Der Mord an Revierförster Gerlach, Tillowitz bei Oppeln, Oberschlesien (Tulowice, Powiat Opolski) im Jahre 1919 |
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Gerlach war der älteste Forstbeamte auf einer Privatbesitzung in Tillowitz, in deren Nähe sich ein Schießplatz befand; als er durch einen Kollegen an einem Sonntag Vormittag die Nachricht erhielt, dass 17 Schüsse aus Richtung seines Revieres zu hören waren, nahm G. seinen Drilling und begab sich mit seinem Teckel in sein Revier; auch sein Kollege traf im gefährdeten Gebiet ein und entdeckte auf einer Waldwiese ein erlegtes Stück Damwild, worauf er sich versteckte, in der Annahme die Wilderer beim Abholen des Stückes stellen zu können; doch das war nicht der Fall, auch von G. keine Spur; so ging er am Nachmittag zurück zur Försterei um Unterstützung zu holen und erfuhr vom Ausbleiben seines Kollegen; sofort wurde eine Nachsuche eingeleitet; an einer Waldwiese kam den Suchenden Gerlachs Teckel entgegen und führte sie an die Leiche seines Herrn; G. lag wie im Anschlag am Boden, mit Schulter-Brustdurchschuss, der sofort tödlich war; vor ihm wurden vier Kugeleinschläge im Wiesenboden entdeckt, sein Drilling abgeschossen und somit ist er im Feuergefecht mit Wilderern erschossen worden; zwei bekannte Wilderer wurden festgenommen, doch aus Mangel an Beweisen mussten sie nach dreivierteljähriger Untersuchungshaft wieder entlassen werden; der Fall ruhte bis 1923, wo man sich nach erneuten Nachforschungen auf einen längere Zeit zurückliegenden Fall besann; ein in der T. Besitzung vorbestrafter Wilderer wurde durch einen Förster überrascht, als er sein Schrotgewehr aus einem Versteck holen wollte; er sprang auf Anruf ins Dickicht, wurde aber durch den Schuss des Försters arg verletzt, sodass er zu Hause starb, da er vermied einen Arzt zu Hilfe zu holen; wie es sich herausstellte gehörte sein Sohn L. der Wachkompanie des Schießplatzes an und half oft als Hilfsgendarm im Ort aus; als Ermittlungen gegen ihn begannen schöpfte er Verdacht und verschwand spurlos, doch konnte sein Aufenthalt in der Lüneburger Heide festgestellt werden; nach einem Schusswechsel mit Beamten gelang ihm zunächst verwundet die Flucht nach Hermannsburg, wurde dort aber von einem Landjäger festgenommen und verstarb am anderen Morgen bei der Operation im Krankenhaus |
Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl. Bildquelle: Christian Kutz |
Der Mord an Gutsförster Paul Illmann, Rittergut Krahne (Gde. Kloster Lehnin), Havelland, am 15. Jan 1908, der 34 jährige Illmann galt als energischer und tüchtiger Förster; innerhalb zweier Jahre nahm er in seinem Revier 28 Wilddiebe fest und brachte sie zur Anzeige, wobei er sich im Kreise der dort zahlreichen Wilderern erheblichen Hass zuzog; in der Nacht vom 14. auf den 15. Januar begab er sich in Begleitung des Hilfsjäger Gollhardt auf Nachtstreife ins Revier; es war eine bitter kalte Vollmondnacht, mit schussbereiten Waffen pirschten sie in Richtung der sog. Frühstückshütte, eine kleine offene Jagdhütte, um dort in gesicherter Deckung Ausschau zu halten; bereits etwa nach einer halben Stunde vernahm I. leises Knirschen des Schnees und in Richtung seines Blickfeldes trat ein Wilddieb mit schussbereitem Gewehr aus der Dickung und pirschte weiter im Schatten der Bäume; ohne seinen Kollegen zu informieren schlich sich I. in den Rücken des Wilddiebes und rief ihn