wetterstein gerolzhofen rueckseite kopie lit. koppelt-grosch 1975
standort bahnhofstrasse 20

Gerolzhofen, Lkr. Schweinfurt, A: im Winkel ‘Bahnhofstrasse - Dreimühlenstrasse’, am ehem. Stadtgraben (Standort des ausgegangenen ‘Frankenwinheimer Tor’, das westl. Tor der äußeren Stadtmauer), ‘Wetterstein’ (Kreuzstein)

Maße ab Sockelfundament: Höhe 2,60 m, Br. 0,84, T. 0,22, Balkenbr. 0,14 (s. Kopie, 1977, Höhe 1,56 m !) die durch seine Größe beeindruckende, übermannshohe Sandsteinplatte zeigt auf der Schauseite auf vertiefter, gerahmter Fläche im Flachrelief ein langschaftiges lat. Kreuz mit gedrungenem Kreuzstand, der von einem sog. Vierpass umgeben ist (got. Maßwerk, symbolische Korona-Darstellung); die Balkenenden eingekerbt; im Anschluss darunter ein schräggestellter Wappenschild mit halbmondförmiger Schildfessel; der Schaft geht in Halbkreisbögen über, symbolisierend ‘das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha’ (Verf.)  

‘Bemerkung: Diesem Kreuzstein wird die Kraft zugesprochen, Unwetter von der Stadt abzuhalten’ (Lit. H. Koppelt-F. Grosch)

Textkopie aus MAIN-POST v. Norbert Vollmann, 6. 10. 2008:

Der Wetterstein bleibt ein Geheimnisträger

Von unserem Redaktionsmitglied Norbert Vollmann 06. Oktober 2008 16:42 Uhr Aktualisiert am: 06. Oktober 2008 17:12 Uhr
Reichlich Genugtuung erfährt im Moment der Gerolzhöfer Heimat- und Steinkreuzforscher, Hobbyarchäologe sowie frühere Museumsleiter Hans Koppelt. Nachdem jüngst Grabungsleiter Eike Michl vom Lehrstuhl für Archäologie an der Universität Bamberg noch einmal bekräftigte, dass es niemand anderes als Koppelt war, der die lange gesuchte, bis etwa 1400 bestehende fünfte Pfalz des Würzburger Bischofs auf dem Kapellberg entdeckt hat, so hat der 83-Jährige nun auch weitgehend obsiegt, was den Standort des so genannten Wettersteins anbelangt.

