Fahrenbach, Lkr. Neckar-Odenwald-Kreis, A: südl. vom Ort, an der Straße nach Lohrbach (günstig erreichbar: die südl. aus dem Ort führende 'Lohrbacher Straße' erreicht ca. 350 m nach den letzten Anwesen den Standort), Steinkreuz, Benennung: (früher) 'Brummer'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6520 Waldbrunn R 10780 H 76300, Flst. 863. Ca. 1 km südlich vom Ort am alten Weg nach Lohrbach. Das Kreuz, dem ein Arm fehlte, wurde 1919 vergraben, weil es bei der Ackereinfahrt störte. Etwa 1975 wurde es freigelegt und neu aufgestellt (W. Haas 1976). Beschreibung: Buntsandstein, Bearbeitungsspuren. Kopf und linker Arm schräg nach rechts oben abgeschlagen. Der rechte Arm wurde erneuert. Maße: Höhe (0,80 m), Br. 0,82, T. 0,16. Form: Langer Querbalken. (Kopflänge wegen Beschädigung nicht vergleichbar). Datierung: ca. 16./Anfang 17.Jh. Volkstümliche Überlieferung: Zur Erinnerung an den gewaltsamen Tod einer Spinnstubenbesucherin. 'Heute würden wir sagen: an ein unaufgeklärtes Sexualverbrechen...' (W. Haas 1976 mit Bezug aud Adolf Weber: Gedichte und Prosa, Fahrenbach 1965, S. 57). Ein Mädchen, das trotz mütterlichen Verbots abends zum Spinnen nach Lohrbach gegangen war, kehrte nicht mehr zurück. Man suchte sie, fand aber von ihr nichts mehr als die Kleider und ihr Spinnrad an der Stelle, wo das Kreuz stand. Weil sie gespottet hatte, sie fürchte sich vor dem Teufel nicht, hatte sie dieser geholt' (M. Walter 1923).  - bzw. 'Auf dem Heimweg drehte ihr in der Nacht der Teufel des Genick um' (M. Walter 1920). Benennung: Früher 'Brummer', weil in der beschädigten Form an ein Spinnradteil erinnernd (M. Walter 1923). Flurname: 'Kreuzäcker' (W. Haas 1976) (Textkopie B. Losch 1981)

Anm.: die Überlieferung 'Tod einer Spinnstubenbesucherin' dürfte eine regionale Wandersage sein, s. Elztal-Dallau (Verf.)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 163-164, Fahrenbach I (o.F.), daraus: 2. Max Walter, Die Steinkreuze des östlichen Odenwaldes, Buchen 1920, S. 5 u. Vom Steinkreuz zum Bildstock (Bad. Steinkreuzforschung), Karlsruhe 1923, 4-5, 3. Werner Haas, Steinerne Stege und ihre Steige im südlichen Odenwald, Breuberg-Neustadt 1976, S. 78

Internet:

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Fahrenbach B: westnordwestl. des Ortes im Waldgebiet (etwa Halbdistanz) gegen Weisbach hin, kleiner Rastplatz mit Ruhebank und Hinweisschild am 'Bäckersteinweg' (günstig erreichbar: bei Steinkreuz s. Waldbrunn III, OT Weisbach (E) ist dem von der 'Wilhelmstraße' nach Südost abzweigenden 'Fahrenbacher Weg' zunächst ca. 700 m bis rechtwinklig nach Osten, links, abzweigenden Weg zu folgen, der alsbald in den Wald führt und ab Waldeintritt, immer dem Weg geradeaus weiter folgend, den Standort nach ca. 900 m erreicht), Bäckerstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), quaderförmiger, sich nach oben leicht verjüngender Sandsteinblock mit geglätteter Oberseite, die durch eine breite Einrillung geteilt wird; Zeichen: seitlich Relief eines kleinen Wappens und kleines gleicharmiges Kreuz (20 cm) sowie diverse, unleserliche Kritzeleien; nach den Sagen sollen sich hier zwei Bäcker oder ein Bäcker und ein Metzger wegen eines Mädchens gegenseitig umgebracht haben (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Foto v. 13.6.2021 (Kopie), Bäckstein bei Fahrenbach, Urheber: 'Granpar' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0, 2. ...facebook.com-Die Sagensammler-Sage-Der Bäckerstein zwischen Fahrenbach und Weisbach m. Foto, 3. ...lifepr.de/inaktiv/geo-naturpark-bergstrasse-odenwald-ev/Geo-Naturparkwanderung-im-Badischen-Odenwald-Zum-Baeckerstein

verschwundene Steinkreuze:

Fahrenbach, OT Trienz
'Am Gasthaus zur Linde. Bei Straßenbau 1966/67 beseitigt' (Textkopie B. Losch 1981) 
  
Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 176, 9. Fahrenbach, Ortsteil Trienz, daraus: 2. M. Walter, 1923, S. 6

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