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standort kita

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Mellrichstadt, OT Eußenhausen, Lkr. Rhön-Grabfeld, nordwestl. im Ort, an der Außenwand der kath. St. Sebastian Kindertagesstätte, ‘Hermannsfelder Str. 16’, Steinkreuz

Maße: Höhe ges. 0,60 m, Kr. 0,40, Br. 0,28, T. 0,11, das kleine Steinkreuz aus Sandstein mit geradlinigen Abschlüssen der Enden besitzt einen keilförmig verbreiterten Schaft und zeigt am Kopf und Querbalken nachstehende Inschrift (Verf.): ‘16 / 06 / MELCER . KO / LW’ (Melchior Kolb, Lit. G. Schätzlein, 1985)

das Denkmal stand ursprünglich in der Flurabteilung ‘Steinernes Kreuz’ links der heutigen B 19 zur ‘Schanz’ bei Kilometerstein 90, bis 1911 an der Grundmauer des Hauses Nr. 2, später in dessen Speicher längere Zeit eingelagert; an Stelle dieses Hauses wurde 1911 eine sog. Kinderbewahranstalt errichtet, wovor das Kreuz 1932 lag; das Kreuz stand auf einem Sockel, der 1982 durch Franz Hoch, Eußenhausen, freigelegt wurde (Verf. frei nach Lit. G. Schätzlein, 1985)

jegliches (bekannte) Wissen über das Steinkreuz reicht der ehemalige Hauptlehrer A. Ledermann in einem Artikel in den Mellrichstädter Heimatblättern von 1932 (frei übernommen): daraus Inschrift und Standortangaben; bis 1787 führte die Landstraße, die jetzt über die Hohe Schanze zieht, durch den Elmbacher Grund gegen Henneberg, eine mit prächtigen alten Buchen bestandene Abteilung des Gemeindewaldes Eußenhausen, links der neuen Staatsstraße; etwas nördl. des Kilometersteins 90, trägt die Flur den Namen ‘Steinernes Kreuz’; nach der Überlieferung pflügte ein Elmbacher Bauer am westlichen Abhang der Schanz gegen *Elmbach zu (heute bewaldet), als vorbeiziehende Soldateska seiner gewahr wurde; er flüchtete auf seinem Ackergaul bergauf und wieder in den Meininger Grund hinab, verfolgt von den nachsetzenden Reitern; schliesslich stürzte er am steilen Hange und brach sich das Genick, worauf zur Erinnerung das Kreuz errichtet wurde; diese Örtlichkeit ist noch heute alten Leuten bekannt, dort ist noch eine eingesunkene Grabstelle zu sehen, wo auch das Kreuz gewesen sei; der ehem. Eußenhauser Ortssprecher Kesselring konnte die Stelle zeigen, an der noch der Rest des Schaftes im Boden steckte (Verf.)  

*Elmbach oder Ellenbach, erstmals 1559 als wüst bezeichnet bestand aus einer Kirchenburg (heute markante Baumgruppe mit Turmruine und Hinweistafel) und etwa 20 Höfen (Quelle: ...rhoenlinie.de-wüstung ellenbach)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhard Schätzlein, Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, Mellrichstadt 1985, S. 110-111, Katalog-Nr. 5527.13 m. Abb. (Kopie); 2. Jürgen Reinhardt, Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, Fulda 1999, S. 133, Nr. 5527.6 m. Abb.

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kopie lit. g. schaetzlein mordkreuz rossrieth
standort hofzufahrt

Mellrichstadt, OT Roßrieth, Lkr. Rhön-Grabfeld, südwestl. Ortsrand, ostseitig an der Straße nach Mellrichstadt an der Zufahrt des ‘Eschenhofes’ (letztes Anwesen links), früher stand das Steinkreuz am sog. ‘Dreimärker’ Sondheim-Mellrichstadt-Roßrieth, ‘Mordkreuz’, Flur: ‘Steinernes Kreuz’ (Ang. G. Schätzlein, 1985)

Obertägige Maße: Höhe 0,57 m, Br. 0,49, T. 0,18, das gedrungene breitflächige Steinkreuz aus Sandstein mit markant gerundeter Schafterweiterung zeigt auf der Ansichtsseite, linear eingetieft, eine auf der Spitze stehende Hieb- oder Stichwaffe mit Griff und Knauf, die allgemein als einschneidiges Messer gedeutet wird; der Griff wird von ‘S’ und ‘H’ flankiert, darunter trennt ebenfalls die Klinge die Jahreszahl ‘1571’, auf Höhe der Unterkante des Querbalkens am Schaftansatz zwei schräg parallel verlaufende Linien, ebenfalls angeblich die Klinge eines zweiten (kreuzenden) Messers, wobei diese Deutung eher aus der der Sage resultiert bzw. den Nährstoff dafür bildete (ein zweites, kreuzendes Messer an dieser Stelle - obwohl sich die Platzverhältnisse darüber besser angeboten hätten ? könnte auch durch Fremdeinwirkung entstanden sein, Verf.)  

