standort gustow

Gustow, Lkr. Vorpommern-Rügen, nordöstl. im Kirchhof, Mordwange (s. Einf.)

mordwange gustow andere seite

Obertägige Maße: Höhe 2,60 m, Br. 0,60, T. 0,17, die Gustower Mordwange aus gotländischem Kalkstein ist in Form und Darstellung aufwendig gearbeitet; das Rundteil ist symbolisch mit sieben gotischen *Dreipässen verziert, wobei jeder eine kleine eingetiefte sechsblättrige Blüte zeigt; über etwa zwei Drittel der Fläche eingerillt Christus am Kreuz zwischen zwei Engeln, darunter links ein kniender Adorant mit Schwert auf dem Kopf, meist die zu Tode gekommene Person; rechts ein Meßkelch und darunter ein schräg gestellter Wappenschild mit Hausmarke; im unteren Drittel eine eingehauene Minuskelinschrift (Kleinbuchst.) in hochdeutsch:

‘na · der · bort · xpi · m · ccccc · unde · x · des · doredag · in · d · quatteper · vor · sute · michaele · ys · geslage · h · thomas · norenberch · karkh · to · gustow · weset · dem · got · gnedich · sy (Nach der Geburt Christi 1510 am Narrentag in der Fastenzeit vor St. Michael ist ge(er)schlagen Herr Thomas Norenberg, Kirchherr zu Gustow gewesen, dem Gott gnädig sei)

nach der Überlieferung ist der Genannte von betrunkenen Bauern erschlagen worden, doch spricht die dargestellte, angebliche Tatwaffe ‘Schwert’ nicht dafür (Verf.)     

*Dreipaß: gotisches dreibogiges Maßwerk, Stilelement in der Baukunst

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Gustow-Sehenswertes, 2. ...insel-ruegen.com-Ruegen-Kirchen-Gustow

mordwange gingst
standort
detail rueckseite 1782

Gingst, Lkr. Vorpommern-Rügen, außen an der Chorwand der St. Jacobikirche, Mordwange / Grabstele

Obertägige Maße: Höhe 2,25 m, Br. 0,55, T. 0,16, das Denkmal aus Kalkstein stammt in seiner Ursprünglichkeit aus der Mitte des 16. Jh. und wurde Anfang des 18. Jh. umgestaltet, sowie mit Inschriften versehen; nach der Überlieferung wurde es in der Art einer Mordwange, s. Einf., als Sühnestein für die Ermordung des ersten evangelischen Pfarrers der Gemeinde Gingst, Laurentius Krintze, im Jahre 1554 aufgestellt; die Pfarrstelle basierte auf Pachtrecht, daher bezog Krintze seinen Lebensunterhalt aus verpachteten Äckern kirchlichen Besitzes; wohl sind die Motive des Totschlages hier zu suchen, denn es existiert keine gesicherte Überlieferung des Geschehens; der Volksmund nennt zwei Täter; einmal den Edelmann Sambur Preetz aus Silenz, welcher den Pastor außerhalb der Friedhofsmauer im Streit um austehende Pacht mit einer Zinnkanne erschlug, worauf später an der Stelle der Sühnestein aufgestellt wurde; nach anderer Version verübte die Tat der Bauer Hans Lekute; unter dem Aspekt, dass der teure Sühnestein von der Familie eines Pachtbauern vermutlich nicht zu finanzieren gewesen wäre, wird die Täterschaft des Edelmanns für wahrscheinlicher gehalten; etwa 150 Jahre stand das Denkmal am Platze, als es um das Jahr 1700 von Bauernknechten, die einen Fuder Strauchholz über den Friedhof transportierten, angefahren wurde, worauf es in mehrere Teile zerbrach; 1718 war der Stein wieder hergerichtet, wobei er seine heutige Form erhielt, um fortan als Grabstein für Alexander von der Osten und seiner Ehefrau zu dienen; man beachte auch die unleserliche Inschrift der Rückseite mit der Jahreszahl 1782

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Suehnestein von Gingst

andere seite rekonstruktionsskizze hinweistafel mordwange schaprode
detail hinweistafel vor ort
standort

Schaprode, Lkr. Vorpommern-Rügen, nördl. Dorfausgang, am Abzweig der Straße nach Poggenhof, Mordwange

Obertägige Maße: Höhe 2,10 m, Br. 0,56, T. 0,13, die Schaproder Mordwange ist beidseitig arg ausgewittert und weist eine restaurierte Bruchstelle des Kopfteiles auf, das mit zwei Schmuckohren verziert ist; von daher ist die einstige Darstellung nur noch zu erahnen; die Vorderseite zeigt auf vertiefter, gerahmter Fläche ein Kruzifix, auf der Rückseite ein eingerilltes Balkenkreuz, das etwa über die gesamte Fläche verläuft, s.r. (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...ruegen.de-Bodendenkmale-Sühnestein in Schaprode, 2. ...ruegen.im-web.de

c.2009 www.kreuzstein.eu