kopie lit. f. stoerzner 1988 alte kapelle kopie lit. f. stoerzner 1988 b
kopie lit. f. stoerzner 1988 a  nachbildung

Suhl (kreisfr.), OT Heinrichs, östl. im Ortsteil, unmittelbar nördl. an der ‘Alten Kapelle’, ‘Meininger Straße 49’, 2 Steinkreuze

A l.: Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,94, T. 0,28, die Nachbildung lat. Form mit geraden Kanten und unterschiedlich langen Kreuzarmen des nachstehenden verschollenen Steinkreuzes besteht aus Sandstein des Elbsandsteingebirges bei Dresden; sie wurde auf Veranlassung von G. Müller, Breitenbach, und E. Richter, Suhl, im damaligen VEB Elbe-Naturstein Pirna (Bez. Dresden) nach Fotografien angefertigt und 1980 am derzeitigen Platz aufgestellt; das Original wurde nach Beschädigung 1975 unverständlicherweise am ursprünglichen Platz als Füllmaterial beim Straßenbau verwandt (s.u., Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 141-142, Nr. 112 m. Abb. 125 (Kapelle) / 128 (Kopien), daraus: 2. E. Richter, Geschützt - und verbuddelt, Sagenumwobene Steinkreuze zogen um, in: Thür. Neueste Nachr. Ausg. Suhl 25, S. 246, Weimar 1975 u. Ersatz für das Sühnekreuz, TNN Ausg. Suhl 30, S. 260, Weimar 1980, 3. F. Störzner, Steinkreuze in Südthüringen, in: Thür. Tageblatt 41, S. 184, Weimar 1986

Heinrichs B: Obertägige Maße: Höhe 0,86 m, Br. 0,82, T. 0,24, das breitflächige, gedrungen wirkende Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gerundeten Enden zeigt auf der Ansichtsseite (s.o., Nordseite) am Kopfbalken ein kleines linear eingetieftes Kreuz (H. 0,14, Br. 0,10); auch dieses Steinkreuz besitzt unterschiedliche Kreuzarmlängen, worüber in Lit. F. Störzner, 1988, zu lesen ist: ‘westl. Arm alt verstümmelt und daher kürzer’ (s.u. Anm. Verf.); das Denkmal stand bis 1975 ca. 1 km weiter östl. des derzeitigen Standortes, auf dem Gehweg vor dem Anwesen ‘Am Bahnhof 35’, ggü. befand sich die Gaststätte ‘Hopfenblüte’; hier verlief die ehem. Gemarkungsgrenze Suhl - Heinrichs; in jenem Jahr wurde das Kreuz wegen Straßenausbau durch den Suhler Bodendenkmalpfleger sichergestellt und am jetzigen Standort aufgestellt; im Schrifttum auch unter Suhl geführt (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Anm. Verf. zu unterschiedlichen Kreuzarmlängen: die Beurteilung, das unterschiedliche Längen der Kreuzarme das Resultat von Verstümmelung ist, dürfte wohl die naheliegenste sein, doch hinsichtlich vieler Beispiele von Steinkreuzen mit unterschiedlich langen Kreuzarmen, die jedoch ohne erkennbare Beschädigung bzw. Nacharbeitung verkürzt enden, kann von einer so gewollten Steinmetzarbeit ausgegangen werden - in dieser Asymmetrie spiegelt sich der symbolische Ausdruck der Negation einer Untat bzw. des Täters wieder; genauso verhält es sich mit Steinkreuzen, die nachweislich im ‘Schrägstand’ ursprünglich aufgestellt wurden; Steinkreuze mit einem längeren Kreuzarm werden auch zuweilen in der Literatur mit einer richtungsweisenden Funktion in Verbindung gebracht (unterschiedl. Armlängen: s. z.B. SN-Gopplasgrün / BY-Oberpfalz-Lohnsitz; Schrägstand: SN-Theuma / NI-Wimmer) (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 141, Nr. 111 m. Abb. 125 (Kapelle) / 124 (Kopien), daraus: 2. H. Bergner, Beschr. Darst. der älteren Bau- u. Kunstdenkm. der Kreise Ziegenrück u. Schleusingen, Halle 1901, S. 258, 3. K. Mundt, Unser Kreis Schleusingen, Suhl 1925, S. 126, 4. P. Georgi, Von den alten Steinkreuzen oder Sühnesteinen im Bezirke Suhl, Schleusingen 1959, S. 309 (weitere: 1938/1939), 5. Denkmalliste des Kreises Suhl 1959, S. 8, 6. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 66, Nr. 459, 7. E. Richter, 1975 s.o. u. 1977/1980, 8. E. Fischer, Der Berg ‘Snebach’ u. ‘Blossennlewbenn’, Suhl 1982, Bl. 26/27 (Stand: wissensch. Algemeinbibliothek Suhl)

verschollene Objekte:

kopie lit. f. stoerzner 1988 verschollen original

Suhl (kreisfr.), OT Heinrichs, Steinkreuz (Nachbildung s. A), ursprünglich am östl. Ortsrand von Heinrichs, unmittelbar am Gehweg vor dem Zaun des Anwesens ‘Meininger Straße 86’ (Bereich der Einm. ‘An der Fahrt’)

Obertägige Maße: Höhe 0,74 m, Br. 0,94, T. 0,28 (Lit. H. Köber, 1960), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit ebenfalls ungleich langen Kreuzarmen; das Denkmal wurde 1975 bei Straßenausbau durch unfachgerechte Hebung zerbrochen, worauf, entgegen der Absprachen, die Bruchstücke ca. 3 m tief als Füllmaterial versenkt wurden; nach Lit. P. Georgi, 1938, soll der Standort ‘aus Verkehrsrücksichten etwas verändert worden sein’  

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 141-142, Nr. 112 m. Abb. 127 aus 1975 (Kopie), daraus: 2. K. Mundt, 1925 s.o. S. 126, 3. P. Georgi, Steinerne Zeugen alten deutschen Rechts im Kreise Schleusingen, in: Henneb. Heimatbl. 49, Suhl 1938, S. 307-310, weitere 1939/1959, 4. Denkmalliste des Kreises Suhl 1954, S. 8, 5. H. Köber, 1960 s.o. S. 66, Nr. 458, 6. E. Richter, 1975 s.o. m. Abb u. 1977/1980 je m. Abb., 7. F. Störzner, 1986 s.o.

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