die Rückseite verdeutlicht besonders die Asymmetrie der Kreuzform, im Grunde ein flüchtige Steinmetzarbeit, evtl. Indiz auf ein sehr hohes Alter des Denkmals; sie zeigt etwa mittig ein kleineres breitbalkiges Kreuz im Relief mit eingerillter Darstellung einer Schwurhand, wobei nur Zeige- u. Mittelfinger ausgestreckt sind, Daumen, Ring- u. Kleiner Finger nach innen eingewinkelt; die klassische oder heraldische Darstellung einer Schwurhand zeigt jedoch obige zwei ausgestreckte Finger mit zusätzlich dem Daumen (Verf.): 

Als Schwurhand wird eine Geste der rechten Hand bezeichnet, welche die beim Ablegen eines Schwurs bzw. Eids (z. B. Amtseid) gesprochenen Worte bekräftigen soll. Bei der typischen Stellung wird die rechte Hand erhoben, die Handinnenfläche dem Betrachter zugewandt, der Daumen, Zeige- und Mittelfinger (die Schwurfinger) parallel zueinander gestreckt sowie der Ringfinger und kleine Finger gebeugt. Bei einer anderen häufigen Stellung der Schwurhand werden nicht nur die drei Schwurfinger, sondern alle Finger der erhobenen rechten Hand parallel zueinander gestreckt. In einigen Fällen wird bei dieser Handstellung gleichzeitig die linke Hand auf eine Bibel gelegt.Die Schwurfinger symbolisieren die Dreifaltigkeit, in der christlichen Theologie die Wesenseinheit von Gottvater, Gottessohn (Jesus Christus) und Heiligem Geist. Nach der Luzerner Eidesermahnung von 1671 steht dabei der Daumen für Gottvater, der Zeigefinger für den Gottessohn und der Mittelfinger für den Heiligen Geist. Des Weiteren symbolisiert der gebeugte Ringfinger die Seele, der gebeugte kleine Finger den Körper und die Handinnenfläche die Gerechtigkeit.Die Verwendung der Schwurhand mit den drei gestreckten Schwurfingern bei der Eidesleistung symbolisiert die Unterwerfung des Menschen unter den dreifaltigen Gott und seine Anrufung als Eideshelfer, mit allen Konsequenzen für das Seelenheil im Jenseits bei einem Meineid. Im Mittelalter konnte ein Meineid mit dem Abschlagen der Schwurhand bestraft werden (Spiegelstrafe) (Textkopie aus: ...wikipedia.org wiki-schwurhand)

die Sage berichtet von zwei Metzgerburschen, die sich am einstigen Platze des Kreuzes gegenseitig im Streite erstachen (Lit. G. Schätzlein, 1985)

das am 8. September 2011, im Beisein des Bürgermeister Eberhard Streit, sowie Eberhard Wüstling (Hobby-Archäologe), Kurt Leeb (Ortssprecher) und Franz Flögel, neu presentierte Steinkreuz an der Einfahrt zum Eschenhof stand ursprünglich in der Nähe am sog. ‘Dreimärker’ (Gemarkungsgrenzpunkt Sondheim, Mellrichstadt u. Roßrieth), etwas abseits der Straße; als es um 1972 bei der Bewirtschaftung der Felder als hinderlich erschien, erfolgte eine Versetzung an den Straßenrand der Straße Mellrichstadt-Roßrieth; bei Baubeginn der A 71 war das Kreuz wieder arg gefährdet und wurde durch den Roßriether Einwohner Egon Krimm (+ 28. 2. 2009) zunächst auf seinem Hof sichergestellt; leider konnte er die Neuaufstellung ‘seines Kreuzes’ nicht mehr erleben

(Verf. frei nach Presseartikel v. Ralph Rautenberg, 8. 9. 2011, in: ...mainpost./regional/rhoengrabfeld/Steinkreuz-von-1571-als-Mahnmal;art777,6318606)

hinweistafel in situ

Quellangaben: Lit.: 1. G. Schätzlein, 1985 s.o., S. 138-139, Katalog-Nr. 5528.1 m. Abb. (Kopie) nach Hinweisen von Josef Metzger (+), Bad Kissingen, u. Erich Völker,  Mellrichstadt; 2. J. Reinhardt, 1999 s.o., S. 142, Nr. 5528.2 m. Abb., Kopie Hinweistafel vor Ort

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