standort hof schoene fuechtorf

Sassenberg, OT Füchtorf, Kreis Warendorf, im Vorgarten des Hofes Schöne, am Abzweig der Straße ‘Düpe’ (Weg zur Klostergemarkung Vinnenberg) von der Gröblinger Straße (alter Landweg nach Warendorf) ca. 300 m südl. der Ortskirche

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A: Obertägige Maße: Höhe 1,55 m, Br. 1,43, T. 0,16, das arg verwitterte Steinkreuz, wie auch Obj. B, aus grau-weißem Laerer Kalkstein gehören zu den stattlichsten Flurdenkmal dieser Art in Westfalen; einige Beschädigungen; Kopf und Schaft verbreitern sich in geradliniger Flucht nach unten; im Verhältnis zur Größe geringe Tiefe; B: Obertägige Maße: Höhe 1,45 m, Br. 0,83, T. 0,24, ebenfalls arg verwittertes Steinkreuz mit schmalen Armen und einigen Beschädigungen; Kopf und Schaft gleiche Verbreiterung wie A

nach Lit. W. Brockpähler standen beide Denkmale ursprünglich direkt am alten Landweg Füchtorf-Warendorf, nordwestl. am Abzweig des Weges nach Vinnenberg; durch den Ausbau der Straße um 1908 war ein neuer Standort notwendig; sicherlich erklärte sich der schon damalige Besitzer des Gehöftes namens Schöne dazu bereit den erforderlichen Platz auf seinem Grunde zur Verfügung zu stellen; somit wurden die Kreuze um etwa 30 m an den heutigen sicheren Standort versetzt; ‘Düpe’ ist ein altes Wort für Taufe; in nächster Nachbarschaft des Hofes Schöne wurde eine Taufstelle aus frühchristlicher Zeit nachgewiesen; von daher hält Riese, s.u., die Kreuze für Zeichen aus der ersten christlichen Zeit; als es noch keine Kirchen gab, habe man Steinkreuze an solchen Stellen aufgerichtet, an denen Taufen und andere Weihehandlungen vorgenommen wurden; der Volksmund spricht in Füchtorf von einem verschwundenen dritten Kreuz; die Steinkreuzgruppe habe die erste christliche Kultstätte, vielleicht auf dem Platz einer heidnischen, bezeichnet; für diese Annahme gibt es jedoch keinerlei Stützen; nach der Sage haben sich hier zwei Brüder vom Hause Harkotten im Streit um das Erbe gegenseitig umgebracht; nach anderer ging der ältere der beiden Söhne des Schöneschen Kottens nach einem Streit mit dem Vater hinaus in die Welt; als er zurückkam war der Vater tot und der jüngere im Besitz des Hofes; im Streit um das Erbe erschlugen sich die Brüder gegenseitig 

Quellangaben: Lit.: 1.Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 48-49, daraus: 2. B. Riese, Füchtorf, Ein Heidendorf im Münsterland, Warendorf 1957, S. 104, 137, 3. K. Zuhorn, Die Füchtorfer Steinkreuze, Warendorfer Blätter VI, 1907, S. 46-47, 4. Karl Hölker, Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Warendorf, 1936, S. 510; Werner Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 167-168 (Randgebiete zu Niedersachsen)

gedenkkreuz fuechtorf-harkotten

Füchtorf, C: ca. 1 km nördl. des Ortes an der Südwestseite des Schlosses Harkotten, Außenseite des Wassergraben am Feldrain

Obertägige Maße: Höhe 1,30 m, Br. 0,60, T 0,15, neuzeitliches Memorialobjekt; gleicharmiges Kreuz mit Ringkranz; Schaft läuft sockelförmig aus; Inschrift in englisch, Großbuchstaben, übersetzt:

‘HIER LEGTE ICH MICH ZUM SCHLAFEN HIN / ALEXANDER MULLOY / 11.1.1962 / 10.9.1998’

die genannte Person wurde hier durch Feldmaschinen tödlich verletzt (Quelle: Gde. Füchtorf)

steinkreuz fuechtorf harkotten andere seite kopie lit. w. brockpaehler 1963
standort

Füchtorf, D: im nördl. Teil Schlossgelände Haus Harkotten, nahe der dortigen Zufahrt, gegenüber des Cafe ‘Harkottener Wappensaal’

Maße: Höhe ges. 2,65 m, Br. 1,32, das nasenbesetzte gotische Hochkreuz mit dreiblättrig verziert auslaufenden Enden ist in runden Basiselementen verankert; der Schaft ist im unteren Bereich vierkantig, dann achtkantig; am oberen Schaftende das nunmehr fast verwitterte Korff’sche Wappen, die Lilie; über Kopf und Arme folgende unleserliche Inschrift: ‘Johann Korf genant Smysink anno dni MCCCCXV dem God gnade’ 

Jonannn Korff zu Haus Harkotten soll nach der Überlieferung in einer Fehde mit dem Bischof von Minden erschlagen, und, weil exkommuniziert, nicht in geweihter Erde begraben worden sein; das Denkmal stand ursprünglich nahe südl. des Hauses Harkotten, da, wo die Straße von Füchtorf nach Glandorf den alten Kirchweg Harkotten-Füchtorf schnitt (etwa heute die Kreuzung der südl. Schlosszufahrt mit der B 475, südl. kurz davor)  

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 49-50, daraus: 2. B. Riese, s.o. S. 160, 3. Die Bau- u. Kunstdenkmäler s.o. S. 162-163; Werner Müller-E. H. Baumann, s.o. S. 168

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