Pentling, OT Großberg, Lkr. Regensburg, nordöstl. Ortsrand, Grünanlage ostseitig am Beginn der Straße ‘An der Steinernen Bank’ (etwa der Bereich Einmündung ‘Hohengebrachinger Straße’ in ‘Regensburger Straße’), Flurbezeichnung: ‘Steinerne Bank’, Flur-Nr. 394 (hier verlief die alte Regensburger Straße), gotisches Hochkreuz auf breitem quaderförmigen Granitblock, Benennung: ‘Steinerne Bank’ |
||||||||
Maße: Höhe 2,75 m, Br. 0,21, T. 0,21, hohes gotisches Kreuz lateinischer Form aus Granit (heute durch Reparaturen verschiedene Gesteinsarten) mit erhaben vollplastischem Corpus Christi auf der Vorderseite (Ansichtsseite); bis halbe Höhe Schaft gefast und hier die wohl später eingebrachten Initialen ‘HP’ und ‘RP’ und ein kleines lat. Kreuz im Relief, Sockel aus zwei Teilen (Verf. frei nach Lit. Rainer H. Schmeissner, 1977/93) |
||||||||
Das Kreuz stand früher abseits der Abbacher Straße auf der Höhe der Pentlinger Gemarkung ‘An der Steinernen Bank’. Das Kreuz wurde nach dem Kriege völlig demoliert und galt als verschwunden. Auf der Suche nach dem verschwundenen Hochkreuz wurden Teile davon im Felde entdeckt. Die Spuren ließen erkennen, daß es von einer Zugmaschine umgestoßen worden war. In den 60er Jahren wurde das Steinkreuz fachgerecht in der Dombauhütte zu Regensburg restauriert und in der Nähe seines ursprünglichen Standortes wieder aufgestellt (Textkopie Lit. Rainer H. Schmeissner, 1977, nach Heimatforscher Georg Rauchenberger, Regensburg) |
||||||||
‘Steinerne Bank’. Georg Rauchenberger schrieb 1967 hierzu: Da stand ein hohes Steinkreuz wohl ein halbes Jahrtausend bis noch vor ein paar Jahren auf der Höhe der Pentlinger Gemarkung, mitten im Felde vor der Silhouette des Hohengebrachinger Waldes, abseits der Abbacher Straße. Das Kreuz war in der Umgegend unter dem Namen ‘Die Steinerne Bank’ bekannt. Bezeichnenderweise trug es diesen Namen nach einer; noch früher dort vorhandenen gewesenen Steinbank, die nach Ansicht von Fachleuten noch älter als das Kreuz war. Auf der Suche nach dem verschwundenen Steinkreuz wurden die Teile im Felde verstreut aufgefunden. Die Spuren ließen erkennen, daß es von einer Zugmaschine umgestoßen worden war. Nun haben sich Landkreis und Heimatpfleger; Gemeinde und Pfarrer, besonders aber aber auch der Eigentümer um das zerstrümmerte Denkmal angenommen. Es wurde zur fachgerechten Restaurierung der Dombauhütte übergeben und dann, diesmal an einer sicheren Stelle, in unmittelbarer Nähe des ursprünglichen Standortes, aufgestellt. Das 3 m hohe Kreuz ist ein gotisches Sühnekreuz, mit einer vollplastischen Christusfigur: Sein Ursprung geht auf ein mittelalterliches Urteil im 15. Jahrhundert zurück. Danach mußte der Mörder für seine Bluttat neben anderen großen Leistungen auch dieses Kreuz errichten. Der geschichtliche Vorgang ist unbekannt. Aber die Sage hat sich des Kreuzes angenommen. Sie will wissen, daß Kaiser Heinrich der Heilige auf seiner täglichen Wanderung von der Burg Abbach nach Regensburg zur Frühmesse in St. Emmeram, auf der steinernen Bank vor dem Kreuze stets gerastet habe. Dann müßte das jetzige Kreuz allerdings einen älteren Vorgänger gehabt haben. (Textkopie Lit. R. H. Schmeissner, 1993) |
||||||||
Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, Regensburg 1977, S. 212, Nr. R 9, daraus: 2. Georg Rauchenberger (Regensburger Heimatforscher), Das Sühnekreuz vor Großberg, in: Die Oberpfalz, Eine Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 55, 1967, S. 14-16, 3. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze im Landkreis Regensburg, Regensburg 1993, S. 15-17 m. Abb. S. 17 Skizze Steinernes Hochkreuz von G. Rauchenberger (Kopie), S. 59 Steinerne Bank (Kopie), S. 60 Detail (nicht im Bilde), S. 61 Großberg um 1971 (rechts, Kopie) |
||||||||
Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Pentling, OT Großberg: An der Steinernen Bank, Wegkreuz, Sogenanntes Heinrichskreuz, Korpus im Dreinageltypus, 15. Jahrhundert auf gefastem Pfeiler mit Initialen des 18. Jahrhunderts, davor zugehörige Steinbank. Nr. D-3-75-180-6 |
||||||||
c.2020 www.kreuzstein.eu |