Maße: Höhe (Original) 2,20 m, Br. 0,45, T. 0,12, in Grün Kordshagen, am ursprünglichen Standort der im Volksmund Mönchstein gen. Mordwange aus Granit steht seit 1999 eine exakt dem Original entsprechende Kopie; sie ist hohl und in einer speziellen Abdruckmodelliertechnik hergestellt; das Original ist auf Grund zunehmender Verwitterung in die nahe Steinhagener Kirche verbracht worden; im Zuge dieser sehr zu begrüßenden Initiative wurde die genaue Ausrichtung des Originalsteines am Standort von fachmänniger Hand vermessen, um die Kopie entsprechend aufstellen zu können; dieses Vorgehen erlangt hinsichtlich der ursprüngl. Standortgegebenheit größte Bedeutung, denn nach Aussage des Grundstückeigentümers verlief im Mittelalter, lange vor der letzten Verkoppelung, der alte Weg Steinhagen-Richtenberg direkt durch das damals nicht vorhandene Hausgrundstück; von daher stand das Denkmal, heute inmitten des Gartens, unmittelbar an dieser mittelalterlichen Wegführung, die eine direkte und geradlinige Verbindung zwischen beiden Orten abgab, wobei etwa die Vorder- bzw. Hauptseite nach Osten schaute (Verf.)

beide Seiten der Mordwange weisen imgrunde den gleichen, in Ritztechnik eingebrachten Darstellungsaufbau auf; im oberen Teil das Weltgericht (Jüngstes Gericht, Gottesgericht) darunter die beherrschende Aussage - eine männliche Gestalt in Mönchskutte mit aufsteigendem Spruchband (Detmarius Moordorf) in deren rechten Unterleib eine Stichwaffe steckt - das bildlich dargestellte Tatgeschehen; im unteren Teil der Vorderseite die hervorgearbeitete plattdeut. Inschrift: ‘Alle de her henne gan / ik bidde se en klen stan / unde de bidde got korte tid / make sele pnye quid.’ (Alle, die hier hin gehen, bitte ich, etwas stehen zu bleiben und kurze Zeit zu Gott zu beten, damit der die Qualen der Seele schnell beendet.) Rückseite: ‘Im Jahre des Herrn 1490, zwei Tage nach dem Fest in Vocavit (lat. Name des ersten Fastensonntags) starb Bruder Detmarus Moordorf. Betet für ihn.’ 

nach der Überlieferung wurde die Mordwange zu Grün Kordshagen an der Stelle gesetzt, wo im Jahre 1490 ein Mönch getötet wurde; eine andere Version berichtet von einem bischöflichen Meldereiter, der ein Bauernmädchen unsittlich bedrängte, worauf in der Nähe mit Feldarbeit beschäftigte Bauern die Situation erkannten und ihn in vollem Zorne erschlugen; diese Sage widerspricht der Darstellung, sowie auch das Schwert kein typisches Merkmal für den Bauernstand ist (Verf.)

Quellangaben: mündl. Grundstückseigentümer Hauptstr. 7, Lit.: Internet: 1. ...total-lokal.de-Niepars-Die Gemeinde Steinhagen, 2. ...kirche-mv.de-Steinhagen

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