Saalfeld, OT Gorndorf, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, im Hausgrundstück ‘Gorndorfer Straße Nr. 48’ (vor 1990 ‘Straße der Befreiung Nr. 48’), Flur: ‘Todenteich’ (urspr. Standort), Benennung: ‘Wetterkreuz’ |
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Obertägige Maße: Höhe 1,20 m (ges. 1,60), Br. 0,45, T. 0,18, Steinkreuz lat. Form aus Zechsteinkalk mit gerundeten Armwinkeln, Schaft geht ausgerundet in Basis über, auf dem Scheitel und je Oberseite Kreuzarm eine näpfchenförmige Vertiefung, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.); ein Arm fehlt seit langer Zeit, 1973 neu angefügt (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
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das Denkmal stand bis zum 15. April 1967 ca. 35 m weiter östl., ebenfalls ca. 5 m südl. der Straße, vor einem alten Zechsteinbruch, unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Saalfeld neben einem Grenzstein; die Entfernung erfolgte aufgrund von umfassenden Straßenbauarbeiten, worauf es nach Zwischenlagerung und Reparatur 1973 am derzeitigen Platz neu aufgestellt wurde; Beteiligte waren Steinmetzmeister W. Born, Krölpa, H. Franke, H. Höfer, H. Kräbs, W. Messing, K. Waniczek u. G. Werner, Saalfeld, sowie der Initiator R. Künstler, Saalfeld |
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Lit. W. Engel, 1932, verweist: 1429 ‘2 acker by dem weter crucze’, wobei diese Namensgebung bis 1509 nachweisbar ist; ab Anfang 16. Jh. ‘Hohes Creutz’, später ‘Creutz’ und ‘steinernes Creutz’ (Lit. R. Künstler, 1975); im Schied (Schiedsverfahren) 1581 über das Triftrecht: ‘Creuz, so oben auf dem Lohe stehet’ (Lit. C. Sagittarius, 1904); zuweilen wird im Schrifttum die Flurbezeichnung ‘Kellers Weinberg’ bezüglich des ursprünglichen Standortes angegeben, die aber nicht zutrifft; diese Örtlichkeit liegt weiter stadteinwärts (Mitt. L. Polte an Thür. Heimatmuseum Saalfeld, 1932, Abschrift Sammlung R. Künstler); sog. ‘Wetterkreuze’ wurden aus dem mittelalterlichen Aberglauben heraus an den Ortseingängen oder auf nahen markanten Höhen zum Schutze gegen Unwetter aufgestellt (Verf.) |
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nach einer Überlieferung soll am alten Platz 1806 ein hoher Offizier gefallen und begraben worden sein (Lit. R. Funke, 1944); früher gingen die Gorndorfer nachts nicht gerne am Kreuz vorbei, weil es da ‘nicht geheuer sei’ (DKO 1978, s.u.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 68, Nr. 112 m. Abb. 141 (Foto 1953), 142 (Foto 1973, 143 (Kopien), daraus: 2. C. Sagittarius, Saalfelder Historien, T. 1, Saalfeld 1903/04, S. 289, 3. W. Engel, Aus dem ältesten Saalfelder Stadtbuch, Saalfeld 1932, S. 18, 4. R. Funke, Steinkreuze am Wege, in: Die Heimat im Bild, Beil. Pößnecker Zeitung 16, 9. April, Pößneck 1944, 5. R. Künstler, Alte Sühnekreuze im Kreis Saalfeld, in: Kulturspiegel Kr. Saalfeld u. Pößn., H. Juni, S. 3-8, Saalfeld/Pößn. 1955 (u. weitere Publik.), 6. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 61, Nr. 396, 7. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost (DKO), Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 46-47, 8. W. Dietzel, Steinerne Flurdenkmale und ihre Beziehung zu Territorialgrenzen, in: Rudolst. Heimathefte (RHH) 26, Rudolst. 1980, 9/10, S. 193-196, 9. W. Saal, Steinerne Flurdenkmale als Territorialgrenzen, in: RHH 27, Rudolst. 1981, 7/8, S. 149-153 |
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