Das von einem Königsberger Steinmetzrestaurator renovierte Steindenkmal, das vor dem Jugendhaus an der Kreuzung Dreimühlenstraße/Bahnhofstraße stand, grüßt seit neuestem in der Allee zwischen Weg und der Stadtmauer im Bereich der alten Mühlensteine. Und das in voller stattlicher Größe, denn zuvor war über ein Drittel des 2,36 Meter hohen Kreuzsteins aus grauem Sandstein eingegraben, so dass nur der Bereich ab dem Schild herausschaute. Bekanntlich hatte es Pläne gegeben, den Wetter- und Hagelstein, weil in die Zeit der Gotik datiert, in der Nähe des Gotikmuseums in der Johanniskapelle an der Nordseite der Stadtpfarrkirche aufzustellen, um so das Gotik-Ensemble von Kirche und Kapelle zu ergänzen. Auf Grund der Proteste seitens der von Hans Koppelt angeführten Steinkreuzforscher entschied sich der Stadtrat schließlich für den jetzigen Platz am Beginn der Allee, wo früher die Schulersmühle stand, obwohl für den Standort an der Kirche bereits eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis vorlag. Der Streit war, wie mehrfach berichtet, darüber entbrannt, ob es sich bei dem Wetterstein, ähnlich dem bei Schwanfeld, um ein Symbol des Aberglaubens handelt, um Unwetter von der Stadt abzuhalten, wie Hans Koppelt und seine Mitstreiter von der Arbeitsgemeinschaft Unterfranken der Deutschen Steinkreuzforschung vermuten, oder um eine gotische Grabplatte. Letztere Möglichkeit halten der Kunst- und Kulturreferent der Diözese Würzburg, Domkapitular Jürgen Lenssen, und sein Stellvertreter Dr. Wolfgang Schneider, für wahrscheinlicher. So habe die Platte vermutlich früher in der Stadtpfarrkirche die Grablege einer adeligen Familie abgedeckt. Bei Umbauarbeiten, eventuell schon bei der Barockisierung der Kirche, sei das gotische Relikt entfernt und am westlichen Stadteingang aufgestellt worden. Fürsprecher für diese These fanden Lenssen und Schneider in Kreisheimatpfleger Longin Mößlein und Gerolzhofens Museumsleiter Klaus Vogt. Schließlich hatte man mit dem jetzigen Standort den „Königsweg“ beschritten, indem der Stadtrat vom Standort an der Kirche abrückte, der Wetterstein aber auch nicht mehr auf die Ecke vors Jugendhaus zurückkehrte, sondern nun auf der anderen Seite der Dreimühlenstraße eine neue, alte Heimat gefunden hat. Denn, wie Longin Mößlein herausfand, war er einst vom westlichen Stadteingang in der Nähe des 1869 geschleiften Frankenwinheimer Tores in die Bahnhofstraße auf Höhe der Schulersmühle versetzt worden. Erst als dort der Bach verrohrt wurde, kam er ans heutige Jugendhaus. Für Hans Koppelt ist es „von der ganzen Stadtgeschichte her ein Wetter- und Schutzstein", wenngleich er Raum für Spekulationen lasse, was seine ursprüngliche Verwendung, aber auch sein tatsächliches Alter betreffe, da er erstaunlich gut erhalten sei. Die Steinkreuzforscher würden zur endgültigen Klärung der Streitfrage, Wetterstein oder Grabplatte, noch immer auf eine Expertise derjenigen warten, die das steinerne Zeugnis zu einer Grabplatte machen. Und solange bleibt der Stein buchstäblich Geheimnisträger. (Quelle: ...mainpost.de/regional/schweinfurt/Der-Wetterstein-bleibt-ein-Geheimnistraeger)

Quellangaben: Lit.: 1. Hans Koppelt-Friedrich Grosch, Bildstöcke und Steinkreuze, Landkreis Schweinfurt, I. Teil Raum Gerolzhofen (Deutsche Steinkreuzforschung, 1975, Heft 3), Gerolzhofen 1975, S. 52-53, Nr. 6 m. Abb. (Kopie), daraus: 2. Franz Anton Jäger, Topografische Nachrichten aus der Stadt Gerolzhofen, 1880, herausg. v. Archivpfleger Max Tschiggfrey, Gerolzhofen 1968, 3. Hans Karlinger, Kunstdenkmäler des Königreiches Bayern, III. Unterfranken, VIII. Gerolzhofen, München 1913, 4. J.L. Klarmann-K. Spiegel, Sagen und Skizzen aus dem Steigerwald, Gerolzhofen 1912, 5. Friedrich Sixt, Chronik der Stadt Gerolzhofen, 1893, 6. Peter Schneider, Zwischen Main und Steigerwald, 1950 u. Abhandlung über den Wetterstein (Stadtarchiv Gerolzhofen) 1947, 7. Stadtarchiv Gerolzhofen u. Archiv der Deutschen Steinkreuzforschung

Internet: 1. ...mainpost.de-Textkopie, 2. ...landkreis-schweinfurt.de-Denkmäler im Landkreis Schweinfurt: Gerolzhofen , westlich Bahnhofstraße 18, ehem. Stadtgraben, sog. "Wetterstein", Flachrelief, Nr. 11, 14. Jh., Flurn. 1976 

gedenkstein schleiss gerolzhofen
standort am schiesswasen
standort detail

Gerolzhofen B: westl. im Ort, Ecke ‘Kolpingstrasse-Am Schießwasen’, in Mauerecke

Höhe ges. 1,20 m, Br. 0,47, T. 0,14, mit Satteldach abschliessender Gedenkstein aus Sandstein  für Wilhelmina Schleiss, die hier in der Nacht auf den 23. Februar 1925 ermordet wurde (Verf.)

