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Reiskirchen, OT Ettingshausen, Lkr. Gießen, A: südwestl. des Ortes, ehemals in der 'Kreuzschneise' des Gemeindewaldes, Steinkreuz (verschollen), Benennung: 'Kriegerkreuz' (K.-O. Unruh, 1997)

Ang. H. Riebeling, 1977: 'Maße: Höhe 0,64 m, Br. 0,61, T. 0,16, Material: Sandstein, Standort: Ehemals in der Kreuzschneise des Gemeindewaldes. Das Steinkreuz hat verhältnismäßig kurze Arme, der Kopf ist höher und abgerundet. Auf einer Seite ist eine Pistole mit Hahn und Abzugsbügel im Kreuzungsfeld abgebildet, auf der anderen Seite befindet sich eine tief eingerillte Buchstabenreihe im Kopf und auf den Armen: '1759 / D 9t A / PRIL / EMEPFSRL / MBG'. Sage: Es soll hier das Grab eines russischen Offiziers sein, der am 9. 4. 1759, vermutlich durch einen Pistolenschuß (Duell ?), ums Leben kam. Das Steinkreuz wurde 1975 gestohlen' (Textkopie H. Riebeling, 1977) 

Ang. K.-O. Unruh, 1997: 'Ettingshausen: Steinkreuz aus Sandstein, sogen. Kriegerkreuz (Abb.45); es wurde Ende 1973 aus der Kreuzschneise im Gemeindewald ausgegraben und entwendet. Auf der einen Seite war eine Pistole zu sehen, auf der anderen Seite eingetiefte Buchstaben: 'EMEPFSRL MBG' und die Jahreszahl '1759 D 9t April'. Wie mir Altdekan Grünewald sagte, soll Prof. Helmke diese Buchstaben als lateinische Anfangsbuchstaben für 'der mich erschlug, mußte mir diesen Stein setzen' gedeutet haben. S: Hier soll am 09.04. 1759 ein russischer Offizier im Duell durch einen Pistolenschuß ums Leben gekommen sein. Festzustellen ist, daß in dieser Zeit hier weder österreichische noch französische oder russische Truppen waren' (Textkopie K.-O. Unruh, 1997)

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 132, Nr. 5419.2, TK 5419 R 90660 H 02000, daraus: 2. W. Grünewald, Vom verschwundenen Steinkreuz (Kriegerkreuz) in Ettinghausen, in: Grünberger Heimatzeitung v. 27. 4. 1974 u. (gl. T.) in: Heimat und Bild 16, 1974, 3. Meyer, Erwin, Hess. Heimatforschung, Bd. 1, Giessen 1946, S. 86 u. Oberhessische Steinkreuze - Sagen und Inschriften, Vog. 52, 1969, Nr. 2, S. 7-10 u. Oberhessische Steinkreuzsagen und -inschriften, in: Hess. Heimat (Beil. Gieß. Zeitung, 11. 1. 1969); 4. Karl-Otto Unruh, Rechtsdenkmäler im Kreis Gießen, 1997, S. 310 m. Abb. 45 (Kopie), S. 352 

Internet: 1. ...geb.uni-giessen.de, daraus: PDF-Dok. MOHG NF 82 (1997) v. K.-O. Unruh

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Ettingshausen B: im Bereich des nordwestl. Ortsrandes, bei markanter Baumgruppe auf dem sog. 'Odaneköppel', Flurdenkmal mit Einzeichnung einer Schere (verschollen)

Ang. H. Riebeling, 1977: 'Auf dem Odaneküppel (auch Odamerküppel) soll früher ein Stein gestanden haben mit dem Bild einer Schere und dem Namen Odin oder ähnlich. Sage 1: Ein Mädchen namens Odane soll von seiner Mutter mit der Schere erstochen worden sein. Sage 2: Ein Zigeunerhauptmann habe einen Bauernsohn namens Othmar mit dessen Flinte versehentlich erschossen und sei deshalb gehenkt worden. Es wird vermutet, daß auf ein ausgegangenes Sühne-Steinkreuz zwei zeitlich verschiedene Ereignisse bezogen werden' (Textkopie H. Riebeling, 1977)    

Ang. K.-O. Unruh, 1997: 'Auch dem 'Odaneköppel' (Abb.19) am nordwestlichen Ortsende von Ettingshausen wird Gerichtsfunktion zugeschrieben. Auf der Anhöhe stehen weithin sichtbar fünf mächtige Bäume. Um eine starke alte Eiche sind vier große Linden angeordnet. Hier soll sich früher ein Stein mit einer eingemeißelten Schere und dem Namen Odin befunden haben. Auf der Westseite liegt eine Anzahl unbehauener Granitsteine. S 1: Hier hat eine Zigeunerin ihr Töchterchen mit einer Schere ermordet. S 2: Hier hat ein Zigeunerhauptmann seinen Gegner, einen Bauernsohn namens Othmar, im Handgemenge versehentlich mit dessen Flinte erschossen. Dafür sei er gehenkt und dem Getöteten ein Stein als Mahnmahl aufgestellt worden' (Textkopie K.-O. Unruh, 1997)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, S. 133, Nr. 5419.10, daraus: 2. Meyer, Erwin, Hess. Heimatforschung, Bd. 1, Giessen 1946, S. 86 u. Oberhessische Steinkreuzsagen und -inschriften, in: Hess. Heimat (Beil. Gieß. Zeitung, 11. 1. 1969); 3. Karl-Otto Unruh, Rechtsdenkmäler im Kreis Gießen, 1997, S. 302 m. Abb. 19 (Kopie), S. 341 

Internet: 1. ...geb.uni-giessen.de, daraus: PDF-Dok. MOHG NF 82 (1997) v. K.-O. Unruh

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