steinkreuz gollmuthhausen andere seite

Höchheim, OT Gollmuthhausen, Lkr. Rhön-Grabfeld, ca. 900 m südwestl. des Ortes, auf der Gemarkungsgrenze zu Aubstadt, ca. 90 m östl. der St 2280 nach Waltershausen (westl. Ausläufer des Hundsfelder Berg, Waldrandbereich nordöstl. der Neumühle) Flurname: ‘Tannig / ‘Steinernes Kreuz’ (sog. Mühltannig) ‘Schäferkreuz’

Obertägige Maße: Höhe 1,48 m, Br. 0,95, T. 0,21, Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gerundeten Enden und Kantenfasung, auf dem Scheitel kerbartige Eintiefung, die standortspezifisch als sog. Grenzkerbe (Scheidekerbe) deutbar ist (oft auf Flurdenkmälern wie z.B. Marksteinen zu beobachten); südseitig am Schaftfuß die Initialen ‘A St’ für Aubstadt, nordseitig ‘G. H’ für Gollmuthhausen, wobei es sich dabei um spätere Zugaben handelt, die ebenfalls die Gemarkungsgrenze bezeichnen; Untaten bzw. Totschlagsopfer in der Nähe von Grenzen wurden nicht selten unmittelbar auf die Grenzen ‘verlagert’ um somit die jeweilige Zuständigkeit der Gerichtsbarkeit in Frage zu stellen; von daher erklärt sich das oft auf Gemarkungsgrenzen anzutreffende ‘Sühnekreuz’, das sich dann förmlich anbot als Grenzmal zu dienen; die roten Kreuze und Striche wurden von Waldarbeitern als Markierungen unverständlicherweise zugefügt; das Denkmal dürfte in jüngster Zeit gehoben und neu aufgestellt worden sein, die hellbraune Schaftverfärbung weist auf einen bis dahin bestandenen Tiefstand hin (Verf.)

nach der Sage gerieten der Gollmuthhausener und sein Kollege, der Aubstadter Schäfer in Streit um die Schuldfrage, als sich hier ihre weidenden Herden vermischten und nur noch schwer wieder zu trennen waren - der Streit eskalierte, worauf einer der Schäfer zu Tode kam (Quelle: Milzgrund-Echo, s.u.)

im Grunde eine Wandersage, die zuweilen auch bei anderen ‘Schäferkreuzen’ zu hören ist (Verf.)

nach Lit. G. Schätzlein, 1985, geschah dies zu Zeiten als noch das Dörfchen Odilhausen am Hange der Leite zu beiden Seiten der Milz stand und an den Ort des Geschehens setzte man ein Steinkreuz zur Erinnerung (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhard Schätzlein, Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, Mellrichstadt 1985, S. 192-193, Katalog-Nr. 5628.3 m. Abb., daraus: 2. L. W. Hamm, Sagen des Kreises Königshofen, Bad Kissingen 1964, S. 9, Nr. 15, Internet: 1. ...hoechheim.rhoen-saale.net-Milzgrund-Echo, Info-Blatt der Gemeinde Höchheim, vom 15. April 2015, S. 12, Fotos: V. Seifert, Redaktion, 2. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Höchheim, OT Gollmuthhausen: Waldabt. Steinernes Kreuz, Steinkreuz Sandstein, frühneuzeitlich; nicht nachqualifiziert, im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht kartiert, Nr. D-6-73-134-22

kopie lit. g. schaetzlein 1985

Herbstadt, OT Ottelmannshausen, Lkr. Rhön-Grabfeld, nordwestl. Ortsrand, bei der Weggabel ca. 100 m nach dem letzten Anwesen (Aussiedlerhof) an der Fahrstraße zum Weiler Dörfleshof (ehem. Klostergut Ottelmannshausen des Klosters Veßra, ‘Dörfleshöfer Weg’)

Obertägige Maße: Höhe 0,85 m, Br. 0,95, T. 0,28 (Ang. Lit. G. Schätzlein, 1985), tief stehendes Steinkreuz aus Sandstein mit Balkenerweiterung und einigen näpfchenartigen Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.)

Ang. Lit. G. Schätzlein, 1985: der Standort liegt am alten Ortsverbindungsweg nach Gollmuthhausen, wo ein Weg nach Aubstadt abzweigte; in diesem Bereich handelte es sich um einen Hohlweg, der später mit Schutt verfüllt wurde, wobei das Kreuz auf dessen Böschung steht; nach der Überlieferung erreichte vor langer Zeit eine Wagenkolonne von Zigeunern an einem Nachmittag im Spätherbst das kleine Dörfchen Ottelmannshausen, wo am Rande eine Rast eingelegt wurde; die Frauen gingen in den Ort um zu betteln oder um alles mitzunehmen was keinen festen Herrn hatte; die Dorfkinder hatten sich schnell um die Wagen eingefunden um dem bunten Treiben der Zigeuner zuzuschauen; gegen Abend zogen die Zigeuner weiter in Richtung Dörfleshof und Aubstadt als bemerkt wurde, das das Töchterlein des Hauptbauern verschwunden war; schnell eilten nun die Männer des Dorfes mit Fackeln und Laternen den Zigeunern nach und fanden noch vor dem Dörfleshof das Kind erschlagen am Wege liegen, die Zigeuner konnten sie aber nicht mehr einholen; die unglücklichen Eltern errichteten an der Stelle das steinerne Kreuz zum Gedenken (Verf. frei nach Lit. G. Schätzlein, 1985) 

Quellangaben: Lit.: 1. G. Schätzlein, 1985 s.o. S. 194-195, Katalog-Nr. 5628.4 m. Abb. (Kopie), daraus: 2. Heinrich Mehl, Bildstöcke im nördlichen Unterfranken, Würzburg 1969, S. 183, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Herbstadt, OT Ottelmannshausen: Dörfleshöfer Weg, Sühnekreuz, roh behauenes Sandsteinkreuz, spätmittelalterlich, Nr. D-6-73-131-41

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