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kopie b. losch 1981 blickrichtung sueden

Schlier, OT Fenken, Lkr. Ravensburg, östl. Ortsrand, südseitig, ca. 130 m nach dem Ortsausgang der 'Ravensburger Straße', L 325, Richtung Schlier, weinige Meter nach einem Solitärwirtschaftsgebäude, 2 Steinkreuze

Obertägige Maße: A rechts, östl.: (aktuell nicht bekannt), materialbedingt arg ausgewittertes Steinkreuz aus Kalktuff mit Kopf- und Schaftverbreiterung; B: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz aus Sandstein mit *unterschiedlichen Kreuzarmlängen

*unterschiedliche Kreuzarmlängen: die oft in einschlägiger Literatur zu lesende Beurteilung, das unterschiedliche Längen der Kreuzarme das Resultat von Verstümmelung ist, dürfte wohl die naheliegenste sein, doch hinsichtlich vieler Beispiele von Steinkreuzen mit unterschiedlich langen Kreuzarmen, die jedoch ohne erkennbare Beschädigung bzw. Nacharbeitung verkürzt enden, kann von einer so gewollten Steinmetzarbeit ausgegangen werden - in dieser Asymmetrie soll sich der figürliche Ausdruck der Negation einer Untat bzw. des Täters wiederspiegeln; genauso verhält es sich mit Steinkreuzen, die nachweislich im 'Schrägstand' ursprünglich aufgestellt wurden; Steinkreuze mit einem längeren Kreuzarm werden auch zuweilen in der Literatur mit einer richtungsweisenden Funktion in Verbindung gebracht, die jedoch ursprünglich gewollt nicht belegbar ist; unterschiedl. Armlängen: s.z. B. SN-Gopplasgrün / BY-Oberpfalz-Lohnsitz; Schrägstand: SN-Theuma / NI-Wimmer (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 8223 Ravensburg R 49370 H 93100, Flst. 596/1. Zwei Steinkreuze rechts an der Straße nach Schlier, früher drei (B. Losch, 1981: Nr. 8. Schlier, Ortsteil Fenken, aus: A. Birlinger 1874, A. Schneiderhahn 1921). Nach Straßenbau 1965 verbessert aufgestellt. (Numerierung von links nach rechts). Beschreibung: (I) Kalktuff. Linkes Armende beschädigt. (II) Sandstein. Rechtes Armende verkürzt. Maße: (I) Höhe 0,80 m, Br. 0,95, T. 0,27, (II) Höhe 0,80 m, Br. 0,80, T. 0,20, Form: (I) Kopf- und Schaftverbreiterung. Der rechte Arm setzt tiefer an als der linke, die Armlängen differieren. (II) Armlängen knapp. Kopf leicht verschmälert, Ansicht breiter als am Schaft. Tendenz zu breiten Flächen. Datierung: (I) ca. 16. Jh. (II) ca. Ende 16./17. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Die Kreuze sollen die Stelle bezeichnen, an der drei Söhne eines Rittergeschlechtes von Wetzireute den Tod fanden. Die zwei älteren Brüder begehrten das selbe Mädchen zur Braut und gerieten darüber in Streit. Der jüngste Bruder wollte den Kampf schlichten, aber tödlich verletzt sanken alle drei zu Boden. Der unglückliche Vater ließ zum Andenken drei steinerne Kreuze errichten' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 328, Schlier I, II, Ortsteil Fenken m. Abb. 563 (Kopie), S. 71, daraus: 2. Anton Birlinger, Aus Schwaben, Sagen, Legenden, Aberglauben, Sitten, Rechtsbräuche, Ortsneckereien, Lieder, Kinderreime, Wiesbaden, 1874, I, S. 18, Nr. 18, 3. A. Schneiderhahn, in: Heimatbuch Württ. Bodenseegebiet, Ravensburg 1921, S. 44, 4. Anton Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württ. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1913, S. 414: Zweikampf zwischen Rittern, 5. Kulturdenkmale 1931, S. 131: Das dritte wurde bei einem Manöver zwischen 1880 und 1890 niedergefahren, 6. Mitt. v. Bürgermeisteramt 1968

Internet: 1. ...commons.m.wikimedia.org-Schlier-Fenken-Sühnekreuze, Foto v. 24.8.2014 (Kopie), Urheber: 'Dietrich Krieger' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC SA 3.0

verschwundene Steinkreuze:

Waldburg, OT Dietenberg, Lkr. Ravensburg
'An der Straße nach Waldburg bei einem Kruzifix. 'Schwedenkreuz'. Nach 1970 verschwunden' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 329, 10. Waldburg, Ortsteil Dietenberg, daraus: 2. M. Johner, Über die Kreuzsteine des Bezirkes Ravensburg, in: Landsch. u. Kultur Bez. Ravensburg II, 1929

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