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Obertägige Maße: Höhe 2,20 m, Br. 1,0, T. 0,30, das durch seine Höhe beeindruckende Steinkreuz lat. Form besitzt diesbezüglich proportional gesehen einen gedrungenen Kreuzstand; der Schaft weist zwei reparierte und durch Eisenklammern gesicherte Bruchstellen auf und läuft in kleine mehrstufige Sockelbasis aus, wobei das mittlere Schaftstück einen höheren Verwitterungsgrad zeigt; entlang der Kreuzarme der Vorderseite nachstehende vierzeilige Inschrift: |
Nidderau, OT Heldenbergen, Main-Kinzig-Kreis, ca. 1,0 km vom westl. Ortsrand, nordseitig an der Straße nach Gross-Karben (K 246, alte Römerstrasse), ca. 300 m östl. des ehemaligen Aussiedlerhofes unter zwei mächtigen Eichen, ‘Bonifatius Kreuz’ |
Maße: ges. Höhe 2,10 m (Kr. 1,68) Br. 0,69, T. 0,19 (Sockel: 0,42, 0,90, 0,50), ‘Das aus Beton gegossene Ringkreuz ist den irischen Modellen nachempfunden’ (H. Riebeling, 1977); im Grunde handelt es sich um ein sog. Keltenkreuz in typischer ganzflächiger Knotenmusterverzierung im Relief, im Kreuzungsfeld das Christusmonogramm ‘IHS’, der trapezförmige Sockel zeigt den Schriftzug: ‘Bonifatius Ruh’ (W. Bonifatius in Südwestengland geboren, Verf.) |
Ein Keltenkreuz, Hochkreuz oder irisches Kreuz ist ein Element der frühmittelalterlichen und mittelalterlichen sakralen Kunst im keltischen Kulturraum der britischen Inseln und Irlands (Cornwall, Irland, Isle of Man, Schottland, Wales). Es ist ein Balkenkreuz mit verlängertem Stützbalken (lateinisches Kreuz), meist aus Stein gehauen, bei dem um den Schnittpunkt der Balken ein Ring liegt. In der Heraldik wird diese Form, die sich im Volkstum bis nach Schweden (Mittsommerkreuz) verbreitet hat, als Radkreuz bezeichnet. Die ursprünglichen irischen Hochkreuze fanden sich nicht auf Grabstätten, sondern markierten dekorativ ein besonderes Gebiet oder heiliges Land. Sie waren auch regionale gesellschaftliche Treffpunkte, um die herum Feiern abgehalten wurden. Knotenmuster |
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das Denkmal wurde im Jahre 1909 hier am ehemals zehntfreien ‘Bonifatius Acker’ oder auch ‘Bonifatius Ruh’ aufgestellt (Eintrag aus der Ortschronik Pfarrei Heldenbergen aus 1862, ...geo. viareggia.org-Bonifatius-Kreuz) und soll angeblich an die 3. Übernachtung des Leichenzuges (Landweg) des christl. Glaubensboten Winfried Bonifatius erinnern, der in Friesland 754 ermordet und zu Schiff und Landweg (Rhein, Main, Wetterau) nach Fulda überführt wurde; nach der Legende sollen an allen Hauptrastplätzen Steinkreuze gesetzt worden sein, wobei der genaue Wegverlauf des sog. ‘Bonifatiusweg’ durch die Wetterau schon immer in Fachkreisen umstritten ist; z. B. geht aus alten Quellen ein zweiter Bonifatiusacker am Ohlberg bei Heldenbergen-Windecken hervor (Verf.) (s. HE-Eschborn u. ...bonifatiusweg.eu-Bonifatius-letzte-Reise) |
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Heldenbergen liegt unmittelbar am ehem. Limes, die schnurgerade nach Groß-Karben aus dem Ort führende Straße geht auf römischen Ursprung zurück, sie verband die Kastelle Okarben und Heldenbergen; auf der Höhe ca. 1 km nordwestl. des Solitär-Wohnplatz, 300 m westl. des Kreuzes, im Volksmund ‘Bonifatius Ranch’ genannt (1964 erbaut), lässt sich noch heute ein in Stein gefasster römischer Brunnen nachweisen; vor diesem Hintergrund kann vermutet werden, dass sich der etwaige Wegverlauf des Bonifatiusleichenzuges im 8. Jh. an den damals bereits vorhandenen Römerstraßen und den daran liegenden Brunnen orientierte; von daher erlangt der Bonifatius Acker eine reale Bedeutung (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, s.o. S. !53-154, Nr. 5719.1, daraus: 2. Max Liebig, Der Zug des toten Bonifatius durch die Wetterau, Karben, Geschichte und Gegenwart, 1974, S. 233, 3. H. Riebeling, Die Legende vom Bonifatiuskreuz, Mitt. des Vereins f. Geschichte und Heimatkunde, Oberursel, 1974, H. 18, S. 7, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Keltenkreuz, 2. ...geo.viaregia.org-Bonifatius-Kreuz, 3. bonifatiusweg.eu-Bonifatius-letzter-Weg |
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