an; sofort krachten zwei Schüsse, einer in den Rücken des Försters, abgefeuert von einem Komplizen, der in kurzem Abstand seinem Gefährten folgte, der zweite von I. abgegeben tötete den vor ihm stehenden Wilddieb durch Kopftreffer; noch im Stürzen konnte I. auf den Komplizen einen Schuss abgeben, der mit lautem Aufschrei im Dickicht verschwand; durch die Schnelligkeit des Geschehens war es Gollhardt nicht möglich helfend einzugreifen; als er hinzusprang fand er seinen Kollegen sterbend am Boden liegen, seine letzten Worte galten seiner Frau; schnell alarmierte er Polizei- und die Forstbeamten, die den Förster und den Wilddieb tot am Kampfplatze fanden; letzteren erkannte man als einen berüchtigten Arbeiter aus der Nähe von Brandenburg; der Blutspur folgend fand man nach ca. 800 m auch den zweiten Wilddieb tot zwischen den Büschen, der sich noch mit den Händen die durch den erhaltenen Bauchschuss herausgerissenen Därme hielt; der tragische Vorfall zeigt, wie selbst einem so erfahrenen Beamten voreiliges Handeln zum Verhängnis geworden ist; ein Gedenkstein für den ermordeten Förster P. Illman wurde durch den Tourismusverein der Gde Kloster Lehnin anlässlich des 100. Todestages am 19. Januar 2008 eingeweiht; er steht am Rochow-Weg, westl. von Krahne, Weg nach Meßdunk |
Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl. Internet: 1. ...daten.verwaltungsportal.de-dateien-meldungen-jahresueckblick-2008 |
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der 28 jährige Schlosser Friedrich Schumann ging nach seiner Hinrichtung am 10. Mai 1921 durch das Berliner Schwurgericht als ‘Der Massenmörder vom Falkenhagener See’ in die Kriminalgeschichte ein; er gestand über 50 Straftaten ein, darunter furchtbare Verbrechen aller Art; an jenem Augusttage gegen 20 Uhr traf N. während eines Dienstganges im Falkenhagener Forst nichts ahnend auf den gefährlichen Verbrecher, der sich oft durch Wilddieberei Zubrot verschaffte; auf die Frage ‘wo wollen Sie denn hin ?’ antwortete letzterer ‘nach Hause’ - da gehts aber dort lang meinte N. und zeigte in Richtung Ortschaft; plötzlich zog S. eine Parabellumpistole aus der Tasche und schoss dem Beamten zweimal in die Brust, worauf er flüchtete; N. gelang es trotzdem noch einen Schrotschuss auf den Flüchtenden abzugeben; mit letzten Kräften schleppte er sich auf sein Fahrrad gestützt etwa noch 200 m bis zum nächsten Haus, wo er zusammenbrach; schnell eilten Bewohner herbei, die zunächst an Trunkenheit dachten, aber dann die Verwundungen bemerkten; N. konnte noch Angaben zum Tathergang und Täter machen, wurde alsbald ins Krankenhaus gebracht, doch erlag er noch in der Nacht seinen schweren Verwundungen; die Kriminalpolizei vermutete nun, dass der durch den Schrotschuss eventuell verletzte Täter einen Arzt oder Krankenhaus aufsuchen würde; dies geschah auch nach zwei Tagen und nach Festnahme erkannte man in ihm den Schlosser Schumann; in der Gegend um den Falkenhagener See wurde seit Jahren in Sachen ungelöster Mordfälle, Vergewaltigungen, Überfälle, Einbrüche usw. ermittelt, sodass auch Täterbeschreibungen von Wanderern und Laubenbesitzern vorlagen; schliesslich konnte festgestellt werden, dass S. all diese Untaten begangen hatte; s. dazu Beitrag in Märkische Allgemeine von Hiltrud Müller (2. 2. 2013) |
Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl. |
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