‘Bemerkung: Der zwanzigjährige Karl Schwarz, von dem das Mädchen ein Kind erwartete, feuerte einen Schuß ab. Anschließend zertrümmerte er der Verwundeten den Schädel mit einem schweren Schleifstein. Am 9. Mai 1925 wurde er vom Schwurgericht Schweinfurt zum Tode verurteilt und am 4. 9. 1925 dort durch das Fallbeil hingerichtet.’ (Textkopie Lit. Koppelt-Grosch)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Koppelt-F. Grosch, 1975 s.o. S. 51, Nr. 4, daraus: 2. Der Steigerwald-Bote, Gerolzhofen (o.J.), 3. Archiv der Stadt Gerolzhofen, 4. Archiv der Deutschen Steinkreuzforschung, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Gerolzhofen: Am Schießwasen 2; Ecke Kolpingstraße, Gedenkstein zur Erinnerung an eine ermordetet Frau, Bezeichnet „1925“, Nr. D-6-78-134-4

bildtafel gerolzhofen kopie lit. koppelt-grosch 1975
standort steingrabenstrasse 53

°

Gerolzhofen C: östl. im Ort, Steingrabenstraße 53, über dem Hauseingang (Eckhaus zur Schuhstraße hin), Gedenk-Bildtafel

Maße: Höhe 0,55 m, Br. 0,38, T. 0,10, die mit Eisenkloben an der Wand befestigte und bedachte Bildtafel aus Sandstein zeigt im Relief links die gekrönte Gestalt der Maria auf der Mondsichel mit Kind und Lilienzepter, rechts eine kniende Adorantin, mittig eine Stütz (Holzgefäß); die Szene, wie auch die Inschriftskartusche darunter umrankt von Rokoko-Voluten-Zier (Verf.)

‘Ano 1698 ist marg / retta Knabin alhir von bru / nen macher havs auff freier gasen niter / gesunken v dot bliben ihres Altters / 17 Jahr. 1705’ (Lit. Koppelt-Grosch)

aus der Inschrift geht hervor, dass hier 1698 die 17 jährige Margretta Knabin vor dem Brunnenmacher Haus auf freier Gasse tot niedergesunken ist; 1705 wurde die Gedenktafel angebracht (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Koppelt-F. Grosch, 1975 s.o. S. 54-56, Nr. 10 m. Abb. (Kopie), daraus: 2. Josef Dünninger-Bernhard Schemmel, Bildstöcke und Martern in Franken, Würzburg 1970, 3. Steigerwald-Bote, Gerolzhofen (o.J.), 4. Archiv der Stadt Gerolzhofe, 5. Archiv der Deutschen Steinkreuzforschung

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-L.d.B. Gerolzhofen: Steingrabenstraße 53, Relieftafel, Mit Darstellung einer niedergesunkenen Frauengestalt und der bekrönten Mutter Gottes, Inschrift, bezeichnet „1705“, Nr. D-6-78-134-123

holzkreuz ano 1863 gerolzhofen
standort grabenstrasse 45

Gerolzhofen D: südl. Altstadt, Grabenstraße 45, Holzkreuz

Höhe 3,5 m, bedachtes Holzkreuz mit Kleeblattenden (symb. Dreifaltigkjeit), am Schaftfuß ‘ANO / 1863’

‘Bemerkung: Im Haus Nr. 45 sollen die Hexenprozesse stattgefunden haben, die in den Jahren 1616-1619 zu 261 Exekutionen durch Verbrennen, Folterungen usw. führten’ (Lit. Koppelt-Grosch)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Koppelt-F. Grosch, 1975 s.o. S. 51-53, daraus: 2. Der Steigerwald-Bote, Gerolzhofen, 3. Archiv der Stadt Gerolzhofen, 5. Archiv der Deutschen Steinkreuzforschung

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-L.d.B. Gerolzhofen: Grabenstraße 45, Ackerbürgerhaus, Frackdachhaus mit hohem Sockelgeschoss, Fachwerk, bezeichnet „1799“, Nr. D-6-78-134-41, Grabenstraße 45, vor Nebengebäude, Holzkreuz, Bezeichnet „1863“, Nr. D-6-78-134-41

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