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die stelenartige hohe Steinplatte zeigt im Flachrelief ein Kruzifix, dessen Schaft eine gotische Minuskelinschrift teilt; die originale Kalksteinplatte, heute im Museum am Holstenwall Hamburg, wurde hinsichtlich seines Auffindungsortes vermutlich als Grabstein für den aus angesehener hamburgischer Familie stammenden Dyderik Screyge (Dietrich Schreyge) gesetzt, der am 20. Juli 1420 bei einem Angriff hamburgischer und lübeck’scher Truppen auf die damalige Festung Bergedorf fiel; das Denkmal wurde um 1835 von Erde bedeckt auf dem Bergedorfer Friedhof bei der St. Peter und Paulskirche entdeckt und als Grabstein aufgestellt; durch Kriegseinwirkung 1945 in mehrere Teile zerbrochen erfolgte nach Restaurierung um 1950 die Verbringung in das Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24; hier ist es derzeit vermutlich magaziniert (Verf.) |
Quellangaben: Lit.: 1. Müller-Baumann, Steinkreuze und Kreuzsteine in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 13, daraus: Möller, 1942, S. 92-93, Internet: 1. ...bergedorf-info.de-Bergedorfer Rundschau: Presseartikel vom 22. Juli 1987 |
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die ca. 2 Tonnen schwere broncene Störtebeker-Figur etwa in Lebensgröße auf Granitblock mit Inschrift, geschaffen von dem Künstler Hansjörg Werner, wurde am 1. August 1982 in der Hafen-City aufgestellt; das Denkmal zeigt den Piraten entkleidet, gefesselt, kurz vor seiner Hinrichtung am 20. Oktober 1401, wohl mit einem letzten Blick nach Westen gen Nordsee; die Richtstätte am nordwestlichen Ende des ‘Großen Grasbrooks’ ist im Jahre 1359 auf Order des Deutschen Kaisers Karl IV mit Bedacht angelegt worden, um dem aufgekommenden Seeräubertum Einhalt zu gebieten, denn alle in den Hafen einfahrende Schiffe mussten die exponierte Örtlichkeit passieren - die abgeschlagenen gepfählten Köpfe waren entlang der Einfahrt weithin sichtbar und wurden zusätzlich noch zur Abschreckung mit großen Schiffsnägeln durchbohrt; bis 1624 enthauptete man hier mindestens 428 Seeräuber, unter ihnen die Vitalienbrüder Klaus Störtebeker und Godeke Michels; nach einer Sage soll Störtebekers letzter Wunsch gewesen sein, dass alle diejenigen seiner Gefährten freikommen mögen, an denen er mit abgeschlagenen Kopf noch vorbeilaufen könne - es sollen einige gewesen sein, doch letztlich wurden alle hingerichtet (Verf.) |
der ‘Grasbrook’ war ein ausgedehntes sumpfiges Areal der Unterelbe mit kleinen Inseln vor Hamburg und wurde hauptsächlich bis in das 19. Jh. als Viehweide genutzt, verbunden mit der Stadt über Brooktor und -brücke; das nie eingedeicht gewesene Gelände ist im Zuge der neuzeitlichen Erschließung ausgegangen bzw. nicht mehr zu erkennen, hier befindet sich auch die eindrucksvolle Speicherstadt (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Matthias Blazek, Seeräuberei, Mord und Sühne - Eine 700 jährige Geschichte der Todesstrafe in Hamburg 1292-1949, Stuttgart 2012, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Grasbrook, 2. ...hamburg-aus-meiner-sicht.de-Richtstätte am Grasbrook, 3. ...wikipedia.org-wiki- Klaus Störtebeker |
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