm, Steinkreuze - Kreuzsteine, in: Markgräfler Nachrichten v. 12.5.1967 |
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