quelle: deutsche-digitale-bibliothek.de

Mossautal, OT Güttersbach, Odenwaldkreis, A: im Ort, derzeit in der Sakristei der ev. Kirche Güttersbach  (Quellkirche) eingelagert, Kreuzstein vom Mühlberg

Maße: Höhe 0,45 m, Br. 0,49, T. 0,18, etwa dreieckiger Stein aus rötlichem Sandstein mit linear markant eingetieftem, gleicharmigen Kreuz, das in seiner Kontur mittig ein weiteres, aber feinrilligeres Kreuz aufweist; im Anschluss an den Kreuzbalken zur Steinmitte hin eine linear eingetiefte menschliche Gestalt mit seitlich ausgebreiteten Armen; einige lochartige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf.; ein vergleichbarer Stein mit etwa identischer Kreuzdarstellung, der statt Gestalt jedoch eine Hand-Darstellung aufweist und an einer grabähnlichen Anlage steht, befindet sich in Niedersachsen, Staatsforst Holzminden (s. Publikation NI-Holzminden C, Verf.)

das Denkmal wurde im Jahre 1921 von den Waldarbeitern Jakob Schmahl und Ludwig Bayerer, Hiltersklingen, südl. von Unter-Hiltersklingen, im nördl. Bereich des Mühlberges, in einem Lesesteinhaufen am sog. 'Kirchenweg' (eingetragen in: TK 1: 25000, Bl. Erbach) entdeckt (ca. 500 m ostsüdöstl. des Parkplatzes am Hiltersklingener Sportplatz, am westl. Teilstück der Nord-Südkehre des Kirchenweges, ca. 150 vor dem nördlichsten Punkt des Weges); dank des damaligen Revierbeamten Berger, der den kulturellen Wert des Steines erkannte, ist der Stein erhalten geblieben - er deponierte ihn fast 30 Jahre lang mit der Schauseite nach unten unter einem seiner Hochsitze und übergab ihn schliesslich dem Hüttenthaler Lehrer Werner Hardes, der ihn an das Güttersbacher Pfarrhaus überstellte (Verf. frei nach ...ol.wittich.de-Onlinelesen: Der Kreuzstein vom Mühlberg-Vorbild für das Wappen der Gemeinde Mossautal / Odenwaldkreis, April 2021, Aufs. v. Dr. Peter W. Sattler) 

Ang. H. Riebeling, 1977: 'In der Kirche von Güttersbach wird ein etwa dreieckiger Stein aufbewahrt, der unter einem gut gearbeiteten Kreuz eine menschliche Figur mit ausgebreiteten Armen zeigt. Die Kreuzbalken sind in der Mitte halbiert, eine Darstellungsweise, wie sie sich in frühchristlicher Kreuzdarstellung findet. Der Stein wurde 1921 am Mühlberg in einem Steinhaufen gefunden. Der damalige Förster stellte ihn im Forsthaus sicher. Durch Vergleich mit Steinen und Kreuzen aus Wales und Irland, die bis etwa 900 n. Chr. Christus unter dem Kreuz darstellen, kommt die heutige Forschung zu dem Ergebnis, daß der Stein von Güttersbach eine frühmittelalterliche Arbeit wahrscheinlich aus der Zeit zwischen dem 7.-9. Jahrhundert ist. Die Funktion des Steines - Grabstein oder Flurdenkmal - muß offen bleiben. Die Verbindung zwischen Irland und dem Odenwald ergibt sich aus der Tätigkeit Iro-schottischer Mönche im Odenwald. (Textkopie H. Riebeling, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. div. Publikationen von Heimatforscher Dr. Peter W. Sattler, Mossautal, 2. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 190, Nr. 6319.5, daraus: 3. Azzola, Friedrich Karl: Der Stein von Unter-Hiltersklingen - ein frühmittelalterlich Grabstein ? - Fundberichte aus Hessen 5/6, 1965, S. 97, 4. Bormuth, Heinz, Steinkreuze im Odenwald, in: Der Odenwald 17, 1970, Nr. 1, S. 19, 5. Bormuth, Heinz - Glieschke, Gerhard, Steinkreuze im Odenwaldkreis, in:  Odenwälder Wochenblatt, Nr. 25, 1974, 6. Hardes, Werner: Drei Odenwälder Bildsteine, in: Volk und Scholle, 1953, S. 30

Bildquelle: ...deutsche-digitale-bibliothek.de-Mossautal, Hüttenthaler Straße 41, Kreuzstein im Pfarrhaus m. Foto (Kopie)
   
Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmäler in Mossautal, OT Güttersbach: Evangelisches Pfarrhaus, Hüttenthaler Str. 41, Flur: 9, Flurstück: 21, Zweigeschossiger Steinbau auf hohem Kellersockel, mit zweiläufiger Freitreppe zur Haustür im ersten Wohnstock und bedeckt von einem Satteldach. Das repräsentative Gebäude wurde in der Zeit der späten Gotik errichtet. Am Portal bzw. am Kellerportal ist das Gebäude datiert 1594 bzw. 1596. Das seitliche Kellerportal ist datiert 1777. Im Gewölbekeller ist eine Quelle gefasst, die unter der Kirche ihren Ursprung haben soll. Im Pfarrhaus aufbewahrt wird ein bei Hiltersklingen gefundener Stein, in dem ein Kreuz sowie eine menschliche Figur eingeritzt sind. Das genau Alter der Einritzungen ist unbekannt, sie stammen sicher aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg und könnten sogar noch auf die früheste Zeit der Christianisierung im 7. Jahrhundert zurückgehen. ID 1594/96, 11551
 
2. ...ol.wittich.de-Onlinelesen: Der Kreuzstein vom Mühlberg-Vorbild für das Wappen der Gemeinde Mossautal / Odenwaldkreis, April 2021, Aufs. v. Dr. Peter W. Sattler  

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Güttersbach B: im Ort, Richtstätte auf dem Kirchhof, 'Hüttenthaler Straße'

Quellangaben: Lit.: Internet: 1...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmäler in Mossautal, OT Güttersbach: Richtplatz im Kirchhof, Hüttenthaler Straße, Flur: 9, Flurstück: 25, Runde Steinbank um die Friedhofslinde im Kirchhof hinter dem Chor der Kirche, mit monolithem Steintisch, so genanntem Zenttisch. Der Überlieferung nach angeblich die Richtstätte eines Fehmgerichts, wahrscheinlicher wohl die Haingerichtsstätte des Dorfes, das bis 1511 zum Amt Freienstein, danach zum Amt Michelstadt zählte. ID 11548, daraus: Foto (Kopie), Urheber: 'Muck' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0 

verschollene Objekte:
Güttersbach
Steinkreuz, Ang. H. Riebeling, 1977: 'In der Waldgemarkung 'Leiteritztannen' lag bis vor kurzem ein zerbrochenes Sandsteinkreuz, das 'Leiteritzkreuz.' Es ging bei Aufforstungsarbeiten verloren. Es ist nach dem jüdischen Viehhändler Leiteritz benannt, der sich dort erhängt hatte. Das Kreuz war sicher viel älter. Sage: Hier hätten sich zwei Buben totgekitzelt. (Textkopie H. Riebeling, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 190, Nr. 6319.4, daraus: 2. Bormuth, Heinz, Steinkreuze im Odenwald, in: Der Odenwald 17, 1970, Nr. 1, S. 19, 3. Bormuth, Heinz - Glieschke, Gerhard, Steinkreuze im Odenwald, in: Die Heimat 51, 1976, Nr. 5

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