steinkreuz eschwege andere seite
standort

Eschwege, Werra-Meißner-Kreis, A: ca. 2 km südl. des Stadtrandes an der Nordseite des ‘Lotzenkopf’ nahe östl. des Wanderweges zum Gipfel, ‘Schneiderstein’  

Obertägige Maße: Höhe 0,85 m, Br. 0,60, T. 0,20, das Steinkreuz aus Sandstein mit keilförmigem Schaft besitzt gerundete Enden, die sich nach außen in got. Zügen verbreitern; im Kreuzungsfeld der Vorderseite ist ein scherenartiges Gebilde erkennbar, s.l; das Denkmal wird urkundlich in einer Grenzbeschreibung des Jahres 1519 erwähnt; der Name Neubauer auf der Rückseite ist nach 1952 eingekratzt worden; nach der Sage soll das Kreuz einem Opfer eines 56-fachen Raubmörders aus der Zeit des 16. Jh. gesetzt worden sein; der in Netra geborene Raubmörder, von Beruf Schneider, wurde der ‘Schwarze Schneider’ oder auch der ‘Schöne Wilhelm’ genannt; nach Überlieferungen hieß er Bartel Lindemann oder Barthold Langenfeld; vermutlich wechselte er seinen Namen oft um den vielen Verfolgungen zu entgehen; neben den Mordtaten wurden ihm noch zahlreiche Diebstähle und Räubereien zur Last gelegt; am 12. 12. 1596 wurde er verhaftet und nach Eschwege ins Gefängnis eingeliefert; nach vollzogenem Urteilsspruch peinigte man ihn auf dem dortigen Marktplatz mit glühenden Zangen, worauf er gevierteilt wurde; die einzelnen Körperteile wurden an den vier Haupttoren der Stadt Eschwege zur Abschreckung an Pfählen aufgehängt; aus Reichensachsen ist überliefert, dass der Schwarze Schneider u.a. an dem unterhalb des Steines vorbeiführenden Pfad, der von Netra nach Eschwege führt, an Markttagen sein Unwesen trieb; dort soll er sich lahm und hilflos gestellt und die vom Markt heimkommenden Frauen, die sich seiner annehmen wollten, erwürgt und beraubt haben (Mitteilung von Chr. Hettehausen) 

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S. 95, daraus: 2. Blüse, Otto, Zwischen Graburg und Schlierbachswald, 1957, S. 217, 3. Kehm, Wolfgang, Steinkreuze und Kreuzsteine im Gau Kurhessen, 4. Niemeyer, Wilhelm, Alte Steinkreuze am Wegesrand, KP 19, 19.11.1960, 5. Seib, Gerhard, Flurdenkmale im Kreis Eschwege, 1966, S. 110

blauer stein eschwege andere seite
detail hinweistafel

Eschwege B: Grünanlage vor Neustädter Kirche (St. Katharinenkirche) ‘Blauer Stein’

Maße: Höhe 1,30 Br. 1,20, T. 0,40, der ‘Blauer Stein’ genannte Basaltblock, eindeutig in Form und seiner geglätteten Flächen durch Menschenhand bearbeitet, wurde 1967 an der alten Mühlhäuser Landstraße außerhalb der Stadt, auf dem Gelände des dortigen Einkaufsmarktes entdeckt; nach Angaben der Stadt Eschwege, s. Hinweistafel, befand sich im Bereich des Fundortes eine mittelalterliche Gerichtsstätte bzw. Blutgericht der Stadt Eschwege (Verf.)    

Quellangaben: Lit.: Stadt Eschwege, Hinweistafel

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